Gotteslob mit Hörnerschall

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Ein eindrucksvoller Festgottesdienst wurde zum 80-jährigen Bestehen des Grafengehaiger Posaunenchores in der Heilig-Geist-Kirche gefeiert. Pfarrerin Heidrun Hemme (am Pult) hielt die Predigt. Fotos: Klaus Klaschka
Ein eindrucksvoller Festgottesdienst wurde zum 80-jährigen Bestehen des Grafengehaiger Posaunenchores in der Heilig-Geist-Kirche gefeiert. Pfarrerin Heidrun Hemme (am Pult) hielt die Predigt. Fotos: Klaus Klaschka
Leicht und beschwingt gratulierte der Kirchenchor Grafengehaig unter der Leitung von Susanne Schramm.
Leicht und beschwingt gratulierte der Kirchenchor Grafengehaig unter der Leitung von Susanne Schramm.
 
Auch der Männergesangverein "Concordia" trug zur Ausgestaltung des Festgottesdienstes bei.
Auch der Männergesangverein "Concordia" trug zur Ausgestaltung des Festgottesdienstes bei.
 
Bürgermeister Werner Burger dankte dem Posaunenchor für sein Engagement bei öffentlichen Veranstaltungen.
Bürgermeister Werner Burger dankte dem Posaunenchor für sein Engagement bei öffentlichen Veranstaltungen.
 

Der Grafengehaiger Posaunenchor feierte sein 80-jähriges Bestehen. Eine Besonderheit dieses Ensembles: Niemand spielt Posaune.

"Lobt Gott ... mit Hörnerschall..." - bei der Jubiläumsfeier am Wochenende konnte man das wörtlich nehmen, denn der Grafengehaiger Chor hat keine Posaunen. Das gibt dem Ensemble aber einen wärmeren, weniger aufgeputschten Klang. Der 150. Psalm stand nun über dem Sonntagsgottesdienst in der Kirche "Zum Heiligen Geist". Denn es galt, den 80. Geburtstag des Posaunenchors zu feiern. Die acht Grafengehaiger Musiker wurden von ihren Kollegen aus Presseck bei diesem Festgottesdienst verstärkt.

1935 von Pfarrer Mädl gegründet und bis 1942 auch von diesem geleitet, hatten die Bläser anschließend nur eine sporadische Führung, bis im Jahr 1946 Gustav Peglow das Ensemble wieder zusammen hielt. Gefolgt von Rose-Lotte Hildner, Lydia Herold, Susanne Schramm, Alois Wamser und Werner Fischer, der jede Woche aus Untersteinach zur Probe nach Grafengehaig kam.
Seit 2013 führt Adalbert Nitzsche die Bläser - mit ganz dezenten Handbewegungen, meist aber nur mit einem "Nicken" seines Tenorhorns.

Kostenloser Unterricht

Instrumente stellt die Kirchengemeinde selbst zum Teil zur Verfügung - einige sind noch herrenlos und warten auf ihre Spieler. Unterricht gibt es kostenlos obendrein.

Pfarrerin Heidrun Hemme zählte beim Festgottesdienst zum Jubiläum die Auftritte der Bläser im Jahreslauf auf. Hauptsächlich an den kirchlichen Festtagen tritt das Ensemble auf, insbesondere aber auch bei Veranstaltungen im Freien, bei denen "der schöne Klang der Instrumente direkt bis hinauf in den Himmel geht". Zudem, so die Seelsorgerin, könne man im Chor Gemeinschaft üben und erleben.

In ihrer knappen, aber prägnanten Predigt wies Heidrun Hemme auf Freud und Leid im alltäglichen Leben hin und zitierte zum Lob Gottes den katholischen (suspendierten) Theologen Ernesto Cardenal, der den 150. Psalm sehr weit in eine moderne und wissenschaftliche Sicht der Welt ausdehnt.

Dank des Bürgermeisters

Bürgermeister Werner Burger dankte in einer kurzen Ansprache unter anderem auch für die regelmäßige musikalische Ausgestaltung des Volkstrauertags für die politische Gemeinde. Seitens des Dekanats wurde dem Posaunenchor eine Urkunde anlässlich des 80-jährigen Bestehens überreicht.

Für den Festgottesdienst hatte der Posaunerchor neben Vorspielen zu den Gemeindechorälen Musiken von Hans Leo Haßler bis Johann Sebastian Bach vorbereitet, aber auch eine neue Bläser-Festmusik von Volker Hahn und das Spiritual "Go down, Moses."

Zur musikalischen Ausgestaltung der Feier trug außerdem der Männerchor "Concordia" Grafengehaig mit zwei getragenen Gesängen bei. Ausgesprochen leicht und beschwingt gratulierte der Kirchenchor unter der Leitung von Susanne Schramm den "Kollegen von der instrumentalen Kirchenmusik".

Frühschoppen zum Ausklang

Nach der Feier in der Kirche wurde zu einem Frühschoppen vor dem Gotteshaus eingeladen. Dort hatte der Wettergott den Besuchern trockene Bierbänke und -tische beschert.