Nach fast zehn Jahren muss das beliebte Restaurant "Konoba" bald schließen. Dem Chef bricht dabei fast das Herz - allerdings gibt es bereits Pläne, wie es weitergehen soll.
Das kroatische Restaurant "Konoba" in Kulmbach wird schon bald geschlossen. "Wenn ich darüber spreche, werde ich sentimental. Das macht mich schon sehr traurig", erklärt Aleksandar Nikolov. Gemeinsam mit seiner Frau Silvia Nikolov, Geschäftsführerin und "Big Boss", wie ihr Mann liebevoll erklärt, betreibt er das Lokal bereits seit fast zehn Jahren. Im September hätte das "Konoba" sein Jubiläum feiern können. "Das werden wir allerdings nicht mehr erleben", sagt Nikolov betrübt.
Einige Wochen stehen dem Ehepaar noch bevor, zum Samstag (12. Juli 2025) soll das Restaurant dann schließen. Die Entscheidung sei den beiden nicht leicht gefallen. "Mir ist, glaube ich, noch nicht wirklich bewusst, dass wir wirklich zumachen. Das 'Konoba' ist mein Baby, mein Traum, mein Lebenswerk", beschreibt der gebürtige Kroate. Allerdings habe das Paar aufgrund der Umstände keine andere Wahl: "Man muss es nehmen, wie es ist." Nach über zehn Jahren musste ein anderer Gastronom jüngst ebenfalls sein "Herzensprojekt" aufgeben.
"Schnell bei 100 Euro": Wirt beklagt Preise in der Branche - deshalb schließt das "Konoba"
Die Gründe für das bevorstehende Aus seien in der Branche weit verbreitet. "Im Großen und Ganzen sind es wirtschaftliche Probleme. Seit Corona hat sich viel verändert. Alles ist teurer geworden, die Nebenkosten haben sich beispielsweise verdoppelt", erläutert Nikolov. Außerdem kämpfe er mit dringenden Personalproblemen: "Wir finden einfach niemanden mehr, der sich vorstellen kann, am Wochenende zu arbeiten", sagt der Gastronom.
Man habe zwar viele glückliche Gäste, darunter auch etliche Stammgäste und auch diverse Kundschaft aus beispielsweise München, Frankfurt oder Hamburg, "von denen viele sagen: 'Nimm dein Restaurant und komm zu uns!' Aber das ist leichter gesagt, als getan." Das Restaurant war extrem beliebt: 4,7 von 5 möglichen Sternen bei rund 300 Rezensionen auf Google verdeutlichen das.
Allerdings merke man am Verhalten der Gäste auch, dass sich die Zeiten geändert haben. "Heutzutage ist es einfach etwas Besonderes, essen zu gehen. Mit Vorspeise, Dessert und vielleicht einem Glas Wein ist man an so einem Abend zu zweit schnell bei 100 Euro. Früher hat man dafür vielleicht gerade einmal die Hälfte bezahlt", beklagt Nikolov die Situation auch aus Sicht der Gäste. Ein Wirt aus dem Kreis Bamberg hat unserer Redaktion jüngst vorgerechnet, weshalb auch die versprochene Mehrwertsteuersenkung nicht zu niedrigeren Preisen führen wird.
Kulmbach: "Neuanfang" mit neuem Restaurant-Konzept für September geplant
Mitte Juli 2025 soll das "Konoba" dann also endgültig geschlossen werden. Jedoch hat das Ehepaar Nikolov bereits feste Pläne für die Zeit danach. "Wir haben inzwischen einen Pizza-Service übernommen, der sich im selben Haus befindet. Leider Gottes oder auch glücklicherweise läuft der besser als unser Restaurant", erläutert Aleksandar Nikolov. Aus diesem Grund wolle das Paar auch das kroatische Lokal noch in diesem Jahr unter italienischen Vorzeichen wiedereröffnen.
"Es geht dann eben mit einem anderen Konzept weiter. Wir werden versuchen, mit unserem Team, den Lieferservice und das Restaurant in der Hans-Herold-Straße 2 zu jonglieren und uns noch ein paar schöne Sachen für unsere zukünftigen Gäste ausdenken." Nikolov hat bereits Ideen für Antipasti oder besondere Desserts im Kopf. "Wenigstens ist das Lokal schon traumhaft eingerichtet."