Der Markt Kasendorf lässt Photovoltaik-Anlagen künftig nur noch auf Dächern zu. Der Beschluss gilt sechs Jahre.
Eine weitreichende Entscheidung trafen die Gemeinderäte Kasendorf am Mittwochabend: In der aktuellen Legislaturperiode sollen keine weiteren Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet genehmigt werden.
Energie aus der Sonne zu gewinnen, ist umweltfreundlich. Doch während die meisten Menschen nichts gegen Photovoltaikanlagen auf Dächern einzuwenden haben, sind sie auf Freiflächen umstritten. Immer wieder untersagen auch Kommunen Freiflächen-Photovoltaikanlagen aus grundsätzlichen Erwägungen.
Das Gesetz für erneuerbare Energien lässt allerdings in sogenannten landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten solche Solarparks ausdrücklich wieder zu. In solchen Gegenden - große Teile Oberfrankens gehören dazu - können auf Acker- und Grünland bis zu zehn Megawatt-Peak-Anlagen gebaut werden.
Gleich drei Bewerber
Gleich drei Solar-Firmen wollten solche Freiflächen-Anlagen auf dem Gebiet des Marktes Kasendorf errichten. Sechs Standorte stehen zur Wahl, insgesamt 80 Hektar zur Disposition, erklärte Verwaltungsleiter Herbert Schmidt. Konkret geht es um Flächen zwischen Krumme Fohre und Döllnitz, bei Heubsch, bei Neudorf, bei Reuth und in Azendorf. Es müsse genau überlegt werden, inwieweit diese Flächen zur Verfügung gestellt werden könnten, meinte Schmidt.
Der Markt Kasendorf verbraucht jährlich 23 Millionen Kilowattstunden Energie, aber 33,8 Millionen werden schon aus erneuerbaren Energien erzeugt, auch mit den beiden PV-Anlagen zwischen Krumme Fohre und Heubsch sowie bei Zultenberg.
Lange Diskussion
Nach ausführlicher Diskussion kamen die Räte überein, dass weitere Parks vor diesem Hintergrund nicht wünschenswert sind. "Wir müssen dem Flächenfraß Einhalt gebieten", machte Michael Otte (FDP) klar. "Je mehr solcher Anlagen wir zulassen, desto mehr verbauen wir uns", sagte Martina Hollweg (CSU/Offene Liste). Jörg Hargens (CSU/Offene Liste) gab zu bedenken, dass es immer mehr Landwirtschaft ge gebe, die auf den verbliebenen Feldern ebenfalls keine Nahrungsmittel mehr erzeugen. Deshalb dürften nicht noch mehr Ackerflächen verloren gehen.
Rainer Macht (CSU/Offene Liste) befürchtete eine Spaltung der Dörfer. Die Solaranlagenbetreiber gingen "aggressiv" vor. "Wenn wir jetzt eine Fläche genehmigen, entsteht Unfrieden im Dorf", so Macht. Bürgermeister Norbert Groß (CSU/Offene Liste) machte klar, dass eine Fläche mit dem Abbaugebiet der Firma Franken-Maxit kollidiere. "Kasendorf hat in Sachen erneuerbare Energien seine Hausaufgaben gemacht", meinte er und betonte, dass es noch ein großes Potenzial an freien Dachflächen gibt. Schließlich schob der Gemeinderat weiteren Freiflächenanlagen einen Riegel vor. Der Beschluss gilt für die gesamte sechsjährige Ligislaturperiode.
Ladestation liegt auf Eis
Ebenfalls aufgeschoben werden muss die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Zwar hat der Markt Kasendorf eine Förderzusage für die Errichtung solcher Ladesäulen erhalten, doch müssten mit der Firma N-Ergie komplizierte Verträge geschlossen werden. Die Räte beschlossen, die Aufstellung so lange aufzuschieben bis die Firma N-Ergie selbst eine Förderzusage erhält. Dies könne ein halbes oder dreiviertel Jahr dauern, so Groß. Unberührt von diesem Beschluss ist die Errichtung einer Ladestation für E-Bikes.
Ich hätte einen Vorschlag wie wäre es wenn wir den Betreiber verpflichten Blühstreifen zwischen den Solarkollektoren anzusäen. Das ist technisch möglich. Es sorgt für eine Bereicherung der Artenvielfalt und hätte ähnliche Effekte wie eine Blühfläche. Der Gemeinderat hat einen interessanten Standpunkt zum Thema Flächenfraß. Max Otte kritisiert das Flächen gefressen werden. Später sagt Norbert Groß aber, dass eine Fläche mit dem zukünftigen Abbaugebiet der Franken Maxit kollabierte. Was die Franken Maxit macht ist aber natürlich kein Flächenfraß, obwohl im Gegensatz zu Solarparks, die nach 20 Jahren wieder abgebaut werden, die Flächen der Maxit im Gegensatz können nie wieder zur Landwirtschaft genutzt werden.
Rainer Macht gebe ich ein bisschen recht. Die Solaranlage führen zu Streit im Dorf. allerdings nicht wegen dem aggressiven Vorgehen der Anlagenbetreiber. Menschen haben einfach Probleme mit der Veränderung der Landschaft und vielleicht spielt Neid auf die hohen Pachten auch eine Rolle. Alle sind für Energiewende aber niemand will einen Solarpark oder Windpark haben. Was haben wir aus Fridays for Future gelernt? Nichts. Die CSU und FDP haben gezeigt, dass sie sich nicht um den Klimawandel schären. Die Union schreib noch jüngst in ihr Wahlprogramm, dass sie keine dirigistischen staatlichen Eingriffe will. Hier hat sich wieder gezeigt warum sich Menschen von der Politik abwenden. Sie lügen. Politiker drehen sich wie eine Fahne im Wind. Immer den neuesten Trends nach. Je nachdem was Thema ist. Oh Fridays for Future. Dann stellen wir uns Mal als Klimabewusst da. Zurecht haben die Kinder von FFF in Kulmbach den Abgeordneten der freien Wähler ausgebuht. Mein Vorschlag:
Realpolitik statt Phrasen. Dann kriegt man auch wieder weniger Leute die von der Politik enttäuscht sind.
Es wird immer von den Solaranlagen zwischen Kasendorf und Heubsch gesprochen sowie von der Solaranlage bei Zultenberg. Es gibt aber eine dritte Solaranlage bei Neudorf die meines Wissens sogar die älteste ist.
Jetzt Mal meine Meinung:
Warum sollten wir den Ausbau denn verhindern. Die Böden in Kasendorf und Umgebung sind nicht sonderlich gut und können daher gut zur Stromerzeugung genutzt werden. Das Argument, dass Kasendorf seinen eigenen Strom Decke ist zwar zuerst valide allerdings muss man bedenken, dass ländliche Räume bei der Stromerzeugung Städte unterstützen müssen und deshalb müssen die ländlichen Regionen auch einen großen Überschuss generieren. Wenn wir den Strom nicht produzieren entgleiten wichtige Gewerbesteuereinnahmen. Und ich betone es nochmal wenn wir in unserer schlechten trockenen Agrarlandschaft nicht den Strom produzieren. Wo soll er denn dann herkommen. Von den niederbayerischen Gäuböden die Höchsterträge abliefern.
Ein anderes Argument war das Ackerflächen verloren gingen die eigentlich zur Produktion von Nahrungsmitteln dienen. Ja wissen die, dass Raps auch größtenteils nicht gegessen sondern in den Tank geschüttet wird. Oder Blühflächen dort werden auch keine Nahrungsmittel mehr produziert. Und durch die Effekte des Klimawandels ist die ackerbauliche Nutzung Oberfrankens selbst gefährdet. Man muss nur Bauern fragen wie sich die Situation in den letzten Jahren für sie verschlechtert hat. Früher hatte man 3 Schnitte beim Gras jetzt noch einen. Der Niederschlag fehlt schlichtweg und das nicht zuletzt wegen dem Klimawandel.
Heiliger Sankt Florian steh uns bei. Wenigstens kommen konsequenterweise keine E-Ladesäulen. Bin mal gespannt ob das Argument des Flächenverbrauchs dann auch für Franken-Maxit oder andere Firmen bzw. für Neubaugebiete gilt. Die Ortsumgehung Döllnitz wird dann sicher auch nicht mehr gebaut. Übrigens werden bei Photovoltaikanlagen eben keine Flächen versiegelt.. und ökologischer als ein Maisfeld sind sie allemal... Also auf ihr Gemeinderäte - Grundsatzbeschluss: Keine Umgehungen und keine Maisfelder mehr im Gemeindegebiet Kasendorf!