Fernbus startet ab Hollfeld und Himmelkron

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Der Kampf um Fahrgäste geht weiter. Viele Bundesbürger sind mittlerweile von der Bahn auf den Fernbus umgestiegen. Die grünen Omnibusse verkehren ab sofort auch von einer Haltestelle in Hollfeld. Partner ist das Busunternehmen Wunder. Foto: Patrick Seeger, dpa
Der Kampf um Fahrgäste geht weiter. Viele Bundesbürger sind mittlerweile von der Bahn auf den Fernbus umgestiegen. Die grünen Omnibusse verkehren ab sofort auch von einer Haltestelle in Hollfeld. Partner ist das Busunternehmen Wunder. Foto: Patrick Seeger, dpa

Eine Fahrt mit dem Fernbus in die "goldene Stadt" Prag? Seit kurzem ist das auch ab Hollfeld möglich: Das Fernbusunternehmen "Mein Fernbus/Flixbus" startet eine neue Verbindung von Oberfranken nach Tschechien und hat als Partner dafür das Omnibusunternehmen Wunder aus Hollfeld gewinnen können.

Wie Markus Arnold auf Nachfrage bestätigt, stellt der Familienbetrieb als Subunternehmer elf Busse sowie 25 Fahrer.

"Unsere Fahrzeuge verkehren bisher bereits zwischen Ludwigshafen/Mannheim und Berlin, zwischen München und Hamburg sowie zwischen Bayreuth und Amsterdam, Duisburg und Freiburg", erläutert Arnold. Befahren wird ferner die Route zwischen Bayreuth und Frankfurt mit einigen Zwischenhalten und der Möglichkeit des Zustiegs in der Stadt Hollfeld.

Von Hollfeld gibt es Direktverbindungen nach Schweinfurt, Würzburg, Frankfurt, Bischofsgrün, Marktredwitz, Cheb, Karlsbad und Prag. Mit Umstieg geht es in weitere Städte wie Amsterdam, Mailand, Paris, Wien, Zürich etc.

In Stadt und Landkreis Kulmbach ist das Thema Fernbus weiterhin ein schwieriges. Der einzige Halt ist und bleibt Himmelkron. Michael Beck, im Landratsamt unter anderem zuständig für besondere Busverbindungen, hatte jüngst erst wieder Kontakt zum Marktführer "MeinFernbus" aufgenommen.


Nicht nur Nord-Süd-Richtung


Ziel sei es, dass der Landkreis Kulmbach nicht nur (wie im Fall von Himmelkron) bei den Nord-Süd-Verbindungen berücksichtigt wird, sondern (wie unter anderem in einem Antrag der Kulmbacher Kreistags-SPD gefordert) entweder an der A9 in Himmelkron oder über die A70 in Brücklein oder Thurnau in eine Ost-West-Verbindung eingebunden wird.

Der eingerichtete Bedarfshalt am Kulmbacher Busbahnhof wird bereits seit längerer Zeit nicht mehr bedient; bis Ende Mai dieses Jahres gibt es dafür von der Regierung von Oberbayern keine Genehmigung. Wie Beck erläutert, sei - anders als im Nah- und Buslinienverkehr - der Beginn der Linie ausschlaggebend und nicht der Sitz des Unternehmens.

Die Regierung von Oberfranken hat bislang kaum Konzessionen vergeben. "Vor diesem Hintergrund ist zu beobachten, dass die Unternehmen auf eigenes wirtschaftliches Risiko handeln und deswegen die Linie nach ihrem Gusto und Bedarf einrichten und betreiben."


Nachfrage ist stark gestiegen


Fest steht auch: Die Nachfrage nach Fernbusverbindungen ist sehr stark gestiegen. Mittlerweile dürfte es in Deutschland mehr als 300 Fernbuslinien geben. "Eine Gesamtübersicht zu bekommen, das ist kaum möglich", sagt Beck. Im Internet gelistet seien lediglich Teilnetze einzelner Anbieter, deren Haltestellen sich jeder Fahrgast heraussuchen anschließend selbst muss.

Beck selber hat jüngst eine der besagten Linien für eine Testfahrt genutzt. "Ich bin in Himmelkron in den Fernbus von München nach Berlin gestiegen. In Himmelkron hat der Bus gehalten, weil unter anderem ein Fahrerwechsel anstand", berichtet er.

"Danach ging es direkt durch bis zur Bundeshauptstadt. Ich dachte auch, es gäbe noch einen Zwischenstopp. Andererseits würde jedes Anhalten ja die Fahrzeit verlängern, dabei wird ja Werbung gemacht mit den relativ kurzen Reisezeiten."


Halt in Kronach gefordert

Auch in den Nachbarlandkreisen wird um Fernbushaltestellen gekämpft. So hat etwa die Junge Union Kronach sich für einen Halt in der Lucas-Cranach-Stadt stark gemacht.
Besonders für junge Menschen sei das ein wichtiges Infrastrukturangebot. Man könne so kostengünstig etwa den Studienort oder beliebte Ausflugsziele erreichen.
Jede Region, die das ihren Bürgern anbieten kann, habe ein wertvolles Pfund, mit dem sich dann durchaus noch wuchern lasse.