Kulmbach: Lebensmittel aus dem Automaten - das wird im neuen Geschäft angeboten
"Ich habe mit der Thematik und der Branche selbst eigentlich gar nichts zu tun", sagt Zrenner, der eigentlich in der Finanzbranche tätig ist. "Fakt ist allerdings, dass ich da einfach Lust zu gehabt habe - gerade aufgrund der Situation, dass ich selbst auch schon die Erfahrung machen musste: Hier ist man zu später Stunde einfach auf sich selbst gestellt und muss für eine Tüte Chips oder ein Kaltgetränk ins Auto steigen." Das Konzept fand der Unternehmer schon immer gut und dem gebürtigen Kulmbacher sei es ein Anliegen, den Bedarf in der Innenstadt zu decken. "Man ist hier tendenziell ein bisschen unterversorgt."
Die Entscheidung sei schnell gefallen, das "SB-Lädla", der Selbstbedienungsladen, steht bereits in den Startlöchern. Funktionieren werde der Automatenladen dann folgendermaßen: "Man kommt in den Laden rein und kann sich an insgesamt acht Automaten erstmal einen Überblick verschaffen, was für Produkte da sind." Es werde sich ausschließlich um Lebensmittel, Snacks und Getränke handeln - "kein Klopapier", hält Zrenner fest. Auch Regionales aus der Direktvermarktung soll in dem Laden angeboten werden: "Eier, Milch, Käse, Wurst und Fleisch", ergänzt durch saisonale Produkte wie Grillgut.
"Wir wollen dann aber auch unsere Kundschaft interaktiv miteinbinden und zum Beispiel in den sozialen Netzwerken fragen: 'Worauf habt ihr Lust?' Dadurch können wir Wünsche berücksichtigen, die man sich woanders nicht erfüllen kann. Beispielsweise eine besondere Sorte Softdrink, eine bestimmte Geschmacksrichtung an Chips - wir haben da viele Möglichkeiten." Genauso soll der Laden aber auch die Lebensmittel des groben täglichen Bedarfs bereithalten.
In ehemaliger Parfümerie: So funktioniert das neue "SB-Lädla"
"Je nachdem auf was man dann Lust hat, kann man dann am Terminal den Kauf tätigen und bekommt sein Produkt dann direkt aus dem Automaten." Bezahlen kann man in dem videoüberwachten Laden sowohl mit Bargeld als auch mit allen gängigen kontaktlosen Zahlungssystemen: "Auch mit EC-Karten oder dem Handy." Preistechnisch würden die Produkte sich "in einem gewissen Rahmen" bewegen. "Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es schon etwas teurer als im Supermarkt, weil es ein kleines Ladengeschäft ist, das den lokalen Bedarf decken möchte. Das ist nicht zu vergleichen mit einer Großhandelskette", sagt Zrenner.
"Aber ich möchte schon schauen, dass die Preise nicht maßlos in die Höhe steigen: Ich denke, wir befinden uns dann irgendwo zwischen Supermarkt und Tankstelle." Bisher habe der 39-jährige Unternehmer aus allen Richtungen positives Feedback erhalten. Was Zrenner außerdem ein Anliegen ist: "Ich werde das Logo der Parfümerie Benker über der Tür stehenlassen. Als Honorierung der Vergangenheit und einfach, weil es auch den Standort beschreibt. Ich kenne den Laden selbst noch, aber der war eben auch vor 150 Jahren schon da."
Am Wochenende fand das beliebte Kulmbacher Altstadtfest statt - die Polizei zieht nach der Veranstaltung nun Bilanz. Ein städtischer Biergarten machte nach einem Konzert eine skurrile Entdeckung, die wie ein "Aschenputtel auf Fränkisch" anmutet. Ab Montag (3. Juli 2023) wird in Kulmbach außerdem eine zweite Währung in Umlauf gebracht. Diese und weitere aktuelle Nachrichten aus Kulmbach und der Region.