Fast wäre der Wettbewerb wegen eines Wasserrohrbruchs abgesagt worden. Ein nächtlicher Soforteinsatz hat die Veranstaltung gerettet.
Einen gehörigen Schrecken erlebte das DLRG-Team am Vorabend des 24-Stunden-Schwimmens: Plötzlich funktionierten die Duschen im Hallenbad nicht mehr, die Frischwasserversorgung war wegen eines Rohrbruchs direkt vor dem Hallenbad lahmgelegt. Mit Feuereifer arbeiteten die Mitarbeiter der Stadtwerke in der Nacht an der Lösung des Problems und machten es möglich, dass Hunderte Schwimmer ab Samstagmittag doch noch wie geplant ihre Bahnen ziehen konnten.
Das 24-Stunden-Schwimmen, das in diesem Jahr schon zum 18. Mal von der DLRG Kulmbach initiiert wurde, gehört zu den beliebtesten Schwimmveranstaltungen des Jahres. Aus nah und fern reisen Sportler, Familien und Hobbyschwimmer an.
Morgens kam die Entwarnung
"Ich war mit dem Schwimmkurs im Hallenbad, als plötzlich die Duschen nicht mehr gingen", erzählt Tatjana Reif von der DLRG Kulmbach.
Sie war federführend an der Organisation beteiligt, hat befreundete DLRG-Ortsgruppen und Wasserwachten eingeladen, 25 Helfer organisiert. Tagsüber war das Team des Landkreis Spielmobils gebucht, um die Kinder zu unterhalten. "Als ich gemerkt habe, dass mit dem Wasser was nicht stimmt, habe ich mich sofort mit Rainer Spindler von den Stadtwerken in Verbindung gesetzt. Und die sind sofort gekommen. Auch das Achat-Hotel und die Obere Stadt hatten Wasserprobleme", erzählt Tatjana Reif.
Die Stadtwerke Kulmbach gaben alles. Sie arbeiteten mit Hochdruck. "Und morgens um 7 Uhr kam dann die Entwarnung." Tatjana Reif, Jochen Bergmann und den restlichen Organisatoren fiel ein Stein vom Herzen.
"Wir hätten natürlich sonst einen Ersatztermin gemacht, aber es kommen ja Leute von überall her", so Bergmann, stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe.
Übernachten im Bad
Von all der Aufregung hinter den Kulissen haben die Schwimmer wenig mitbekommen. Tim Wieder kam mit der DLRG Bad Staffelstein und übernachtete sogar im Hallenbad. Er hatte sich als Kopfkissen einen witzigen kuschelweichen Fisch mitgenommen. Und Comic-Hefte gehören natürlich zu einer Nacht im Schwimmbad auch dazu. Denn schließlich geht es nicht nur ums Schwimmen, sondern auch um Spaß. "Ich schwimme richtig gerne", verrät der Achtjährige. Bis nachts um 23 Uhr hat er im Wasser Bahn um Bahn gezogen, morgens um halb vier Uhr war er schon wieder fit.
"Ich bin schon ein bisschen müde, aber ich kann mich ja nachmittags hinlegen", sagt Tim.
Die DLRG aus Bad Staffelstein ist mit zwanzig Kindern und Jugendlichen angereist. "Wir sind immer eine schöne Truppe. Das ist wirklich nett", sagt Betreuerin Ute Schubert, die die Wasserratten beaufsichtigt.
Beeindruckende Leistungen
Die Leistungen, die die Schwimmer auf den 25-Meter-Bahnen erbrachten, waren beeindruckend. Nadine Leuci (12) saß am Beckenrand, schaute den Schimmern zu. "Ich bin schon 7000 Meter geschwommen, aber ich will unbedingt 10 000 Meter schaffen"; hat sie sich vorgenommen.
Alexander Meile (53) mischte sich auch wieder unters Schwimmervolk. "Ich denke, ich schwimme fünf Kilometer, das ist dann doppelt so viel wie im letzten Jahr", sagt er. Seitdem er vor zwei Jahren mit Triathlon angefangen hat, stürzt sich Meile regelmäßig ins Wasser. Jeden Sonntag ist Training.
"Man merkt das schon."
Starke Familien-Konkurrenz
Doch hochmütig wird Alexander Meile garantiert nicht. Denn die Konkurrenz lauert bei ihm in der eigenen Familie. Die Töchter Sophia und Laura sind ihm dicht auf den Fersen. Und seine Frau Conny hat bereits acht Kilometer vorgelegt. "Das ist ein Wahnsinn", sagt Alexander Meile offen.
Insgesamt haben 333 Schwimmer bei der 24-Stunden-Aktion mitgemacht und haben mehr als eine Million Meter zurückgelegt.
"Zum Glück hat es auch in diesem Jahr keine Zwischenfälle gegeben", freut sich Jochen Bergmann. Einen Wunsch hätte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft in Kulmbach. Die Lebensretter suchen zwei Garagen, um ihre Busse und Gerätschaften unterzustellen. Die DLRG möchte natürlich keine Unterkunft umsonst, doch der Verein hat nur ein begrenztes Budget zur Verfügung.