Meine Kräuterschnecke aus Feldsteinen ist ein richtiger Hingucker geworden: Endlich Platz für viele gesunde und leckere Kräuter! Im heutigen Beitrag des Traumgarten-Blogs geht es um Tipps zum Bau eines solchen Hochbeets und um die geeignete Bepflanzung.
Wenn ich mal ein eigenes Grundstück habe, dann baue ich mir auf jeden Fall eine Kräuterschnecke. Das hatte ich schon vor Jahren beschlossen, und tatsächlich war es nach dem Kauf unseres Anwesens so ziemlich das Erste, was wir gemacht haben.
Kürzlich habe ich hier im Blog von meinen Hochbeeten und der Kräuterschnecke, dieeebenfalls als Hochbeet angelegt ist, erzählt. Viele von Euch haben mich daraufhin kontaktiert und mich nach Details zu Bau, Konzeption und Pflanzenauswahl gefragt. Über das Interesse habe ich mich ebenso gefreut wie über die vielen Komplimente! Für alle, die sich für das Thema interessieren, mein Beispiel als Anregung nutzen möchten oder einfach gerne schöne Bilder angucken, stelle ich das Projekt Kräuterschnecke hier gerne noch einmal etwas ausführlicher vor.
Räumliche Struktur fürs Gelände Das
Herzstück unseres Gartengeländes war am Anfang einfach nur eine große mehr oder weniger grüne Fläche. Bei mehr als 1000 Quadratmetern darf ein Kräuterbeet natürlich nicht zu klein ausfallen. Also haben wir großzügig geplant. Gut vier Meter Druchmesser hat unsere Kräuterspirale.
Bei der Materialauswahl gab es zwei entscheidende Kriterien: Die Schnecke sollte sich natürlich in die Landschaft einfügen und nicht viel Geld kosten. Beides lässt sich mit Trockenmauern aus Feldsteinen optimal erreichen: Sie bieten vielen nützlichen Insekten Unterschlupf und sehen klasse aus. Das Basis-Baumaterial bekam ich fast zum Nulltarif: Feldsteine aus der fränkischen Schweiz, die wir aus den Feldern einiger Bauern herauslesen durften. Viel Arbeit und Bezinkosten für etliche Fahrten, aber dafür konnten wir uns die von der Form her am besten geeigneten Steine heraussuchen.
Nicht zu klein und eher flach als kugelig - so sehen die idealen Steine für diesen Zweck aus.
Die Grundform Mit einer ersten Steinschicht legten wir die Grundform auf dem Rasen an. Die Idee: Die Spirale sollte sich von einem flachen Miniteich bis zur einem etwa einen Meter hohen Mittelpunkt emporschrauben. Viele Steine und noch mehr Sand und Erde waren dafür nötig. Der Bau zog sich über mehrere Monate hin, aber die Zeit und die Mühe haben sich gelohnt. Für wenig Geld entstand die Kräuterschnecke meiner Träume - nein: sogar noch schöner als erträumt.
Sinnvoll aufräumen Um nicht zu viele Feldsteine sammeln und transportieren zu müssen, wurde für den Grundaufbau im Inneren der Schnecke auch anderes Steinmaterial verwendet.
Kaputte Ziegel und Betonsteine, die auf dem Gelände herumlagen, wurden auf diese Weise aufgeräumt.
Schon während des Anlegens habe ich beim Befüllen dieses besonderen Hochbeets darauf geachtet, die Ansprüche der Kräuter zu berücksichtigen, die später darin wachsen sollten. Von der feuchten und nährstoffreichen Basis aus wird der deshalb nach Boden immer magerer und sandiger, je sonniger und höher der Standort und je mediterraner die Pflanzen.
Dann kam der große Tag: Besuch in einer Staudengärtnerei zum Großeinkauf. Ich ließ mir gesunde kräftige Sorten aller meiner Lieblingskräuter empfehlen und kaufte dazu ein respektables Sortiment an Hauswurzen aus der "Kinderstube" der Gärtnerei. Die Mini-Wurze und andere Steingewächse pflanzte ich in die äußeren Ritzen der Trockenmauer.
Die kleinen Hungerkünstler kommen mit wenig Erde und Wasser aus und haben sich innerhalb weniger Monate gut entwickelt. Es sind sogar schon Ableger entstanden, die ich in die nächsten Trockenmauern pflanzen kann.
Das wächst im Kräuterbeet Und was kommt nun hinein in meine Kräuterspirale?
Im Wasserbereich soll Brunnenkresse wachsen, daneben Blut- und Schildampfer. Weiter geht es mit Schnittlauch, Schnittknoblauch und Petersilie, Kresse, Dill, Koriander, Basilikum, Zitronenmelisse, Kamille, Liebstöckel, Fenchel, Estragon, Bergbohnenkraut, Currykraut, mehreren Sorten Thymian und Rosmarin, weißem und rotem Salbei sowie Lavendel.
Die mehrjährigen winterharten Kräuter sind schon eingepflanzt, die empfindlichen Einjährigen kommen nach den Eisheiligen.
Um das große Beet vernünftig bearbeiten zu können, gibt es Trittsteine und einen kleinen Steinwall zwischen Teich und Erde, auf dem man laufen kann. Die Steine decken gleichzeitig die überstehende Teichfolie ab.
Vorsicht: Minze wandert! Ein Tipp zum Schluss: Pfefferminze gehört nicht in die Kräuterspirale! Das habe ich schnell gelernt. Sie neigt zum Wuchern, beansprucht in kürzester Zeit viel Platz und kriecht nach wenigen Monaten aus jeder Ritze. Da ich Minze gerne mag, wegen des Duftes gerne auch viel davon, habe ich mehrere Sorten neben die äußere Steineinfassung gepflanzt. Von dort aus wuchert sie bereits in den Rasen hinein und hält andere wild wachsende Kräutlein und Gräser in Schach, die ich nicht ständig aus meiner Schnecke herauszupfen möchte.