Seit 1913 ziehen die Blaicher Schüler zum Ausklang des Schuljahres durch die Straßen des Stadtteils zum Mönchshof-Biergarten. Und dort wird dann gefeiert. Das taten die Kinder auch am heutigen Dienstag bei herrlichem Sommerwetter.
Die sieben Jahre alte Lia-Sophie Buchwald aus der ersten Klasse hat sich für das 100. Blaicher Wiesenfest extra ein neues Dirndl gekauft. Sie hat sich Blumen ins Haar gesteckt, denn sie wollte ganz besonders hübsch aussehen. Schließlich hatte sie die ehrenvolle Aufgabe, das gepolsterte Kissen mit dem roséfarbenen Fahnenband zu tragen und den Festzug anzuführen. Hinter ihr marschierten der Musikverein Burghaig, die Schulleitung und die Ehrengäste.
Und dann folgten die Klassen. Jede Klasse hatte sich etwas anderes ausgedacht. Die Vorschulkinder trugen stolz ihre Schulranzen zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Die Flexiklasse hatte sich in Zirkustiere verwandelt. Der Grund: Im Mönchshofgarten wollten die Buben und Mädchen Zirkusvorführungen zeigen.
Lustige Clowns waren dabei, wilde Kätzchen, eine drollige Maus, aber auch Jongleure und andere Zirkuskünstler.
Die dritte Klasse zeigte, wie sich Spiele früher und heute geändert haben. Die Kinder hatten Tänze einstudiert. Und die vierten Klassen präsentierten als Höhepunkt einen selbstgemachten Rap, der zum Loblied auf die Blaicher Schule mutierte.
Richtig los ging das Fest für die großen und kleinen Wiesenfestbesucher, als alle vor dem Mönchshof-Garten die Bayerische-Rundschau-Luftballons in den Himmel steigen ließen und nachdem Oberbürgermeister Henry Schramm mit seinen Stadträten das Fahnenband an die Wiesenfestfahne geheftet hatte. Aus vollem Hals sangen die Blaicher Schüler das Frankenlied und das Kulmbachlied. Denn das gehört ebenso zum Blaicher Weisenfest wie die Bratwürste. Und die spendierte auch beim 100.
Blaicher Wiesenfest die Stadt Kulmbach den Kindern.
Den ganzen Nachmittag vergnügten sich die Kinder bei zahlreichen Spielstationen, die die Eltern betreuten und hatten einen Tag voller Spaß. Genau so, wie es Tradition ist. Mit den Kindern feierten viele Verwandte, Hans Werther vom Blaicher Wiesenfestausschuss und auch der frühere Blaicher Pfarrer Heinz Geyer. Und sogar ein Hundertjähriger hatte sich zum Fest bringen lassen, das genau so alt ist wie er.
"Wir werden alles dafür tun, dass der Schulstandort Blaich gesichert ist und ihn stärken", gab Oberbürgermeister Schramm ein Signal an Schulleiterin Karin Zrenner. Denn die Zukunft soll mindestens so schön wie die Vergangenheit werden.