Die Pegel steigen wieder

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Hochwasser ist nicht nur in den Flusstälern ein Problem. In der "Hölle " ist gestern wieder einmal der Kohlenbach über sein gemauertes Ufer getreten und hat die Straße überflutet ...
Feuerwehr und THW bauten am Donnerstagabend eine Wassersperre aus Sandsäcken an der B 289
 
Mitarbeiter der Straßenmeisterei reinigten die B 289 zwischen Untersteinach und Kauerndorf und reparierten notdüftig die beschädigte Fahrbahn.
 
Sandsäcke leiteten das Wasser, das vom Hang auf die Bundesstraße 289 bei Untersteinach schoss, in den Straßengraben.
 

Starker Regen lässt Flüsse und Bäche im Landkreis Kulmbach erneut anschwellen. Stellenweise gilt bereits Meldestufe 3.

Im Stadtgebiet führte die Flutmulde am Donnerstag außergewöhnlich viel Wasser. In der "Hölle" trat der Kohlenbach über die Ufer; in Kauernburg überflutete der Kesselbach die Straße.
Besonders aufmerksam verfolgt man die Entwicklung derzeit in der Gemeinde Mainleus: Auch dort sind neue Überschwemmungen wahrscheinlich. Am frühen Donnerstagabend hatte der Main dort einen Pegelstand von 3,5 Metern und damit die Meldestufe 3 erreicht. Ein Anstieg auf vier Meter gilt nach Berechnungen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern als wahrscheinlich. Damit wäre die Meldestufe 4, die höchste Stufe im Warnsystem, erreicht.

80 Zentimeter mehr

Dies befürchtete auch Bürgermeister Dieter Adam. "Den ganzen Donnerstag über ist das Wasser um etwa 80 Zentimeter gestiegen." Fünf bis zehn Zentimeter kletterten die Stände in der Stunde.

"Wenn das so weiter geht, dann erreichen wir gegen Mitternacht den bisherigen Höchststand vom 8. Januar mit 4,05 Meter." Kritisch werde es ab 4,10 Metern. "Dann müssen wir uns Gedanken machen." Ein Notfallplan sei bereits ausgearbeitet, die Turnhalle der Schule ist als Auffanglager vorgesehen, die Mensa diene als Küche. Die Einsatzzentrale befinde sich im Sitzungssaal des Rathauses.

Sandsäcke gebunkert

In Pölz habe man Sandsäcke für den Fall der Fälle gebunkert, ab einem Pegel von 4,05 Metern werde man die Feuerwehr informieren.
An zwei Stellen im Mainleuser Gemeindegebiet gibt beziehungsweise gab es Probleme mit dem Wasser: So ist die Brücke bei der Ziegelei bei Schmeilsdorf überflutet. Gegen 14 Uhr am Donnerstag kam es zu einem Erdrutsch am Berg bei Willmersreuth. Für die Räumungsarbeiten musste die Straße etwa eine halbe Stunde halbseitig gesperrt werden, erklärte Adam.

THW und Straßenmeisterei im Einsatz

Die Bundesstraße 289 zwischen Untersteinach und Kauerndorf wurde am Donnerstag gegen 18 Uhr von einem Sturzbach überflutet, der auch Schäden an der Fahrbahn anrichtete.
Da die Männern der Straßenmeisterei den Wasserzufluss vom Hang nicht in den Griff bekamen, rückte das THW Kulmbach an und baute rund 20 Meter von der Straße entfernt am Hang eine Holzbarriere, um die Wassermassen abzulenken. Gleichzeitig wurden neben der B 289 Sandsäcke aufgeschlichtet, die das Wasser in den Straßengraben ableiteten.
Die Strecke war mehrere Stunden nur halbseitig befahrbar, die Polizei regelte den Verkehr.