Der Fuchsbauweg ist fertig

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Förster Frank Hömberg, "Bauleiter" Günter Reif sowie Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm (von rechts) freuten sich mit den Anwohnern des Aichig und den Waldbesitzern über die Fertigstellung des Weges. Foto: Sonja Adam
Förster Frank Hömberg, "Bauleiter" Günter Reif sowie Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm (von rechts) freuten sich mit den Anwohnern des Aichig und den Waldbesitzern über die Fertigstellung des Weges. Foto: Sonja Adam
 
Alexander Weber (36) wohnt im Hainweg und kam zum Fest zur Eröffnung des Forstwirtschaftsweges mit dem Mountainbike. "Der Weg ist wirklich schön geworden"; findet er und erinnert sich noch zu gut daran, wie früher alles Matsch war.
Alexander Weber (36) wohnt im Hainweg und kam zum Fest zur Eröffnung des Forstwirtschaftsweges mit dem Mountainbike. "Der Weg ist wirklich schön geworden"; findet er und erinnert sich noch zu gut daran, wie früher alles Matsch war.
 

Eine neue Route in Aichig erschließt den Wald für die forstliche Bewirtschaftung. Doch auch Wanderer und Mountainbiker können sich freuen und haben die frisch geschotterte Strecke schon getestet.

Alexander Weber (36) düst mit seinem knallroten Mountainbike über den frisch geschotterten Weg. "Der Weg ist prima geworden", sagt er. Weber wohnt im Hainweg in Aichig. Der neue Waldweg mit dem klangvollen Namen "Fuchsbauweg" oberhalb des Ortsteils Kauernburg soll eigentlich den Privatwald erschließen. Doch auch Freizeitnutzer haben etwas von der Mega-Baumaßnahme, die seit fast zwei Jahren im Gange ist. "Früher war hier nur Dreck", sagt Weber. Jetzt hat der Aichiger eine eigene "Hausstrecke" fürs Mountainbike. Doch auch die Spaziergänger und Wanderer haben den Weg schon für sich entdeckt.
"Dieser Weg war nicht einfach. Eigentlich sollte der Weg ja weiter gehen bis nach Gumpersdorf und Untersteinach. Aber einige Privatwaldbesitzer haben nicht mitgemacht", erklärte Frank Hömberg von der Außenstelle Forst. Doch elf Waldbesitzer waren dabei.
Unter der Bauträgerschaft der Stadt Kulmbach haben sie sich zusammengetan und den Weg, der früher äußerst matschig war und eine Bewirtschaftung des Waldes schier unmöglich gemacht hat, ausgebaut. Mit Wendehammer und Lagerplätzen.
"Wir haben auf dem 1851 Meter langen Weg zusätzlich Wendemöglichkeiten und Lagerplätze eingebaut. Wir haben 5500 Tonnen Schottermaterial eingebaut, 350 Tonnen Splitt für die Deckschicht", zog Frank Hömberg eine Bilanz. Unter der Oberfläche sorgen 152,5 Meter Rohre für die Entwässerung des Weges. "Bislang war die Situation so, dass das Waldgebiet für Lkw's nicht befahrbar war, Das hat eine Holznutzung erschwert", so Hömberg. Bei Regen waren die Erdwege sogar teilweise komplett unpassierbar.
"Meine Mutter hat hier ein halbes Hektar Wald. Das ist sicher das kleinste Stück überhaupt", erzählt Werner Sesselmann, der auch zur Eröffnung des Weges gekommen ist. Doch für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, dass er sich am Bau des Forstweges beteiligt hat. Pro Hektar kostete der Forstweg rund 1185 Euro, doch die gesamte Maßnahme wurde mit 70 Prozent bezuschusst.
Oberbürgermeister Henry Schramm, der im Namen der Stadt Kulmbach die Bauträgerschaft übernommen hatte, freute sich mit den Waldbesitzern über die Fertigstellung. "Der Waldweg ist hell, freundlich und einladend", so Schramm.
Seit Juli 2014 wurde am Weg gebaut. Während der Bauphase gab es eine Kostensteigerung von rund 13 700 Euro. Häufiger Starkregen hatte den Unterbau in Mitleidenschaft gezogen, er musste durch "gröberes" Schottermaterial stabilisiert werden.
Auch Gerhard Lutz von der Außenstelle Forst Stadtsteinach freute sich über die abgeschlossene Maßnahme. "So ein Weg ist ja kein Selbstzweck, er dient dazu, dass in Katastrophenfällen bei Sturmschäden, bei Käferbefall schnell reagiert werden kann. Der Weg leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, den Wald in klimatoleranten Mischwald umzubauen." Trotzdem gab es im Zuge des Baus heftige Kritik. Viele Spaziergänger und Bewohner hätten über die "Wunden im Wald" geschimpft. "Aber der Weg hat sich schon schön begrünt. Die Natur ist hart im Nehmen und der Wald gewinnt auch dadurch, dass mehr Licht in den Wald kommt", sagte Günter Reif.