Der Erfindergeist ist geweckt

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Marcel Schöckel (rechts) und Luca Beetz haben einen "Sitz-Sensor" gebaut. Fotos: Uschi Prawitz
Marcel Schöckel (rechts) und Luca Beetz haben einen "Sitz-Sensor" gebaut. Fotos: Uschi Prawitz
Die Wettbewerbsteilnehmer vor ihren Präsentationsplakaten: (von links) Marcel Schöckel, Luca Beetz, David Götz, Thomas Henning, Hannes Näther, Paula Isert, Lukas Friedrich, Fabian Hahn, Max Vogt und Lehrer Matthias Kohles. Foto: Uschi Prawitz
Die Wettbewerbsteilnehmer vor ihren Präsentationsplakaten: (von links) Marcel Schöckel, Luca Beetz, David Götz, Thomas Henning, Hannes Näther, Paula Isert, Lukas Friedrich, Fabian Hahn, Max Vogt und Lehrer Matthias Kohles. Foto: Uschi Prawitz
 
David Götz hat ein höhenverstellbares Bett für den Lasercutter gebaut. Foto: Uschi Prawitz
David Götz hat ein höhenverstellbares Bett für den Lasercutter gebaut. Foto: Uschi Prawitz
 
Fabian Hahn zeigt, wie eine Dünnschichtchromatographie funktioniert. Foto: Uschi Prawitz
Fabian Hahn zeigt, wie eine Dünnschichtchromatographie funktioniert. Foto: Uschi Prawitz
 

Neun Schüler des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums beteiligen sich an "Jugend forscht". Sie haben innovative Projekte gestartet und ihre Lehrer damit schon mal überzeugt.

Die Jugend beschäftigt sich nur noch mit ihrem Smartphone? Weit gefehlt! Neun Jugendliche - acht Jungs und ein Mädchen - vertreten das MGF-Gymnasium in diesem Jahr beim Wettbewerb "Jugend forscht" - und dafür haben sie sich mächtig ins Zeug gelegt.

Seit gut einem Jahr

Seit gut einem Jahr haben die Gymnasiasten recherchiert, geforscht, gebaut und analysiert, und das größtenteils in der Freizeit. Die Projekte, die in den Bereichen Biologie sowie in Physik/Informatik entstanden sind, sind beeindruckend. "Wir haben einen Anspruch und wollen bei einem solchen Wettbewerb keinen Unterrichtsstoff präsentieren", betonten die beiden betreuenden Lehrer Wolfgang Lormes und Matthias Kohles.

Mit dem Oberthema "Gewürz- und Heilpflanzen" setzen sich Paula Isert, Fabian Hahn, Max Vogt und Thomas Henning auseinander. Die Schüler der Q12 haben ihre Arbeiten im W-Seminar erstellt. "Mich hat der Ingwer interessiert, weil er sogar Krebs heilende Eigenschaften haben soll", erklärte Paula Isert. Sie untersuchte die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe Gingerol und Shogaol dahingehend, ob diese gesundheitsfördernden Stoffe im Supermarkt-Ingwer auch enthalten sind und ob sie durch Erwärmen zerstört werden. Ihr Ergebnis: Sie sind enthalten und überstehen einen Verdampfungsprozess im Labor.

Rosmarin wurde ranzig

Die antioxidativen Eigenschaften des Rosmarins haben es Max Vogt angetan. Er hat mit seinem Vater zwei Chargen Salamis hergestellt, eine mit, eine ohne Rosmarin. "Die habe ich zwölf Monate eingefroren. Alle zwei Monate habe ich ein Stück aufgetaut und verkostet." Er habe bemerkt, dass die Salami ohne Rosmarin ranziger wurde. Eine Untersuchung im Labor habe die These unterstützt.

Thomas Henning kam mit der Erforschung der antibiotischen Wirkung des Korianders zu interessanten Ergebnissen. Nach Testversuchen mit Bakterien auf Nährboden stellte er fest: "Korianderöl wirkt eindeutig als natürliches Antibiotikum." Ob der Verbraucher in Bezug auf Safran, das teuerste Gewürz der Welt, aufs Glatteis geführt wird, wollte Fabian Hahn wissen. Er untersuchte Proben aus dem Einzelhandel, um zu sehen, ob diese gestreckt wurden. "Ich kann den Verbraucher beruhigen. Ich konnte keine Fälschungen feststellen."

Der "Sitz-Sensor"

Wettbewerbserfahrung haben Marcel Schöckel und Luca Beetz aus der Q11. Bei dem Wettbewerb "Invent a Chip" hatten sie einen Sonderpreis geholt, jetzt geht es mit ihrem "Sitz-Sensor" zu "Jugend forscht". "Zwei Sensoren messen auf dem Rücken, wie man sitzt", erklärte Marcel Schöckel. Wenn die Sitzhaltung nachlässt, schaltet sich ein Vibrationsmotor ein, der den Sitzenden daran erinnert, die Haltung zu korrigieren. "Die Sensoren sollen so klein sein, dass man sie zum Beispiel in ein Shirt integrieren kann", sagte Luca Beetz. Hannes Näther hat im Rahmen des Physikwettbewerbs "GYPT" bereits das Deutschlandfinale mit seinem elektrostatischen Motor erreicht, dessen Antrieb auf Corona-Entladungen basiert. "Kurz erklärt ist das ein Motor, der ohne Berührungspunkte arbeitet, mit Hochspannung, aber sehr geringer Stromstärke und ohne Steuergerät." Einsatzmöglichkeiten sieht er in der Medizin.

Das Pendel im Blick

Mit einem Physikprojekt fing es für Lukas Friedrich aus der Q11 an. Ebenfalls durch den "GYPT-Wettbewerb" inspiriert, beschäftigte er sich mit dem Newtonschen Pendel. "Ich sollte herausfinden, von welchen Parametern es abhängt, dass es nicht mehr schwingt." Er machte sich Gedanken, wie man das messen könnte, ohne die Messung zu verfälschen, "denn wenn man Sensoren an den Kugeln anbringt, hat das ja auch schon wieder Einfluss auf das Messergebnis". Eine Videoauswertung war seine Lösung, und da die aktuellen Systeme für seine Zwecke nicht ausreichten, schrieb er eine eigene Auswertungssoftware dazu.

Ein Physikprojekt hat David Götz entwickelt. Für den schuleigenen Lasercutter ein höhenverstellbares Bett. "Bei dünnen Materialien gibt es kein Problem mit sauberen Schnitten", sagte er. Doch wenn das Material dicker sei, gebe es Probleme mit der durchgängigen Fokussierung und daher könne es passieren, dass im unteren Bereich der Schnitt nicht sauber ausgeführt werden kann.

Den Ansprüchen ihrer Lehrer sind die Schüler gerecht geworden. Ob sie die Jury bei "Jugend forscht" überzeugen können, wird sich am 22. Februar beim Regionalentscheid zeigen.