Der Kulmbacher Allgemeinarzt Ralf-Herbert Kneitz absolviert seine Hausbesuche sportlich. Damit hält er sich nicht nur fit und tut etwas Gutes für die Umwelt, sondern er gibt auch seinen Patienten ein gutes Beispiel. 5000 Kilometer ist er in den vergangenen 16 Monaten schon geradelt.
Öfter mal das Auto stehen lassen und statt dessen radeln oder zu Fuß gehen - das ist gut für die Gesundheit und die Umwelt. Einer, der in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel vorangeht, ist der Kulmbacher Arzt Ralf-Herbert Kneitz. Der Mediziner fährt täglich mit dem Rad von seiner Wohnung in Burghaig zu seiner Praxis in der Hardenbergstraße.
Schon mehr als 5000 Kilometer
Und nicht nur das: Auch seine Hausbesuche erledigt der Facharzt für Allgemeinmedizin, Chirotherapie und Geriatrie auf zwei statt vier Rädern. Seit April vergangenen Jahres hat er auf diese Weise schon mehr als 5000 Kilometer zurückgelegt.
Zuvor war Kneitz als leitender Oberarzt in der Fachklinik Stadtsteinach tätig - ein bisschen zu weit, um sich täglich nur aufs Rad zu verlassen. Die Gemeinschaftspraxis mit Matthias Braese in der Hardenbergstraße liegt für den begeisterten Radfahrer dagegen sehr günstig.
"Das viel kritisierte Kulmbacher Radwegenetz ist besser als sein Ruf", findet Kneitz. Der Weg zur Praxis von zu Hause aus über das Goldene Feld sei gut zu fahren, und auch nach Melkendorf und Katschenreuth, in die Siedlung oder nach Weiher komme er prima mit dem Rad. "Ich bin aber auch in der Altstadt bis hinauf in den Spiegel, in Ziegelhütten und Petzmannsberg unterwegs. Da kommen täglich etliche Kilometer zusammen."
Der 40-Jährige war schon immer ein motivierter Radfahrer: "Ich war schon als Schüler und Student immer mit dem Rad unterwegs. Mir macht das Spaß."
Nur eins missfällt dem sportlichen Mediziner: "Auf den Radwegen liegen oft Glasscherben." Er wünscht sich, dass die Wege öfter gereinigt werden.
In der Regel fährt Kneitz seine "Dienststrecken" mit dem E-Bike - nicht allein aus Bequemlichkeit, "obwohl das am Berg schon toll ist, und man auch recht schnell unterwegs ist". Wichtiger ist in diesem Fall aber: Der Arzt möchte nicht verschwitzt in der Praxis oder bei seinen Patienten ankommen. "Das wäre einfach unpassend." Power-Touren ohne Motor-Unterstützung spart sich der 40-Jährige deshalb für seine Freizeit auf.
Das E-Bike im Arbeitsalltag sorgt außerdem dafür, dass Ralf-Herbert Kneitz schnell am Ziel ist: "Ich bin damit sogar oft schneller als ich es mit dem Auto wäre." Der Grund: "Ich muss nicht erst zum Auto laufen, nie nach einem Parkplatz suchen, keine Parkscheine lösen und kann überall direkt vor die Haustür fahren."
Seine Patienten freuen sich, wenn "der Herr Doktor" mit dem Rad vorfährt. Und der sportliche Einsatz hat für manchen von ihnen Vorbildcharakter: Wenn Kneitz Bewegungsmuffeln zu mehr Aktivität rät, gibt er gute Ratschläge, die er auch selbst beherzigt.
Immer mit Helm
Die moderne Alternative E-Bike findet der Arzt auch für viele Patienten geeignet. "Das Problem ist, dass die Leute oft Gelenkprobleme haben, die mit Schmerzen verbunden sind. Vor allem Übergewichtige bewegen sich dann möglichst wenig, obwohl etwas sportliche Betätigung günstig für sie wäre. Beim E-Bike hilft der Motor mit, und die Bewegung fällt leichter."
Und noch in einem weiteren Bereich möchte der radelnde Mediziner ein Vorbild sein: "Ich fahre immer mit Helm. Oft sieht man Familien, wo die Kinder Helme tragen, die Erwachsenen aber nicht. Da geben die Eltern kein gutes Beispiel."