Der Bratwurststollen brachte die zündende Idee

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Simon Reitmeier Foto: KErn
Simon Reitmeier Foto: KErn

Simon Reitmeier, Geschäftsführer des Clusters Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hatte die Idee für die Ausbildung zum Gewürzsommelier. Im Gespräch erzählt er, wie ihn der Kulmbacher Bratwurststollen zur Konzeption dieses Lehrgangs inspirierte.

Warum widmet sich der Cluster Ernährung der Ausbildung rund um das Thema Gewürze?

Simon Reitmeier: Es gibt wohl kaum einen Produktbereich, der so vielfältig ist. Das Angebot ist überwältigend und doch - oder gerade deshalb - greifen Verbraucher, Gastronomen und Lebensmittelerzeuger immer wieder zu den altbekannten Sorten. Wir wollen die Ernährungswirtschaft und vor allem das Ernährungshandwerk unterstützen. Mit einem profunden Gewürz-Wissen lassen sich ohne großen finanziellen Aufwand in den verschiedensten Branchen innovative Produktideen umsetzen, die dann beim Gast oder Kunden den Unterschied ausmachen können.


Wie kamen Sie auf die Idee eines Lehrgangs für Gewürzsommeliers?

Als ich 2012 neu nach Kulmbach kam, habe ich den Bratwurststollen mit Anis gekostet und war begeistert: Ein Gewürz und schon schmeckt die Bratwurstsemmel anders, sprich: besser. Das war der Ausgangspunkt.


Wie sind die Erfahrungen vom ersten Kurs?

Der erste und auch der jetzige zweite Kurs waren sehr schnell belegt. Die Nachfrage ist so hoch, dass wir mehrere Kurse gleichzeitig machen könnten. Aber das Niveau muss hoch bleiben. Wir wollen nur die besten Referenten und setzen lieber auf Qualität statt auf Masse.


Warum können nur Gastro-Profis teilnehmen?

Der Cluster Ernährung ist eine Netzwerk-Plattform für die bayerische Ernährungswirtschaft und hat in erster Linie nicht den Verbraucher als Zielgruppe. Die Qualifizierung soll die fachkundige Beratung und Anwendung unterstützen, innovative Ideen fördern und zur Entwicklung eines Experten-Netzwerks beitragen. Wir hoffen aber, zukünftig in Kooperation mit Partnern ähnliche Kurse auch für Verbraucher und deren Bedürfnisse anbieten zu können.


Worum geht es inhaltlich?

Die künftigen Gewürzsommeliers lernen die verschiedenen Würzpflanzen kennen und erfahren alles über Gewürze und Kräuter, Kombinationsmöglichkeiten, Gesundheitswirkung, Herstellungsprozesse und Qualitätskriterien. Während der zehn Seminartage erarbeiten sie sich eine Gewürz-Kompetenz, die weit über das Grundwissen hinausgeht. Abgeschlossen wird der Lehrgang dann durch eine schriftliche und mündliche Prüfung.


Warum passt das Angebot gut zu Kulmbach?

Es gibt hier ein großes Gewürz-Unternehmen, das Gewürz-Museum befindet sich im Aufbau, die Adalbert-Raps-Gewürzbibliothek ist in Kulmbach - wo passt eine Qualifizierung im Bereich Gewürze besser hin?