Der alte Landrat ist auch der neue

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Allen Grund zur Freude hat hier Ilse Söllner: Ihr Mann, der amtierende Landrat Klaus Peter Söllner (zweiter von rechts), wurde mit klarer Mehrheit wiedergewählt. Mit im Bild (von links) stellvertretender Landrat Dieter Schaar, der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Rainer Ludwig sowie (rechts) der Vorsitzender der WGK-Kulmbach, Ralf Hartnack. Foto: privat
Allen Grund zur Freude hat hier Ilse Söllner: Ihr Mann, der amtierende Landrat Klaus Peter Söllner (zweiter von rechts), wurde mit klarer Mehrheit wiedergewählt. Mit im Bild (von links) stellvertretender Landrat Dieter Schaar, der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Rainer Ludwig sowie (rechts) der Vorsitzender der WGK-Kulmbach, Ralf Hartnack. Foto: privat
 
 

Klaus Peter Söllner kann mit einem großen Vertrauensbeweis der Wähler in seine fünfte Amtszeit starten.

Als gestern um 18 Uhr die Wahllokale schlossen und die Stimmzettel zur Wahl des Landrats ausgezählt wurden, begann eine Zitterpartie.

Nicht etwa, dass Amtsinhaber Klaus Peter Söllner hätte um seine Wiederwahl fürchten müssen.

Selbst seinen Mitbewerbern, Theresa Weith von der SPD und Oswald Greim (Die Linke) wird auch bei allergrößtem Optimismus klar gewesen sein, dass sie gegen den alten Polithasen, der seine fünfte Amtszeit anstrebte, nichts würden reißen können. Allerdings sorgten technischen Probleme im Rechenzentrum, das für die Auswertung der Stimmen zuständig war, dafür, dass die ersten Ergebnisse ungewöhnlich lange auf sich warten ließen.

Auszählung zieht sich

Um 20.34 Uhr schließlich lag dann das Ergebnis vor: 77,90 Prozent aller Wähler hatten für den Kandidaten der Freien Wähler votiert. 19,06 Prozent der Stimmen entfielen auf Theresa Weith und für Oswald Greim reichte es am Ende für einen Stimmenanteil von 3,04 Prozent.

39 696 Wählerinnen und Wähler hatten ihre Stimme abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 66,4 Prozent.

"Hoch zufrieden"

Söllner selbst, der sich nach der Auszählung der Stimmen zusammen mit seiner Frau Ilse im kleinen Kreis mit seinen Parteifreunden von den Freien Wählern und von der Wählergemeinschaft Kulmbach zusammengefunden hatte , zeigte sich "hoch zufrieden". "Ich bedanke mich bei den Wählerinnen und Wählern, die mir wieder ihr Vertrauen geschenkt haben. "

Söllner sieht das eindeutige Ergebnis auch einem fairen, sachlichen, unaufgeregten Wahlkampf geschuldet.

Nun gehe es darum, sich auch im neuen Kreistag gemeinsam für die Region zu engagieren. "Gemeinsam stark sein" sei dabei die oberste Prämisse.

Vieles in der Kreispolitik sei in den letzten Jahren gut gelaufen, betonte Söllner. "Das war sicherlich auch ein Grund für den Erfolg bei der Wahl."

In der nächsten Zeit gehe es vor allem darum, in Zusammenarbeit mit der Stadt Kulmbach den Bildungsstandort Kulmbach zu stärken und den Öffentlichen Personennahverkehr weiter zu entwickeln.

Respektables Ergebnis

Seiner Mitbewerberin Theresa Weith zollte Söllner großen Respekt. Er habe sich für sie ein noch besseres Ergebnis erwartet, weil die SPD doch in etlichen Gemeinden im Landkreis Kulmbach stark aufgestellt sei. Aber ein Stimmenanteil von 19,06 Prozent sei ein durchaus beachtliches Ergebnis für einen Neuling in der Kreispolitik.

Das Fest wird nachgeholt

Wegen der Corona-Krise hatten die Freien Wähler und die Wählergemeinschaft Kulmbach auf die sonst übliche große Wahlparty verzichtet. "Es ist doch gerade alles etwas gedämpft." Aber irgendwann werde wieder Ruhe einkehren, so Söllner. "Dann wird die großen Feier nachgeholt."

Das sagen die Mitbewerber

Sie hat es als relativer Neuling in der Politik mit einem alten Haudegen aufgenommen - und hat sich beachtlich geschlagen: Theresa Weith, studierte Ingenieurin, war für die SPD in den Kampf um den Landratssessel gezogen. Ihr Ergebnis von 19,06 Prozent der Stimmen ist für eine Neueinsteigerin beachtlich.

"Ich bin sehr zufrieden", sagte die 33-Jährige gestern abend denn auch. Sie selbst sei ja nahezu unbekannt gewesen. Da sei es nicht einfach gewesen, gegen jemanden anzutreten, der über Jahre hinweg gute Arbeit geleistet habe, so Weith.

Sie danke allen ihren Wählern. Das Ergebnis werte sie als großen Vertrauensbeweis für sich und ihre Partei.

Oswald Greim, der Kandidat der Linken, hatte sich insgeheim wohl mehr Wählerstimmen erwartet. "Das Ergebnis war gerade noch so im Erwartungsrahmen", sagte er gestern Abend nach der Auszählung der Stimmen. Landrat Klaus Peter sei offensichtlich sehr beliebt, das zeige sein Wahlergebnis, so Greim weiter. "Ich unterstütze ihn gerne bei der Arbeit für den Landkreis Kulmbach."

Für seine Partei, Die Linke, sei der Wahlkampf für den Parteiaufbau sehr wertvoll gewesen, sagt der Kandidat aus Marktleugast. "Die Mitglieder waren sehr engagiert dabei."