Das Gebäude wird nicht nur energetisch saniert, auch der Eingangsbereich wird neu gestaltet.
Der Bereich vor dem Landratsamt gleicht derzeit einer Mondlandschaft. Die Erdhaufen türmen sich, Bauzäune versperren den Zugang. Auf Hochtouren läuft derzeit die Neugestaltung des Eingangs zu der Landkreis-Behörde. Das ist aber nur der Teil, der von der Straße aus für jeden sichtbar ist. Auch an anderen Ecken wird gewerkelt. Nicht nur für die Mitarbeiter, auch für die Besucher des Landratsamts hat die Baustelle Folgen.
An eine Sache haben sich die Bürger nach den Worten des geschäftsführenden Beamten Rüdiger Köhler schon gewöhnt: an den provisorischen Haupteingang. Der befindet sich an der linken Gebäudeseite und ist mit dem Zugang zur Kfz-Zulassungsstelle identisch. Mehrere Schilder weisen den Weg. "Anfänglich gab es einige suchende Bürger, aber nach der umfangreichen Beschilderung läuft der Publikumsverkehr", so Köhler. Selbst ein barrierefreier Zugang steht über den Garagenhof zur Verfügung.
Was aber in den nächsten Wochen und Monaten noch kommen und die Besucher betreffen wird, ist die teilweise Verlegung von Büros. Die ist notwendig, weil im Zuge der energetischen Sanierung der Nord- und Ost-Fassade nicht nur ein Vollwärmeschutz angebracht wird, sondern auch die Fenster ausgetauscht werden. Derzeit wird als Vorbereitung für diese Arbeiten schon die Garagenhof-Seite eingerüstet, erklärt geschäftsführender Beamter Köhler.
Wenn das erledigt ist, wird die Fassade freigelegt. Voraussichtlich ist das ab übernächster Woche der Fall. Danach beginnt die energetische Sanierung.
Bis dahin müssen die Räume unter dem Sitzungssaal fertiggestellt sein, die als Ausweichbüros dienen. Ziel ist es laut Rüdiger Köhler, dass die Zimmer nach dem Bierfest zur Verfügung stehen. Derzeit sind dort die Arbeiter der Kulmbacher Trockenbaufirma Erl zugange. Diese Büros sind aber nicht nur während der Bauzeit dringend nötig, betont Köhler. "Wir haben dringenden Raumbedarf, weil wir als Behörde nicht nur neue Aufgaben haben, sondern auch Einzelzimmer für vertrauliche Gespräche benötigen."
Natürlich weiß Köhler, dass die Arbeiten Belastungen für die Mitarbeiter mit sich bringen - vor allem Baulärm. "Deshalb ist der Abbruch der alten Außentreppen am Wochenende erfolgt." Zusätzliche Staubschutzwände sollen weitere Entlastung bringen.
Voraussichtlich Ende des Jahres soll alles fertig sein. Die Chancen dafür stehen derzeit nicht schlecht. Köhler: "Alles läuft im Zeit- und Kostenrahmen."
Für die zeitgemäße Gestaltung des Eingangsbereichs ist der Kulmbacher Architekt Matthias Schmidt verantwortlich. Vor allem die durchgängige, vorgehängte Glasfassade, die die Natursteinfassade ersetzt, werde ein echter Hingucker. "Besonders, wenn sie nachts beleuchtet ist." Der untere, 4,25 Meter hohe Eingangsbereich werde optisch angepasst.
Alles barrierefrei
Ein weiterer wichtiger Punkt für den Planer war die Barrierefreiheit. Die bisherige Rampe und die Stufen fallen weg, dafür wird im Vorbau innen ein Aufzug eingebaut, mit dem Rollstuhlfahrer jede Ebene im Landratsamt erreichen können.
Zudem ist im Erdgeschoss eine Fläche für Ausstellungen vorgesehen. Das Fazit des Architekten: "Das Landratsamt erhält durch den Umbau einen ganz neuen Charakter."
Das 2,5 Millionen Euro teure Projekt, für das Zuschüsse in Höhe von 1,3 Millionen Euro erwartet werden, stand am Montagnachmittag übrigens auch auf der Tagesordnung des Kreisausschusses.
Zwei Aufträge wurden vergeben: die Natursteinarbeiten an Fliesen Röhlich, Wendelstein, zum Angebotspreis von 51 097 Euro sowie die Arbeiten für das Wärmeverbundsystem an das Malergeschäft Kamlowski,
Kulmbach, mit 93 567 Euro, was unter der Kostenschätzung lag.