Nenn mal ein Beispiel.
Es gibt eine Stelle, da sagt Obelix: ,Asterix, hör auf, sonst muss ich wieder lachen'. Und in meiner Version heißt es: ,Asterix, hör auf, iech saach scho widder ei'. So was macht einfach Spaß. Ich habe einiges an Lokalkolorit eingebracht, zum Beispiel Liedermacher Wolfgang Buck gefragt, ob ich sein Lied ,Flusszigeuner" benutzen darf. Er hat sich darüber tierisch gefreut.
Wie lange übersetzt du an einer Seite?
Etwa 1,5 Stunden. Bei 48 Seiten kann man die Zeit hochrechnen. Für die Nicht-Oberfranken ist übrigens ein Wörterbuch mit drin. Ich habe oft überlegt, was man an regionalen Sachen einbauen kann: Da wird der Druide zum Braumeister und der Zaubertrank zum Zaubersud. Und wenn es mal ,laut' wird im Comic, habe ich alle möglichen oberfränkischen Schimpfwörter eingebaut, angefangen vom Zündblättla über Knaller bis hin zum Kasper. Ein Gastwirt heißt bei mir Dhermomix. Auf der Landkarte am Anfang des Bandes stehen die Orte Kulmbåch, Bamberch, Bareidh und Boddnschdaa. Mein Ziel ist es, dass die Leute auf jeder Seite zwei, drei Lacher haben.
Gibt es einen bestimmten Grund, warum du gerade Asterix als Gladiator ausgewählt hast?
Das war auch der Band, den mein sächsischer Kollege übersetzt hatte. Der war mir immer noch sehr präsent, da hatte ich die Geschichte im Hinterkopf. Der sächsische Dialekt ist zwar ganz anders, ich konnte mich aber zumindest an der Machart orientieren. Zum Beispiel, wie er die Sache mit den lateinischen Zitaten gelöst hat.
Den oberfränkischen Asterix gibt es noch nicht zu kaufen, oder?
Nein, das dauert noch fünf Monate bis zum 11. April. Er kann aktuell beim Egmont-Verlag (www.egmont-shop.de, Suchwort Dunnerkeil) vorbestellt und in Kürze über die ISBN-Nummer 978-3-7704-0318-9 im Buchhandel geordert werden. Ich werde mir auch 100 Stück holen und sie signiert anbieten. Den Band wird es überall zu kaufen geben, wo es Asterix gibt - und zwar bundesweit. Es gibt viele Sammler, die sich alle Bände besorgen.
Hast du schon Resonanz auf die Ankündigung bekommen, dass du den Asterix übersetzt?
Ja. Jeder sagt, das passt wie die Faust aufs Auge. Wer meinen Radio-Humor mit dem "Eich der Woche" und meine Bühnengeschichten mag, der wird sicher auch beim Asterix auf seine Kosten kommen.
Das Ganze klingt mehr nach Spaß als nach Arbeit.
Es ist zwar sehr aufwendig, aber wenn du drüber bist, lachst du permanent dabei.
Soll es bei dem einen Band bleiben - oder sind weitere oberfränkische Ausgaben geplant?
Das erste Etappenziel ist zunächst, dass die Leute den Band lesen und ihren Spaß damit haben. Es wäre schön, wenn sich das Ding verkauft und ich noch einen Band übersetzen kann. Aber allein, wenn ich mit meinen Kindern durch die Buchhandlung laufe und meinen Namen auf dem Asterix sehe, werde ich mich jedes Mal freuen. Ich werde auch beim Comic-Salon in Erlangen nächstes Jahr dabei sein und Promo machen. Das macht alles Spaß, weil es für mich ein ganz anderes Genre ist.
Hättest du das alles überhaupt geschafft, wenn dich als Künstler nicht Corona ausgebremst hätte?
Ich hätte das auch ohne Corona unter Volllast in meiner Freizeit übernommen. Das war für mich von Anfang bis Ende nur Spaß. Zur Not hätte ich mich während einer Tour im Hotelzimmer über die Übersetzungen gemacht.