Das Blockheizkraftwerk in Kulmbach - der mobile Energielieferant

1 Min
:Stadtwerke-Chef Stephan Pröschold (rechts) führt der WGK das Blocckheizkraft des Kulmbacher Hallenbades vor. Foto: Katharina Müller Sanke
:Stadtwerke-Chef Stephan Pröschold (rechts) führt der WGK das Blocckheizkraft des Kulmbacher Hallenbades vor. Foto: Katharina Müller Sanke
 

Das Blockheizkraftwerk der Stadtwerke versorgt im Winter das Hallenbad mit Wärme und Strom, im Sommer das Kulmbacher Freibad. Von einem Pilotprojekt spricht Dieter Wiegel beim Ortstermin der Wählergemeinschaft.

Die dezentrale Energieversorgung ist auf dem Vormarsch. Und manchmal sind Dinge möglich, an die man gar nicht sofort denkt. Aus diesem Grund hat sich die Wählergemeinschaft Kulmbach (WGK) ein bei einem Ortstermin doch außergewöhnliches Projekt angeschaut: das Blockheizkraft des Hallenbades.
Das Besonderer an diesem Blockheizkraftwerk: Es ist mobil. Im Winter versorgt es das Hallenbad mit Wärme und Strom und im Sommer das Freibad.
Es steht in einer Garage auf Rädern und kann so von einem Ort zum anderen gezogen werden. "So steht die Anlage nie sinnlos rum", sagt der Leiter der Kulmbacher Stadtwerke, Stephan Pröschold.

Das Einsparpotenzial

Die Hauptaufgabe des Kulmbacher Heizkraftwerkes ist es dabei, Strom zu erzeugen. Die erzeugte Wärme wird im Kulmbacher Hallenbad für die Grundlast genutzt. Die Spitzenlast wird nach wie vor über Heizkessel erbracht.

Der Einspareffekt ist enorm. "Wir brauchen 36 Prozent weniger Energie", so der stellvertretende Leiter der Kulmbacher Stadtwerke Oliver Voß. "130 Tonnen CO 2 werden so weniger in die Luft gepustet", berichtet er stolz.

Die Kosten

Die Kosten für das Blockheizkraftwerk waren nicht gering: Doch trotz der doch beachtlichen Anschaffungskosten in Höhe von 70 000 Euro für die Anlage und noch einmal 270 000 Euro für das Leitungs- und Anschlusssystem hätten sich diese im Zeitraum von fünf bis sechs Jahren amortisiert, sagt Oliver Voß.
Dieter Wiegel, der die Anlage konzipiert und gebaut hat, hat nach einem Jahr Laufzeit ebenfalls noch mal einen Blick auf das "Schmuckstück" geworfen. "Ich hatte schon seit vielen Jahren vor, ein solches Blockheizkraftwerk zu bauen. Jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit", stellt er fest.

"Gute Effizienzwerte"

"Die Effizienzwerte sind so gut wie erwartet, und die Mobilität ist etwas, das es bisher noch kaum gibt. Ein echtes Pilotprojekt", freut er sich.
Auch Klaus Zahner von den Freien Wählern im Landkreis hat die Gelegenheit beim Ortstermin beim Schopf gepackt, um die WGK-Fraktion über das Nahwärmeprojekt in Neuenmarkt zu informieren.

Die Neuenmarkter Anlage

Dort wird die Grundlast über eine Biogasanlage, die Spitzen werden über Hackschnitzel abgedeckt.
"Wir versorgen damit Großabnehmer wie das Altenheim und das Deutsche Dampflokomotivmuseum in Neuenmarkt und dann noch die Einfamilienhäuser, die an diesen Hauptleitungen liegen", teilt Klaus Zahner mit.
"Die pfiffigen Ideen sind regional", resümiert Alexander Meile von der Wählergemeinschaft Kulmbach beim Ortstermin im Hallenbad.

Eine Aufgabe für die Politik

Aufgabe der Politik sollte es sein, solche Projekte weiter zu fördern, statt Stromtrassen durchs ganze Land zu bauen, stellt Alexander Meile fest.