Das antike Schätzchen ist weg

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Wer beim Sperrmüll ein Schnäppchen machen will, muss schnell sein. Denn die Konkurrenz ist groß, vor allem aus den östlichen Nachbarländern. Foto: Lyudmyla Gleykh
Wer beim Sperrmüll ein Schnäppchen machen will, muss schnell sein. Denn die Konkurrenz ist groß, vor allem aus den östlichen Nachbarländern.  Foto: Lyudmyla Gleykh

Der Mann ist Jäger und Sammler - das steckt eben in den Genen. Wenn Sperrmüll ist, blickt man deshalb genauer hin. Doch wer schläft, den bestraft die Konkurrenz aus den östlichen Nachbarländern.

Neulich hatte der Nachbar wieder Sperrmüll angemeldet. Und da steht dann jedesmal allerhand Interessantes vor seinem Haus. Manches viel zu schade zum Wegschmeißen. Doch es muss halt öfter mal was Neues her. Einkaufen macht ja schließlich Spaß, und die Wirtschaft freut sich, wenn man sie ankurbelt.

Zurück zum besagten Sperrmüll-Termin. Weil da ein Blick zum Nachbarn wie gesagt immer lohnt, schaut man genauer hin. Tatsächlich sticht auch diesmal ein Schätzchen ins Auge, das man vor dem Schlund des Müllwagens retten sollte. Schnell noch die Spülmaschine eingeräumt, dann rüber über die Straße und die vielleicht 100 Jahre alte gusseiserne Gartenbank mit der elegant verzierten Rückenlehne geschnappt. Doch beim nächsten Blick aus dem Fenster versperrt ein blauer Lieferwagen den Blick auf den Sperrmüll mit der antiken Gartenbank. Ach was, denken wir uns. Die beiden Männer aus einem östlichen Nachbarland werden wohl kaum auf die schwere, sperrige Bank in ihren Wagen wuchten. Für die ist sicherlich nicht mal Platz. Die beiden Trödel-Profis haben es doch eher auf alte Fahrräder oder brauchbare Elektrosachen abgesehen. Trotzdem steigt die Nervosität.

Die Spülmaschine ist endlich eingeräumt und der blaue Bus verschwunden. Doch es darf nicht wahr sein: Das antike Schätzchen ist auch weg! Man möchte sich in den Hintern beißen, der eigentlich drauf sitzen wollte.