Dampflok-Spektakel in Stadtsteinach begeistert

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Dampflok mit Michaelskirche (links im Hintergrund). Unzählige Schaulustige entlang der Strecke nutzten die Nostalgiefahrt für Foto- und Videoaufnahmen. Fotos: Sonja Adam
Dampflok mit Michaelskirche (links im Hintergrund). Unzählige Schaulustige entlang der Strecke nutzten die Nostalgiefahrt für Foto- und Videoaufnahmen. Fotos: Sonja Adam
Die Bahnverantwortlichen hatten alle Mühe, um die Gleise in Stadtsteinach frei zu machen, so viele Bahnfreunde waren gekommen.
Die Bahnverantwortlichen hatten alle Mühe, um die Gleise in Stadtsteinach frei zu machen, so viele Bahnfreunde waren gekommen.
 
Die Dampflok in Stadtsteinach war die Sensation des Sonntags.
Die Dampflok in Stadtsteinach war die Sensation des Sonntags.
 
Auf 100 Kilometer braucht die Dampflok zwei Tonnen Kohle.
Auf 100 Kilometer braucht die Dampflok zwei Tonnen Kohle.
 
Dampflok-Spektakel am Güterbahnhof Stadtsteinach.
Dampflok-Spektakel am Güterbahnhof Stadtsteinach.
 
 
Triebfahrzeugführer Sebastian Pfaller erklärt die Technik in der Lok: Das Wasser hat achtzig Grad, es herrscht ein Druck von 15 bar im Kessel.
Triebfahrzeugführer Sebastian Pfaller erklärt die Technik in der Lok: Das Wasser hat achtzig Grad, es herrscht ein Druck von 15 bar im Kessel.
 
Der Neuling und der alte Hase: Max Kramer ist Azubi als Heizer, Horst Schäfer ist der Lokführer.
Der Neuling und der alte Hase: Max Kramer ist Azubi als Heizer, Horst Schäfer ist der Lokführer.
 
Die alte Lok des Typs 52 8195 stammt aus dem Jahr 1943 und bringt 136 Tonnen auf die Waage: Sie ist 23 Meter lang, bringt es auf 1650 PS und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern. Die Lok war bis 1993 im Bahnbetriebswerk Zittau beheimatet.
Die alte Lok des Typs 52 8195 stammt aus dem Jahr 1943 und bringt 136 Tonnen auf die Waage: Sie ist 23 Meter lang, bringt es auf 1650 PS und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern. Die Lok war bis 1993 im Bahnbetriebswerk Zittau beheimatet.
 
 
 
Die Gäste der Dampfloksonderfahrt nutzten die Gelegenheit, die selten befahrene Strecke in Videos festzuhalten und fotografierten in Stadtsteinach aus dem Fenster .
Die Gäste der Dampfloksonderfahrt nutzten die Gelegenheit, die selten befahrene Strecke in Videos festzuhalten und fotografierten in Stadtsteinach aus dem Fenster .
 
 
"Wir begleiten die Dampflok quasi das ganze Jahr über", sagen Inge Ott, Wolfgang Wüst, Klemens Sittler und Katharina Otte. Eigentlich sind die Bahnfans Tanzbegeisterte, doch sie freuen sich über die Nostalgieliebe der Menschen.
"Wir begleiten die Dampflok quasi das ganze Jahr über", sagen Inge Ott, Wolfgang Wüst, Klemens Sittler und Katharina Otte. Eigentlich sind die Bahnfans Tanzbegeisterte, doch sie freuen sich über die Nostalgieliebe der Menschen.
 
 
 
 
 

Früher ist Lokführer Horst Schäfer mit der Dampflok auf der Strecke nach Dresden unterwegs gewesen. Für die Nostalgiefahrt von Fürth über Kulmbach nach Stadtsteinach stieg er wieder auf sein altes Schätzchen.

Mit lautem Hupen und Tröten nähert sich die gigantische Dampflok Stadtsteinach. Fotoapparate klicken. Hunderte Menschen drängeln sich im Güterbahnhof Stadtsteinach, wo normalerweise nur Steine verladen werden. Die Dampflok zieht diesmal Passagierwaggons. Hunderte von Menschen säumen auch die Strecke zwischen Untersteinach und Stadtsteinach. Denn dort verkehren schon lange keine Passagierzüge mehr. Nur ein paar Jahre nach dem Krieg gab es Personenverkehr.

Baujahr 1943

Um so euphorischer jubeln die Menschen der Dampflok, Baujahr 1943, zu. Sie bringt es immerhin auf ein Gewicht von 136 Tonnen, nur die Lok - bei einer Länge von 23 Metern.

Gesteuert wird die Lok von jemandem, der sie schon seit Jahrzehnten genau kennt: von Horst Schäfer. Der 64-Jährige ist eigens aus Zittau angereist.
Er ist noch regulär bis in die 1980-er Jahre mit der Dampflok gefahren auf der Strecke nach Dresden.

In Stadtsteinach hat er es eilig. Denn die Lok muss umgekoppelt werden. Und die Menschen gehen einfach nicht von den Gleisen. Die Bahnverantwortlichen haben alle Hände voll zu tun, um die Fotografen und Bahnfans fernzuhalten.

Zwei Tonnen Kohle auf 100 Kilometer

An Schäfers Seite ist Heizer-Azubi Max Kramer. Und außerdem ist noch Triebfahrzeugführer Sebastian Pfaller und ein weitere Heizer mit von der Partie. Denn die Lok muss, weil sie den ganzen Tag unterwegs ist, mit doppelter Mannschaft besetzt sein. "Heute brauchen wir nicht so viel Kohle - zwei Tonnen auf hundert Kilometer", sagt Sebastian Pfaller und öffnet das Innere der Dampflok. Die Kohlen glühen rot. Der Kesseldruck beträgt derzeit 15 bar, das Wasser ist achtzig Grad heiß.

Während die Lok umgekoppelt wird, steigt eine Tanzgruppe in historischen Kostümen aus. Sie begleitet die Dampflok aus Liebhaberei und freut sich über die vielen Fotografen.

Fotos und Videos als Beweis

Die Fränkische Museumsbahn hat mit der Frühlingsfahrt viele Bahnbegeisterte in ihren Bann gezogen. Der Sonderzug, der von Nürnberg über Fürth durch das Regnitztal, nach Bamberg und Kulmbach fährt und dann noch einen Abstecher auf der Güterverkehrsstrecke bis nach Stadtsteinach macht, begeistert alle Bahnfans. Viele fotografieren aus dem Fenster, drehen Videos, um auch wirklich zu beweisen, dass sie auf der Schotterstrecke nach Stadtsteinach gefahren sind.

Nach knapp einer Stunde macht sich die Dampflok mit den vielen Gästen wieder auf den Weg Richtung Kulmbach: laut schnaubend, mit großem Getöse verlässt die Fränkische Museumsbahn Stadtsteinach. Der Geruch nach Dampf und Nostalgie bleibt zurück.