Dame stiehlt den Herrn die Schau

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Lisa Schüssler hat nach dem Abitur am Caspar-Vischer-Gymnasium eine Lehre zur Schreinerin absolviert - ihr absoluter Traumberuf. Mit dem Waschtisch, den sie für das neue Badezimmer der Eltern konstruiert hat,, hat sie beim Wettbewerb "Die gute Form" den ersten Platz erreicht.
Lisa Schüssler hat nach dem Abitur am Caspar-Vischer-Gymnasium eine Lehre zur Schreinerin absolviert - ihr absoluter Traumberuf. Mit dem Waschtisch, den sie für das neue Badezimmer der Eltern konstruiert hat,, hat sie beim Wettbewerb "Die gute Form" den ersten Platz erreicht.
Max Korndörfer hat eine moderne Vitrine entwickelt. Der besondere Clou ist das eingearbeitete Lichtelement, das eine Holzmaserung aufweist.
Max Korndörfer hat eine moderne Vitrine entwickelt. Der besondere Clou ist das eingearbeitete Lichtelement, das eine Holzmaserung aufweist.
 
Auch Kevin Prechtl hat eine Belobigung für sein Werkstück bekommen. Es ist aus Eichenholz gefertigt
Auch Kevin Prechtl hat eine Belobigung für sein Werkstück bekommen. Es ist aus Eichenholz gefertigt
 
Die Jury mit den Preisträgern
Die Jury mit den Preisträgern
 
René Sperling hat eine klassische Vitrine aus Eschenholz gebaut.
René Sperling hat eine klassische Vitrine aus Eschenholz gebaut.
 
Florian Distler hat bei der Konstruktion des Schreibtisches bewusst die Baumkante stehen lassen. Bei den Füßen setzte er auf Wildwuchs.
Florian Distler hat bei der Konstruktion des Schreibtisches bewusst die Baumkante stehen lassen. Bei den Füßen setzte er auf Wildwuchs.
 

Beim Schreinerwettbewerb "Die gute Form" hat sich Lisa Schüssler (22) mit einem Waschtisch den ersten Platz erarbeitet.

Schreiner ist bis heute ein männerdominierter Beruf. Doch beim Wettbewerb "Die gute Form" hatte eine junge Frau die Nase vorn: Lisa Schüssler (22) hat am Caspar-Vischer-Gymnasium das Abi gemacht. "Ich wollte nach der Schule etwas Handwerkliches machen - Schreiner ist mein absoluter Traumberuf", erzählt sie. Auf die Idee, ein Möbelstück fürs Badezimmer zu entwerfen, kam Lisa Schüssler, weil ihre Eltern das Badezimmer sanieren wollten. "Ich wollte etwas Modernes gestalten, ohne Griffe, die die Optik stören", erklärt die 22-Jährige.
Rund 90 Stunden hat Lisa Schüssler investiert, um einen modernen, aber formschönen und zeitlosen Waschschrank zu entwerfen und zu bauen. Er ist aus hellem Ahorn gefertigt. Die Schubläden und Fächer öffnen sich durch Antippen. Um die Optik aufzuwerten, hat Lisa Schüssler einige Werkteile eine Nuance dunkler lasiert. "Ich werde jetzt weiter bei der Schreinerei Bodenschlägel arbeiten, vielleicht studiere ich später aber auch", erklärt Lisa Schüssler. Sie ist natürlich stolz, dass sie beim Wettbewerb "Die gute Form" so gut abgeschnitten hat und reute sich über den ersten Preis, der mit 150 Euro dotiert ist.
In der Jury saßen: stellvertretende Landrätin Christina Flauder, Realschullehrerin Claudia Schwarz, Architektin Martina Schwarz, Künstler Harald Burger, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Reinhard Bauer, Thomas Zapf von der Fassoldshofer Schule, der Schulleiter des beruflichen Schulzentrums, Alexander Battistella, und der Vorsitzende des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft, Michael Pfitzner.
Nicht nur die Arbeit der Erstplatzierten kam bei der Ausstellung bestens an, auch viele andere Gesellen hatten tolle Ideen. Der Zweitplatzierte Max Korndörfer hat ein Schränkchen mit integriertem Lichtelement entworfen. Das hinterleuchtete Plexiglaselement weist als Extra-Clou Holzfurnierung auf. Außerdem ist sein Schränkchen ebenfalls mit Tip-on-Elementen zum einfachen Öffnen ausgestattet. Korndörfer hat es in Stollenbauweise gefertigt, setzte auf einen Mix aus Platten und klassischem Holz.
René Sperling wurde für eine ganz klassische Vitrine aus Esche mit dem dritten Platz belohnt. Außerdem bekamen Florian Wachter aus Stockheim, KevinPrechtl aus Thurnau und Florian Distler aus Thurnau Belobigungen für ihre Gesellenstücke.
Der Leiter des beruflichen Schulzentrums Alexander Battistella freute sich über die Kreativität, die die Nachwuchsschreiner bei der Anfertigung ihrer Gesellenstücke haben walten lassen. "Kreativität passt zu dem Werkstoff Holz", zeigte sich auch Landrat Klaus Peter Söllner beeindruckt. Und Oberbürgermeister Henry Schramm wies darauf hin, dass Handwerksberufe heute wichtiger denn je seien.
Jürgen Bodenschlägel zeigte sich erfreut über die Verschiedenartigkeit der Werkstücke. "Gehen Sie auch in Zukunft mit Leidenschaft ans Werk. Denn nichts anderes erwarten auch die Kunden", riet er.