Schülerinnen des Kulmbacher Caspar-Vischer-Gymnasiums haben ein integratives Theaterprojekt mit lernbehinderten Kindern auf die Beine gestellt. Sie zeigen damit,wie Inklusion in der Praxis funktioniert. Am 18. Dezember wird das Stück im Gymnasium öffentlich aufgeführt.
"Eine wunderbare Erfahrung - prägend fürs Leben!" Wenn die Jugendlichen so über ein Schulprojekt reden, dann kann sich der Lehrer sicher sein, dass er alles richtig gemacht hat. So auch Lehrer Peter Stumpf mit seinem ersten P-Seminar am Kulmbacher CVG. Seine Schülerinnen haben ein integratives Projekt mit einer Schwarzlicht-Theateraufführung auf die Beine gestellt.
Pauline Naujoks und ihre Schulkameradinnen aus der 12. Klasse waren vom ersten Tag an begeistert und sind es noch immer. Seit anderthalb Jahren mittlerweile arbeiten sie im P-Seminar mit Kindern zusammen.
Die besondere Herausforderung: Die meisten der Kinder sind geistig behindert. Seit Anfang der 11. Klasse haben die 14 Schülerinnen ein Konzept erstellt und haben sich intensiv mit den Kindern mit besonderem Förderbedarf beschäftigt.
Annäherung Schritt für Schritt "In der Anfangszeit haben die Schülerinnen mit den Kindern Spiele gemacht und sich angenähert", erinnert sich Lehrer Peter Stumpf. "Mit der Zeit hat sich dann immer mehr gefestigt, was sie mit den Kindern machen wollten: Ein Theaterstück."
Und auf dieses Stück sind die Schülerinnen zu Recht stolz. Sie stehen dabei gemeinsam mit 14 Kindern der Heilpädagogischen Tagesstätten der Arbeiterwohlfahrt und des Kinderhortes aus der Hannes-Strehly Straße auf der Bühne.
"Das Stück spielt im Dschungel, denn das Thema Tiere war im Spiel mit den Kindern immer ganz besonders beliebt", erinnert sich Schülerin Anne Schmidt.
Bühne stärkt Selbstbewusstsein Ihr hat es besonders viel Spaß gemacht, die Entwicklung der Kinder zu sehen. "Am Anfang waren alle noch ganz verschlossen. Mit der Zeit sind die Kinder aber aufgetaut, alle reden und lachen miteinander. Und gemeinsam auf der Bühne zu stehen, stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder total."
Schülerinnen wie Tagesstätten-Kinder haben die gemeinsame Arbeit sichtlich genossen. Im Schwarzlicht und in den grell bemalten Kostümen sind die Unterschiede zwischen Behinderten und Nichtbehinderten verschwindend.
"Die Aufführung ist unser Beitrag zur Inklusion", freut sich Einrichtungsleiter Peter Reuschlein. Und seine Kollegin Friederike Köhler ergänzt: "Durch das Projekt erschließen sich ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten für die Kinder. Wir hoffen, eine solche Aktion wird es wieder geben".
Je nach Neigung sind die Kinder in Trommel-, Musik- oder Tanzperformances oder auch als Schauspieler zu sehen.
So funktioniert Inklusion Die CVG-Schülerinnen und die Kinder zeigen gemeinsam, wie Inklusion funktioniert. Ein Besuch im Schwarzlichttheater am CVG lohnt sich schon allein deswegen auf jeden Fall. Das Stück wird am 18. Dezember um 17 Uhr gespielt und dauert 40 Minuten. Spenden sind ausdrücklich erwünscht.