Durch die Evakuierung der 18 Bewohner gelangte Rauch in das Gebäudeinnere. "Das erste und zweite Obergeschoss mussten erst belüftet werden, bevor man ohne Atemschutz dort hinkonnte", so Weich.
Rund 200 Einsatzkräfte (inklusive BRK, Malteser, THW) waren im Einsatz, darunter die Feuerwehren aus Kulmbach, Mainleus, Melkendorf, Höferänger, Fölschnitz, Kauerndorf, Leuchau und Schwarzach. Die anderen Wehren hielten sich entweder in Bereitschaft oder wurden abbestellt. Zwölf Trupps mit Atemschutzausrüstung waren im Einsatz, acht weitere hielten sich bereit.
Innerhalb von 20 Minuten hatten die Wehren die Flammen unter Kontrolle. Nach 45 Minuten war alles gelöscht, so Weich. "Eigentlich war es nicht mehr als ein Zimmerbrand."
Zur Brandursache konnte der stellvertretende Leiter der Kulmbacher Inspektion, Alexander Horn, in der Nacht keine Angaben machen. Beamte der Kriminalpolizei Bayreuth nahmen noch in den Morgenstunden die Ermittlungen auf.
Der Sachschaden beläuft sich auf 20 000 Euro.
Ebenfalls an den Einsatzort gekommen war Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU), der nach den ersten Meldungen sichtlich erleichtert war, dass nichts Schlimmeres passiert ist. "Das anfängliche Lagebild war erschreckend. Es war von einem Großbrand über drei Stockwerke die Rede. Ich bin erleichtert, dass die Wehren die Lage so schnell in den Griff bekommen haben."
Wieder in die Wohnungen zurück
Notfallseelsorger Pfarrer Michael Schaefer und weitere Geistliche betreuten die evakuierten Menschen, die zunächst im benachbarten Pflegeheim untergebracht worden waren. Die ersten konnten bereits um 3 Uhr in ihre Wohnungen zurück. Nur eine Wohnung konnte nicht wieder bezogen werden.
Die letzten Einsatzkräfte rückten um 4.45 Uhr wieder ab.
Am nächsten Morgen gegen 10 Uhr fand eine Nachkontrolle statt. "Alles war in Ordnung, kein weiteres Eingreifen mehr erforderlich", so Einsatzleiter Michael Weich.
Aufatmen auch bei Karl-Heinz Kuch, dem Geschäftsführer der Diakonie, zu der das Pflegeheim gehört. "Glücklicherweise ist die Sache gut ausgegangen. Ich bin dankbar, dass das Pflegeheim nicht betroffen war. Selbstverständlich haben wir unsere Türen für die Menschen geöffnet und ihnen Unterschlupf geboten." Natürlich habe der Einsatz für Aufregung unter den Heimbewohnern gesorgt. "Aber unsere Mitarbeiter haben sie beruhigt und hatten alles im Griff." Heimleiter Jürgen Konrad habe sich ebenfalls ein Bild von der Lage gemacht.