Eingang zum Schwurgerichtssaal in Hof: Journalisten und Zuhörer in großer Zahl interessierten sich für den Prozess gegen den Selber Todesfahrer, der wegen Mord und Teilnahme an einem illegalen Autorennen angeklagt ist. Bei dem Unfall am 6. Februar wurde ein 19-Jähriger Kulmbacher getötet. Stephan Tiroch
Der Beifahrer im Unfallauto will nichts mitbekommen haben. Aber dass er bei seinen Aussagen von der Polizei unter Druck gesetzt wurde, wusste er genau.
Ist der Mann so abgebrüht, ist er unterbelichtet oder fürchtet er, selbst wegen Beihilfe bei der Todesfahrt von Selb zur Rechenschaft gezogen zu werden? Als am 6. Februar ein 19-Jähriger Kulmbacher überfahren und getötet wurde, saß der ebenfalls 19-Jährige als Beifahrer im Auto des Unfallverursachers. Gestern wurde er von der Jugendkammer des Landgerichts Hofs als Zeuge befragt - und war ein Totalausfall.
In dem Prozess ist ein 21-Jähriger wegen Mord und Teilnahme an einem illegalen Autorennen angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte, sein Beifahrer und ein 19-jähriger BMW-Fahrer gemäß Verabredung durch die Selber Innenstadt gerast sind. Es habe ein Katz-und-Maus-Spiel stattgefunden: Der BMW sollte sich vom Audi "fangen" lassen.
Als sich der BMW-Fahrer nach der zweiten Runde verabschiedete, sei der Angeklagte weitergefahren, um einer Schülergruppe zu imponieren. In der Wittelsbacherstraße habe er den Fußgänger, der in Selb die Berufsschule besuchte, mit hoher Geschwindigkeit überfahren.
Der 19-Jährige und seine Kumpels wollten am letzten Abend ihres dreiwöchigen Blockschulunterrichts in der "Sonderbar" feiern. Dort kamen sie nicht an. An den Unfall konnten sich die jungen Leute, die zusehen mussten, wie ihr Freund starb, gut erinnern. Sie wussten, dass ihnen zwei Autos auffielen und "verdächtig" vorkamen, weil sie mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Der hintere Wagen sei etwas versetzt gefahren, als ob er überholen wollte. "Es sah aus wie ein Rennen", sagten die drei Zeugen gestern übereinstimmend.
Sie waren sich auch sicher, dass weit und breit nichts zu sehen war, als ihr Freund die Straße überquerte. "Dann kam das Auto über die Kuppe, es war plötzlich da", sagte eine Chemielaborantin (18) und schilderte die dramatischen Ereignisse. Sie habe gerufen: "Schnell, beeil Dich." Der junge Kulmbacher sei überrascht gewesen, habe begonnen zu rennen. Nur noch ein Meter - und er wäre auf dem Bürgersteig gewesen. "Dann zog das Auto nach links und hat ihn erwischt. Er wurde durch die Luft geschleudert."
19-Jähriger wollte feiern gehen - dann war plötzlich das Auto da
Weiter meinte die Zeugin: "Es sah aus wie Absicht, wie der Autofahrer gezielt nach links zog." Es habe sich auch nicht angehört, als hätte der Angeklagte gebremst. "Sondern, wie wenn er Gas gegeben hätte." Die Aussagen der Mitschüler des Toten verfolgte der Angeklagte mit gefalteten Händen und gesenktem Blick. Als sein damaliger Beifahrer mit einem Rechtsanwalt als Zeugenbeistand im Gerichtssaal erschien, wurde er aktiv. Er legte sich Blatt und Stift zurecht und schrieb bei der Aussage seines Kumpels mit.
Die beiden sollten für mindestens zehn Jahre in den Knast, da hätten sie ausreichend Zeit darüber nachzudenken was sie getan haben......achso, zum Nachdenken wäre ja Verstand nötig......
Und ein lebenslanges Verbot zum führen jeglicher motorisierter Fahrzeuge
Die beiden sollten für mindestens zehn Jahre in den Knast, da hätten sie ausreichend Zeit darüber nachzudenken was sie getan haben......achso, zum Nachdenken wäre ja Verstand nötig......
Und ein lebenslanges Verbot zum führen jeglicher motorisierter Fahrzeuge
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Ich hätte die passende Strafe