Biertaufe in der Kulmbacher Brauerei

2 Min
Fotos: Werner Reißaus
Fotos: Werner Reißaus
Brauertaufe im Mönchshof-Garten: Christian Deuerling wurde mit seinem selbst gebrauten Gesellensud, einem urfränkischen Sommerbier, von seinem Ausbilder Thomas Schmidt "getauft". Gemeinsam mit dem Vorstand für Technik, Dr. Jörg Lehmann (rechts) ließ sich Christian Deuerling die frisch eingeschenkte Maß schmecken. Foto: Werner REißaus
Brauertaufe im Mönchshof-Garten: Christian Deuerling wurde mit seinem selbst gebrauten Gesellensud, einem urfränkischen Sommerbier, von seinem Ausbilder Thomas Schmidt "getauft". Gemeinsam mit dem Vorstand für Technik, Dr. Jörg Lehmann (rechts) ließ sich Christian Deuerling die frisch eingeschenkte Maß schmecken. Foto: Werner REißaus
 

Die Kulmbacher Brauerei ist auf ihren jüngsten Brauer- und Mälzergesellen mächtig stolz! Das bekamen die Teilnehmer der traditionellen Brauertaufe im Mönchshof-Biergarten bei strahlendem Sonnenschein nicht nur zu spüren, sondern sie erlebten auch einen jungen Brauer und Mälzer, der selbstbewusst auftrat.

Kein Wunder, denn Christian Deuerling aus Neustadt bei Coburg war mit Bestnoten der diesjährige Rolex-Preis-träger der Hans-Wilsdorf-Schule. Als er vor Beginn der Zeremonie vom Personalchef Florian Kirchner gefragt wurde: "Und nervös?", kam von Christian Deuerling eine ebenso kurze Antwort: "Ich doch net!"

Die Brauertaufe gelte nach den Worten von Dr. Jörg Lehmann, dem Vorstand für Technik der Kulmbacher Brauerei, nicht nur als Belustigung für die teilnehmenden Gäste, sondern früher war damit auch die Freisprechung der Brauer verbunden: "Früher wurden die Brauer auf die Reise geschickt, aber wir konzentrieren uns ein wenig auf das Nasswerden und wir bilden ja die Brauer aus, damit wir die Fachkräfte auch bei uns im Unternehmen haben. Wir freuen uns, dass wir mit Christian Deuerling einen Ehren-Lehrling haben." Dr. Lehmann warb dafür, das Biertrinken auch als eine Kultur und das Ex-Trinken als ein Stück Vergangenheit zu sehen.

Mit der Brauertaufe wurde der 21-jährige Christian Deuerling, der auch seine Familie zu dem Ereignis eingeladen hatte, offiziell aus dem dreijährigen Lehrlingsstand des Brauer und Mäl-zers entlassen. Personalchef Florian Kirchner: "Wir freuen uns mit Christian Deuerling über seinen sehr erfolgreichen Ausbildungsabschluss und sein außerordentliches Engagement im Betrieb der Kulmbacher Brauerei. Wir sind auch sehr stolz darauf, wie er sich persönlich entwickelt, denn da haben wir in der Ausbildung eine ganz tolle Entwicklung mit ihm erlebt."

Keine Frage, mit dem Beruf des Brauers und Mälzers hat Christian Deuerling die richtige Wahl getroffen: "Die Ausbildung bei der Kulmbacher Brauerei hat mir viel Freude gemacht. Alle Kollegen hatten immer ein offenes Ohr. Gut gefallen hat mir auch die Möglichkeit zu einem Einsatz bei IREKS in Kulmbach. Dort konnte ich einen Einblick in die Herstellung von Malz gewinnen, die für einen Brauer sehr wichtig ist. Der Beruf des Brauers und Mälzers ist einfach eine schöne Tradition, verbunden mit Technik und man arbeitet mit Leuten zu-sammen, die super gut drauf sind. Der Brauer ist von Hausauf ein sauguter Mensch, ein-wandfrei einfach."

Christian Deuerling wusste lange nicht, welchen Berufsweg einschlagen soll, doch als er in die Arbeit seines Vaters - er ist auch Brauer und Mälzer - reinschnup-perte, kam er zum Ergebnis: "Mensch, das ist ein Beruf, der passt zu dir und das hat sich auch bewahrheitet." Christian Deuerling will jetzt erst einmal ein Jahr Berufserfahrung sammeln und dann will er in Kulmbach den Lebensmitteltechniker machen. Einen Traum verrät er noch: "Ich würde gern eine eigene Brauerei aufbauen, aber da fehlen mir die finanziellen Mittel.

Der eigentliche Höhepunkt einer jeden Brauertaufe war natürlich die Bierdusche und um die Aufnahme in den Brauerstand zu besiegeln, wurde Christian Deuerling mit seinem selbst ge-brauten Gesellensud "getauft". Diesen Sud hatte Deuerling zuvor nach eigenem Rezept im gläsernen Sudhaus des Bayerischen Brauereimuseums gebraut: "Es ist ein urfränkisches Sommerbier, vollmundig, charaktervoll und trotzdem leicht bekömmlich mit 4,2 Volumen-prozent Alkohol."

Thomas Schmidt, der in der Kulmbacher Brauerei für die Ausbildung der Brauer und Mälzer zuständig ist und auch das Labor leitet, lobte seinen Lehrling: "Er war Jahrgangsbester in der Berufsschule in Kulmbach, das freut uns natürlich sehr und außerdem war er auch noch Rolex-Preisträger. Das ist natürlich auch eine große Ehre für uns, dass wir so gute Leute ausbilden."

Schließlich durfte sich der frisch "getaufte" Brauer mit seinen Gästen bei einer zünftigen Brotzeit von den Strapazen erholen.