Bemerkenswerte Kunst: Ein Stammtisch mit 35 Gesichtern

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In der Mitte sind die Betreiber der Gaststätte zu sehen - und Hund Spike. Fotos: Sebastian Martin/privat
In der Mitte sind die Betreiber der Gaststätte zu sehen - und Hund Spike. Fotos: Sebastian Martin/privat
Der Stammtisch in der Kulmbacher "Bürgerstube" - gestaltet von Wolfgang Boller.
Der Stammtisch in der Kulmbacher "Bürgerstube" - gestaltet von Wolfgang Boller.
 
Anprosten auf die gelungene Gestaltung des Stammtischs: Wolfgang Boller mit Sabine Apel, der Betreiberin der Kulmbacher "Bürgerstube" und "Maskottchen" Spike.
Anprosten auf die gelungene Gestaltung des Stammtischs: Wolfgang Boller mit Sabine Apel, der Betreiberin der Kulmbacher "Bürgerstube" und "Maskottchen" Spike.
 
So sieht Horst, der älteste Stammtischbruder, auf der Platte aus.
So sieht Horst, der älteste Stammtischbruder, auf der Platte aus.
 
Ein kleiner Ausschnitt, wo auch noch einmal Horst zu sehen ist.
Ein kleiner Ausschnitt, wo auch noch einmal Horst zu sehen ist.
 
Die Stammtischrunde freut sich über den schönen Tisch.
Die Stammtischrunde freut sich über den schönen Tisch.
 
Wolfgang Boller hat über Monate an dem Tisch immer wieder gemalt.
Wolfgang Boller hat über Monate an dem Tisch immer wieder gemalt.
 
Erst hat er jeden einzeln abfotografiert...
Erst hat er jeden einzeln abfotografiert...
 
... dann nach und nach...
... dann nach und nach...
 
... abgemalt und auf die Tischplatte übertragen.
... abgemalt und auf die Tischplatte übertragen.
 
 

Was einem nicht so alles am Stammtisch einfällt: Wolfgang Boller hat die runde Tischplatte in der Bürgerstube gestaltet. Zu sehen sind darauf alle Mitglieder und Stammgäste der Gaststätte an der Kronacher Straße.

Achim, Alex und Fred sind da, auch Julia, Marion und Biggi. Und Wolfgang, Wolfgang darf natürlich nicht fehlen. Schließlich hat Wolfgang die meiste Arbeit gehabt. Wolfgang heißt vollständig Wolfgang Boller: Grafiker und Heraldiker von Beruf und festes Mitglied im neu gegründeten Stammtisch "Bürgerstube 2013".

Wolfgang Boller erzählt, wie er den Stammtisch der Kulmbacher Bürgerstube bemalt hat by Infranken.de

Wer alles regelmäßig in die Gaststätte "Bürgerstube" an der Kronacher Straße in Kulmbach kommt, kann man auf einen Blick an der Tischplatte des Stammtisches erkennen. Da sind sie alle abgebildet. Der Achim, Alex, die Julia und die Biggi. Gemalt hat sie Wolfgang Boller. Der 64-Jährige lacht sein Reibeisenlachen, er gehöre zum alten Drittel des Stammtischs. Die jüngsten Mitglieder sind gerade mal 16. Der Älteste ist Mitte 70. Horst.

"Die Alten waren am Einfachsten zu malen", sagt Boller. Das läge an den Falten Ein Gesicht das gelebt hat, habe Charakter, sagt er. Bei den jungen Damen sei es schon um einiges schwieriger, sie gut zu treffen. Ihre Haut sei noch zu glatt, sagt der Künstler.


Der erste Stammtisch
Wolfgang Boller macht normalerweise viel Wandmalereien, aber auch Innengestaltung von Hotels und Gaststätten. Und jetzt sein erster Stammtisch: Das Schöne sei daran einfach, dass man hier alles finde: Elektriker, Maurer und eben ihn, den Grafiker und Künstler, der auf El Greco steht und sich auf Familienwappen-Malerei (Heraldik) spezialisiert hat. "Ich mache alles mit Pinsel, Strich und Farbe", sagt Wolfgang Boller.

Insgesamt sind 35 Köpfe auf der Tischplatte zu sehen. Also wie gesagt: Biggi, Horst, Stephan und Franz und wie sie alle heißen. 23 eingetragene Mitglieder hat der Stammtisch - der Rest sind Stammgäste, die auch einen Platz an und auf dem Tisch gefunden haben. In der Mitte der runden Holzplatte sind Sabine und Gerhard Apel, die Besitzer der Bürgerstube sowie Udo und Hund Spike zu sehen - "das Stammtisch-Maskottchen" .

Die so Verewigten bilden unter anderem die beiden Dart-Clubs "Bloody Arrows"und "Die Unsterblichen", deren Logos auch auf der Tischplatte zu sehen sind. Sie tragen im Nebenzimmer ihre Dartturniere aus. Auch das Logo der Mönchshof ist auf der Platte abgebildet, schließlich gehört der Tisch der Kulmbacher-Gruppe. "Die hatten aber nichts dagegen", sagt Sabine Apel.

Wolfgang Boller hat über Monate an dem Tisch gemalt - "eigentlich ständig". Mit und ohne Zuschauer. Wenn jemand da war, konnte er ihm zuschauen, wie er filigran den Pinsel ansetzt und die Lackfarbe aufbringt.
Am gestrigen Sonntag gab es nun die große Gründungsfeier des Stammtischs und die Einweihung der Tischplatte. Ob das alle Köpfe sind? "Nein, die können jederzeit erweitert werden", sagt Boller. Es ist noch Platz für mehr Mitglieder da.