Markus Weigel (WGU) griff einen Vorschlag von Christa Müller (SPD) wieder auf. Doch im Bauausschuss ist offenbar eine andere Umsetzung weit gediehen.
Für nicht wenige Untersteinacher Gemeinderatsmitglieder überraschend kam der Antrag, den Markus Weigel am Dienstagabend in der jüngsten Sitzung des Gremiums einbrachte. Der WGU-Rat griff einen Vorschlag seiner SPD-Kollegin Christa Müller auf, die schon im September 2015 für die Einrichtung eines öffentlichen Bücherschranks im Ortszentrum plädiert hatte.
"Ich halte den Vorschlag nach wie vor für eine gute Idee", sagte Weigel - und präzisierte seine Vorstellung, wie er sich einen solchen Buchschrank als kostenloses Bürgerangebot vorstellt. "Oftmals sind es ausgediente Telefonzellen, die - bunt lackiert und mit Regalen versehen - von Bürgern oder auch Büchereien bestückt werden." Da die Telefonzelle der Telekom am Dorfplatz nicht mehr vorhanden ist, warb er als "echten Hingucker" für eine der typischen roten Telefonzellen, wie man sie zuhauf in britischen Ortschaften und Städten sieht.
Er habe sich bereits im Internet umgesehen und auf einem Online-Marktplatz ein Exemplar entdeckt, das in Frage komme. Kostenpunkt: 2800 Euro. "Da im Haushaltsplan für ein solches Vorhaben keine Mittel eingestellt sind, könnte eine Finanzierung über private Stiftungen oder Sponsoren erfolgen." Zudem könnte die Spende der Kulmbacher Verkehrsakademie in Höhe von 500 Euro dafür Verwendung finden. Er sei auch bereit, sein Scherflein zur Umsetzung beizutragen.
"In dieser Angelegenheit haben wir uns bereits im Bauausschuss beraten", entgegnete Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD). Dort sei besprochen worden, den Buchschrank zentral bei den vorhandenen Vereinskästen zu platzieren. Was die Optik angeht, so sei angestrebt, ein einheitliches Aussehen zu den besagten Kästen zu gewährleisten. "Zudem hatten wir vorgesehen, die Sache nicht unnötig zu verteuern, und wollten mit den 500 Euro Zuwendung der Verkehrsakademie dafür eigentlich auskommen."
Paten-Idee befürwortet
Fraktionskollegin Christa Müller befand Markus Weigels Vorschlag positiv, für den Buchschrank einen Paten zu finden, der die Bestückung und Kontrolle gewährleisten soll.
Im Rückgriff auf die Bürgerversammlung ging Schmiechen auf einige Anregungen ein. Er und der Gemeinderat stimmten einstimmig dafür, einem Vorschlag von Anja Wimmer nachzugehen und die Möglichkeit der Umwidmung der Tradgasse zur Sackgasse zu prüfen. Ebenfalls befürwortet wurden Vorschläge von Hans Weber, unter anderem den baulichen Zustand des Bauhofgeländes zu verbessern. Was die nötigen Haushaltsansätze angeht, so wird sich damit der Finanzausschuss bei den Haushaltsvorberatungen befassen.
Bernhard Herrmann hatte eine umfassende Anfrage zum Zweckverband Abwasserbeseitigung der Schorgasttalgemeinden an die Verwaltungsgemeinschaft gerichtet. Der Bürger hatte von einer "unendlichen Leidensgeschichte" gesprochen und gefragt, warum nicht in öffentlicher Sitzung darüber beraten werde. Die Verwaltung erklärte dazu: "Die Behandlung eines Tagesordnungspunktes öffentlich oder nicht richtet sich nach den maßgeblichen kommunalrechtlichen Vorschriften. Wenn es der Inhalt der Beratung gebietet, hat die Beratung und Beschlussfassung in nicht öffentlicher Sitzung zu erfolgen." Derzeit vermöge noch keiner zu sagen, wann die beiden laufenden Beweisverfahren abgeschlossen sein werden.
Offenbar Handlungsbedarf sieht die Gemeinde in Sachen Wasserrohrbrüche, von denen es zuletzt einige gab. Laut Schmiechen werde im Februar eine Wasserstudie vorgestellt, die Klarheit bringen soll über mögliche neuralgische Punkte.
Bauhof ist kein Räumdienst
Klare Worte fand der Bürgermeister zu einem Thema, bei dem er, wie er betonte, "um Fassung ringen muss". Er zielte dabei auf Anfragen von Vereinen ab, ob Mitarbeiter des Bauhofs den Winterdienst vor den Vereinsheimen übernehmen können. "Wir tun viel für unsere Vereine, aber solche Dienstleistungen können unsere Leute nicht erbringen." Es habe ihn maßlos geärgert, dass die Mitarbeiter privat angefragt worden seien. "Und was noch unglaublicher ist: Man sagte ihnen, ich hätte das genehmigt. Das ist, mit Verlaub, eine Frechheit", sagte Schmiechen. "Wenn überhaupt, dann liefe eine solche Anfrage über mich und ich würde es an die Betreffenden weitergeben."
GEMEINDERAT IN KÜRZE
Schützenhaus Die Schützengesellschaft von 1928 hat für ihr neues Schützenhaus um einen Zuschuss zu den ungedeckten Kosten gebeten. Aus einer Aufstellung des Vereins sowie der Regierung von Oberfranken geht hervor, dass rund 130 000 Euro an ungedeckten Kosten aufgelaufen sind. Die Gemeinde hatte in einem Beschluss vom Mai 2013 entschieden, einen Höchstbetrag von 6000 Euro zu gewähren. Dafür votierte das Gremium einstimmig.
Flügel-Förderung Der Gemeinderat stimmte einstimmig dafür, dem Gesangverein 1864 Untersteinach einen Zuschuss in Höhe von 260 Euro zu gewähren. Das Geld fließt in die Generalüberholung des Pechstein-Flügels, für die Kosten in Höhe von 2600 Euro angefallen sind. Die Kommune beteiligt sich mit zehn Prozent.
Neuer Vorsitzender Wie Markus Weigel in der Sitzung verkündete, hat die Wählergemeinschaft Untersteinach (WGU) einen neuen Vorsitzenden: Es handelt sich um Helmut Bergmann.
Hotspot Keine zusätzliche Förderung gewährte der Gemeinderat der Untersteinacher Blasmusik für den Betrieb eines Internet-Hotspots in Eigenregie. Der Verein hatte in einem Antrag eine Kostenübernahme von 120 Euro pro Jahr erbeten, um die DSL-Leistung von 6 auf dann 30 mbits/Sekunde anzuheben. Der Antrag wurde vom Gremium einstimmig abgelehnt. Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) verwies auf die in seinen Augen verkehrte Herangehensweise des Vereins. Er bekundete, es sei von Haus aus fragwürdig, sich auf diese Art an die Gemeinde zu wenden, nachdem bereits vollendete Tatsachen geschaffen worden seien. Gemeinderat Alfred Vießmann (UBG) hieb in die gleiche Kerbe: "Wer anschafft, der bezahlt auch."
Döner-Bude Laut Bürgermeister Schmiechen gibt es Neuigkeiten in Sachen Döner-Bude auf dem Parkplatz: Demnach hat Parham Mahtiyh den Stand erworben. Nach erfolgtem Umbau soll am 1. April Neueröffnung sein - und zwar unter dem Namen "Fresh & Fast". Der neue Besitzer ist gebürtiger Iraner und wohnt in Untersteinach. Er ist gelernter Koch und Hotelfachmann und will sich, so Schmiechen, damit eine eigene Existenz aufbauen.
Reden die nicht miteinander???????
@ gockel65:
NEIN … - … die reden NICHT miteinander!
Es gilt hier das Prinzip „TEILE und HERRSCHE“:
Der Gemeinderat wird EINGETEILT in Gemeinderäte ERSTER und ZWEITER Klasse.
Beispielsweise werden dem Gemeinderat der 2. Klasse gewisse Informationen gezielt vorenthalten, sodass dieser nicht all das weiß, was den Gemeinderäten 1. Klasse bekannt gemacht worden ist.
Und mit diesem Informations- und Wissens-Vorsprung wird dann mittels der entsprechenden Fraktions-Mehrheiten GEHERRSCHT …
UNBEKANNTE TÄTIGKEITEN DER AUSSCHÜSSE
Zum Thema ’Öffentlicher Bücherschrank’ hatte, wie Bgm. Schmiechen erst auf der jüngsten Untersteinacher GR-Sitzung offenbart hat, der Bau-Ausschuss bereits Ortsbegehungen und Vorberatungen durchgeführt.
Diese Informationen wären auch weiterhin verborgen geblieben, wenn GR Markus Weigel seinen offiziellen Antrag auf einen Öffentlichen Bücherschrank nicht gestellt hätte!
Auf jeder GR-Sitzung gibt es den TOP „Bekanntgaben“, wobei z. B. Probleme wegen Heckenschneiden, Schneeräumen, Falschparken usw. heiß diskutiert werden; über die Tätigkeiten der GR-Ausschüsse wird jedoch nichts bekannt gegeben.
Allerdings würde es an sich der politische Anstand ja gebieten, die Öffentlichkeit (- und somit auch den GESAMTEN Gemeindrat -) über die Aktivitäten der einzelnen GR-Ausschüsse zu informieren, damit ALLE auf dem aktuellen Stand sind!