Bekommt Kulmbach einen Spezial-Krankentransporter? Rettungssanitäter Frank Wilzok sieht den Bedarf.
                           
          
           
   
          Ein großes Einzugsgebiet bis hin nach Thüringen, eine alternde Bevölkerung, die Zunahme von arztbegleitenden Krankentransporten: Für Frank Wilzok ist klar,  Oberfranken hat auf jeden Fall Bedarf für einen Intensivtransportwagen (ITW). 
       
Als Mitglied im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Bayreuth/Kulmbach forderte der Kulmbacher Bürgermeister und Kreisrat deshalb eines solches Fahrzeug für den Standort Kulmbach.  ITW sind speziell ausgestattet, um Patienten zwischen Intensivstationen von Krankenhaus zu Krankenhaus zu transportieren. Platz wäre für das Fahrzeug in der neuen Rettungswache in jedem Fall vorhanden.
Erlangen oft ausgelastet
Nach den Worten von Wilzok sind Intensiveinsatzwagen  bereits in Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg und München stationiert. Damit sei  jeder bayerische Regierungsbezirk abgedeckt - nur Oberfranken nicht. "Der einzige weiße Fleck im Freistaat", sagt Wilzok und verweist darauf, dass der in Erlangen stationierte ITW oft ausgelastet und daher nicht greifbar sei.
Der Kommunalpolitiker, zugleich auch Rettungssanitäter, spricht von  einer zunehmenden Veränderung der Krankenhauslandschaft. Habe früher eine Komplettversorgung der Patienten stattgefunden, gebe es jetzt häufig eine spezialisierte Versorgung in den Zentren. Hinzu komme eine Ausdünnung der Krankenhauslandschaft insbesondere in der ländlichen Region, was alles mehr Fahrten erforderlich mache.
Frank Wilzok geht zudem davon aus, dass das Einsatzaufkommen wie in den vergangenen Jahren weiter steigen wird. Deshalb sei es wichtig, die normalen Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes nicht mit langwierigen Verlegungen zu binden. Denn seit  2008 sei die Zahl der arztbegleitenden Patiententransporte bayernweit um 33 Prozent gestiegen.
Ein weiterer Vorteil sei, dass ein ITW leicht auf Schwertransporte umzurüsten sei beziehungsweise gleich so ausgestattet bestellt werden sollte. "Denn in ganz Bayern gibt es bislang nur ein so ausgerüstetes Fahrzeug", so Wilzok weiter.
Bedarfsplanung abwarten
Auch die Geschäftsführerin des Klinikums, Brigitte Angermann, würde die Stationierung eines Intensivtransportwagens an der Rettungswache in Kulmbach begrüßen. Gemeinsam mit dem BRK würde man versuchen, für eine personelle Ausstattung rund um die Uhr zu sorgen. "Aber jetzt müssen wir erst einmal die Bedarfsplanung in München abwarten, ob so ein Fahrzeug für Oberfranken überhaupt in Frage kommt."