Der frühere Opernsänger Richard Rost hat in Altdrossenfeld ein verfallenes Gebäude mühsam saniert.
Die historische Schmiede neben dem Landhotel Schnupp war in einem erbarmungswürdigen Zustand. Die Ruine stand kurz vor dem Abriss. Jetzt erstrahlt das alte Bauwerk in neuem Glanz. Der Retter heißt Richard Rost, Opernsänger im Ruhestand und "Jungrentner", wie er sich scherzhaft nennt. Mit einer kleinen Feier weihte er sein neues Domizil ein.
Rost erzählte, wie er dazu gekommen sei, das Bauwerk zu erhalten. "Zehn Jahre lang, wenn ich an den Bayreuther Festspielen mitwirkte, bin ich daran vorbei gefahren. Ich sah den Verfall und interessierte mich für das Gebäude. Ich erkundigte mich in der Gemeinde beim früheren Verwaltungsleiter Rainer Schimpf über die Geschichte des Hauses und dann stand für mich fest: Es darf nicht sterben."
Fast 30 Jahre leer gestanden
1594 erstmals urkundlich erwähnt, diente das Anwesen im 17. Jahrhundert nach dem 30-jährigen Krieg bis in die 1960er Jahre als Schmiede und war ein markanter Punkt von Altdrossenfeld. Dann stand das Gebäude fast 30 Jahre leer.
"Ich kaufte das Haus von der Familie Schnupp, und es begann eine aufwendige Restaurierungsarbeit, die drei Jahre dauerte", erinnerte sich Rost. Das unter Denkmalschutz stehende Juwel musste behutsam neu gestaltet werden, vieles Alte erhalten bleiben.
Auf 150 Quadratmetern in zwei Stockwerken präsentieren sich nun ein individuell gestalteter Wohnraum und zwei Schlafzimmer, ein Portal, dazu stilvoll intergrierte sanitäre Einrichtungen. Alles wirkt sehr rustikal, die 250 Jahre alte Bohlendecke ist freigelegt, genauso wie die preußische Kappedecke, das Natursandsteingewölbe sowie Tür- und Fenstereinfassungen.
"Nerven und viel Geld gekostet"
Ein alter Kamin im Erdgeschoss gibt dem Ganzen noch die besondere Note. Die Liebe zum Detail ist überall spürbar. "Jetzt, wo alles fertig ist, hoffe ich, dass andere Leute auch den Mut haben, Historisches für die Nachwelt zu bewahren", sagt Richard Rost und fügt etwas nachdenklich an: "Es hat aber schon Nerven und viel Geld gekostet. Aber ich habe durchgehalten."
Die alte Schmiede will der in der Ostschweiz lebende Künstler als eigene Ferienwohnung nutzen und sie im Sommer auch an Mitwirkende der Bayreuther Festspiele vermieten.