Baum statt Böller

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Samen und Setzling einer Buche Foto: Günther Flegel
Samen und Setzling einer Buche Foto: Günther Flegel

Eine Billion - nein, keine Euro; es soll hier nicht um Staatsverschuldungen gehen und Rettungspakete. Sondern um Bäume. Eine Billion neu gepflanzte Laub- und Nadelträger - ein hehres Ziel, das sich die Vereinten Nationen mit ihrer Aktion "Plant for the Planet" (übersetzt "Pflanze für den Planeten) bis 2020 buchstäblich "gesteckt" haben.

Ab 2,50 Euro Monatsbeitrag ist man dabei. Die lassen sich natürlich alternativ in eine Tasse Cappuccino investieren, ein belegtes Brötchen, die Busfahrkarte in den Landkreis (einfache Fahrt). Alles vergänglich - wohingegen so ein Baum ja ein Investment in die Zukunft ist. Für Zweifuffzich bekommt man in einer Baum-Schule einen Eichensetzling mit 50 Zentimetern Wuchs.

Jetzt stellen wir mal noch einen drastischeren Vergleich an: Die Deutschen haben geschätzt 124 Millionen Euro für das heutige Silvester-Feuerwerk ausgegeben. Spektakel für einen Moment, danach verpufft, verglüht, vergessen. Was das in Bäumen gäbe! Und Kohlendioxid eingespart hätte (so ein Böller muss ja vor dem Explodieren hergestellt und transportiert werden etc.).

Die Vereinten Nationen haben berechnet: Jeder der 80,1 Millionen Deutschen erzeugt 9 Tonnen CO 2 pro Jahr. Da sind die Heizung, das Autofahren und der Verbrauch an Waren und Dienstleistungen inbegriffen. Um diese Menge an Gas zu binden, bräuchte es 12,1 Milliarden Bäume. Zusätzlicher Bäume, wohlgemerkt. Dabei beträgt der Bestand an jungen und alten deutschen Kiefern, Lärchen, Birken & Co. 90 Milliarden Exemplare (so die Statistik zur Bundeswaldinventur 2013).

Als Gegenwert für die Jahreswechselknallerei könnten wir also 4,9 Millionen Eichen pflanzen. Oder wahlweise 6,1 Millionen Stück der in der Anschaffung günstigeren Douglasie, Spitz-Ahorn oder Elsbeere. Sie alle trotzten auch dem Klimawandel. Wieso an Silvester 2016 nicht mal nach der Devise handeln: Baum statt Böller?