Bandsalat zum Video-Abend

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Velleicht muss man die Überschrift für die Generation @ kurz erläutern: Ein Videoabend war das, was Eure Eltern veranstalteten, bevor es DVD und Blu-ray gab. Kein Laser tastete eingebrannte Informationen von einer Scheibe ab, sondern das Band einer Kassette wurde an Ton-/Bildköpfen vorbeigeführt.

Irre, was vorm Kriiiech als Fortschritt verkauft wurde!
Jüngst fiel mir beim Ausmisten die Begreifs anleitung für meinen Video rekorder in die Hände, der 2012 endgültig in die ewigen Technik-Jagdgründe eingegangen war. Das Band der seit Jahren eingelegten Kassette hatte sich so unglücklich verkeilt, dass sich auch noch zwei Video köpfe dran aufhängten.
Als ich in memoriam die Anleitung durchblätterte, dachte ich mir: Erstaunlich, was das Gerät so alles gekonnt hätte. Mit Betonung auf hätte. Unter anderem war darin eine komplette Schnitt-Station integriert - ideal für selbst gedrehte Filme. Ich hingegen benutzte das Teil nur zum Aufnehmen und Abspielen. Der Rekorder muss sich komplett unterfordert gefühlt haben.
War sein Ende womöglich gar kein technisches Versagen? Hat mein Video den Weg in die innere Emigration gewählt und in seiner Not selbst Band an sich gelegt?
Mein Blick fiel dabei ängstlich auf den DVD-Festplattenrekorder. Ich möchte ihm dieses Schicksal ersparen. Deswegen gönne ich ihm ein tägliches Trainingsprogramm mit allen Schikanen: zeitversetzte Aufnahmen, One-Timer-Touch-Editing, controlled mit Bild-in-Bild-Funktion. Der kommt ohne Band aus - und hängt sich trotzdem manchmal auf...