Der Zahn der Zeit nagt an der Kulmbacher Plassenburg. Die Schlösserverwaltung lässt derzeit einige Dächer und die Zisterne erneuern. Die Kosten sind auf rund 130.000 Euro veranschlagt.
Bagger, Kräne, Gerüste, Stapel mit Zementsäcken: Auf der Plassenburg sind die Bauarbeiter eingefallen. Sie werkeln im Auftrag des Staatlichen Bauamts Bayreuth, das wiederum auf Anordnung der Bayerischen Schlösserverwaltung an mehreren Stellen Schäden beheben lässt.
Auffällig schon von weitem: Der Wachturm ist eingerüstet. "Aufgrund zunehmender Rissbildung im Traufbereich des Dachgeschosses wurde die Schieferdeckung in diesem Bereich geöffnet", erklärt Jens Böhme vom Bauamt. Demnach wurden Schäden in der Konstruktion festgestellt, ausgelöst durch Umbauten im 19. Jahrhundert. Unter anderem konnte so Wasser in die Konstruktion eindringen.
Eine neue Statik soll, so Böhme, "die korrekte Ablastung der Turmzwiebel" ermöglichen. Die Kosten für diesen Teil der Sanierung beziffert der Fachmann auf 45 000 Euro, die Arbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.
Neue Ziegel für den Kasernenbau Sobald der Besucher das Eintrittstor passiert, fällt ihm das Gerüst im unteren Burghof und am nördlichen Kasernenbau auf. Auf dem Dach ist eine weiße Plane gespannt über jenen Bereichen, auf denen momentan keine Ziegel liegen. "Die Eindeckung hier ist über 25 Jahre alt", sagt Böhme. In den vergangenen Jahren mussten immer wieder defekte Ziegel ausgetauscht werden. "Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wird diesmal eine komplette Neueindeckung der Dachfläche zum Innenhof vorgenommen."
Im Zuge dieser Maßnahme sollen zudem Feuchteschäden an den Dachbalken saniert sowie statische Mängel behoben werden. Auch ein neuer Blitzschutz wird auf dem Hauptdach angebracht. Die Kosten für diese Arbeiten sind mit 42 000 Euro veranschlagt, die Sanierung in diesem Areal der Plassenburg soll ebenfalls noch bis Ende des Jahres beendet sein.
Nicht nur in luftiger Höhe, sondern auch im Untergrund sind die Bauarbeiter zugange. Thomas Herrmann verschwindet über eine Leiter im Nirgendwo der Hochburg. Der Grund: Die Löschwasser-Zisterne wird mit einer neuen Abdichtung versehen. Damit soll gewährleistet sein, dass im Brandfall genügend Wasser bereitsteht. Die Kosten belaufen sich dafür auf 46 000 Euro, Ende November soll dieser Abschnitt fertig sein.