Artenschutz: Die wilden Wonseeser Bienchen

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Vor dem Kindergarten in Wonsees steht jetzt eine Wildbienen-Wand. Unser Bild zeigt Thomas Köhler vom Verband Artenschutz mit (von links) Hannes, Ben und Bea sowie weiteren Kindern. Fotos: Alexander Hartmann
Vor dem Kindergarten in Wonsees steht jetzt eine Wildbienen-Wand. Unser Bild zeigt Thomas Köhler vom Verband Artenschutz  mit  (von links) Hannes, Ben und Bea sowie weiteren  Kindern. Fotos: Alexander Hartmann
Die Kindergarten-Kinder und die Offiziellen vor der Wildbienen-Wand.
Die Kindergarten-Kinder und die Offiziellen vor der Wildbienen-Wand.
 
In ihren Bienenkostümen zeigten die Kinder eine Aufführung.
In ihren Bienenkostümen zeigten die Kinder eine Aufführung.
 
Die Klimaschutzbeauftragte im Landkreis, Ingrid Flieger, überreichte Kindergartenleiterin Elfriede Amschler den "Klima-Bonus". Rechts Landrat Söllner.
Die Klimaschutzbeauftragte im Landkreis, Ingrid Flieger, überreichte Kindergartenleiterin Elfriede Amschler den  "Klima-Bonus". Rechts Landrat Söllner.
 
Die Kinder bekamen auch eine Brotzzeitbox.
Die Kinder bekamen auch eine Brotzzeitbox.
 
 

Der Verband Artenschutz startet zusammen mit dem Kindergarten Wonsees ein Projekt, das die Bedeutung der bedrohten Wildbienen herausstellen soll.

Vor fünf Jahren hatte der Verband Artenschutz in Franken mit dem Kindergarten-Team in Wonsees an vielen Bäumen Nistkästen für Dohlen angebracht, um den vom Aussterben bedrohten Rabenvogel zu schützen. 2017 sind es nun die Wildbienen, auf die der Verband und der Kindergarten ein besonderes Augenmerk legen.


Die Wildbienen-Wand

In dieser Woche wurde vor dem Kindergarten-Eingang eine Wildbienen-Wand errichtet - eine von zwölf, die der Artenschutzverband bis dato in ganz Deutschland aufgestellt hat. Es ist eine Insektenwand, die drei Funktionen erfüllt, wie Thomas Köhler, Vorsitzender von Artenschutz in Franken, erläutert. Die Wand biete den Wildbienen die Möglichkeit der Reproduktion, sie diene der Umweltbildung und gebe den Naturschützern Aufschluss darüber, welche Wildbienen-Arten in der Region überhaupt vorkommen.


Insekten sind nicht aggressiv

Den als Bienen verkleideten Jungen und Mädchen machte er am Freitag deutlich, warum gerade Wildbienen für den Menschen so wichtig sind. Sie würden die Pflanzen bestäuben. "Damit wir einen Apfel oder eine Birne essen können, denn nur mit dieser Bestäubung können sie wachsen." Angst müssten die Kinder vor den Insekten nicht haben. Da Mauerbienen, die bevorzugten Besiedler einer solchen Bienenwand, nicht aggressiv seien, könnten sich die Buben und Mädchen den Tieren gefahrlos nähern und ihr emsiges Treiben beobachten.


Oft mit Wespen verwechselt

Die Wildbienen ("Es sind keine domestizierten Honigbienen") würden oft mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Sie seien gerade auch durch die zunehmende industrielle Landbewirtschaftung und den Einsatz von Pestiziden akut in ihrem Bestand gefährdet.

Das Projekt soll die Bedeutung der Insekten für die Natur herausstellen. Ein Projekt, das im übrigen nicht nur vom Artenschutzverband, der "Die Kita GmbH" und dem Kindergarten unterstützt wird, sondern auch von der Deutschen Postcode Lotterie, die die Wildbienen-Wand finanziert hat.


Der Klima-Bonus des Landkreises

Ein dickes Lob für das Engagement gab es gestern auch von Landrat Klaus Peter Söllner (FW) und der Klimaschutzbeauftragten im Landratsamt, Ingrid Flieger. Söllner und Flieger überreichte an den Kindergarten Wonsees - wie an weitere 26 Kindergärten im Landkreis - den Klima-Bonus 2017, mit dem der Landkreis seit 2004 die nachhaltige Umweltbildung fördert. Die Kindergärten erhalten je 100 Euro für ihr Engagement. An die Leiterin des Kindergartens in Wonsees, Elfriede Amschler, überreichte Flieger gestern zudem einen Gutschein für eine Busfahrt zur Umweltschule SchlöNZ.