Architekt kritisiert Planung für Kulmbacher Zentralparkplatz

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Der Architekt Eckart Kudlich aus Mannflur kritisiert den Siegerentwurf für die Neugestaltung des Kulmbacher Zentralparkplatzes. Foto: Stephan Tiroch
Der Architekt Eckart Kudlich aus Mannflur kritisiert den Siegerentwurf für die Neugestaltung des Kulmbacher Zentralparkplatzes. Foto: Stephan Tiroch

Kein Placet für die Plaza: Mit dem Siegerentwurf kann sich Eckart Kudlich aus Mannsflur nicht anfreunden. Er hat drei Kritikpunkte.

Er hat es sich lange überlegt, "ob ich mich äußern soll". Nun tut er es. Eckart Kudlich, Architekt aus Mannsflur, kann sich mit dem Siegerentwurf des Wettbewerbs, wie der Zentralparkplatz künftig aussehen soll, nicht anfreunden.

Kudlich kritisiert die Verkehrsführung, die städtebau liche Wirkung und die Grüngestaltung des Kulmbacher Architekturbüros H 2 M für die - so der Arbeitstitel - Plaza Cervisia (Platz des Bieres). "Ich finde den Entwurf am schwächsten", so der Baufachmann. Von ihm gibt es kein Placet für die Plaza.

Einstimmiges Votum der Jury

Der Wettbewerb ist ausgelobt worden, weil die Tiefgarage saniert werden muss. Eine Jury - bestehend aus vier Architekten aus Deutschland, OB Henry Schramm sowie den Stadträten Helmuth Breitenfelder und Michael Pfitzner - hat die 19 ano nym eingereichten Arbeiten prämiiert. Einstimmiges Votum: Platz 1 für "Plaza Cervisia" des Büros H 2 M. Nun muss der Kulm bacher Stadtrat entscheiden, welcher Entwurf realisiert wird und welche Änderungen noch vorgenommen werden.

Kudlich ("Mir gehört auch ein Haus am Zentralparkplatz, aber darum geht es hier nicht") erhofft sich, dass durch seine Kritik eine Diskussion in Gang kommt. Er stört sich an drei wesentlichen Planungsdetails.

Reichlich unübersichtlich

Der Verkehr: Eine allgemeine Fahrspur und eine für Busse in der Sutte stadtauswärts sei viel zu wenig. Derzeit gebe es vier Spuren, die gebraucht werden. Wenn zudem die Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage an die Ecke Webergasse/Sutte verlegt wird, entstehe dort ein unübersicht licher Verkehrsknoten. Ein- und ausfahrende Autos, Linksabbieger von der Sutte und dazu die Fußgänger, die die Straße überqueren - eine reichlich unübersichtliche Situation.

Nach Kudlichs Ansicht könnte man darauf ohnehin verzichten, nachdem die beiden Tiefgaragen unter der Stadthalle und unter dem Zentralparkplatz eine Verbindung bekommen sollen. Dann reiche die Zu- und Ausfahrt bei der Stadthalle aus. Optimal wäre es, die Verkehrsführung in der Fischergasse zu drehen, so dass Autofahrer aus der Blaich die Tiefgarage leichter erreichen können.

Großer Betonklotz mit Loch

Die städtebauliche Wirkung: Durch die überbaute Zu- und Ausfahrt an der Ecke Webergasse/Sutte werde keine Öffnung zur Stadthalle und deren Aufwertung, sondern das Gegenteil erreicht. "Was finden die Leute dort vor? Einen großen Betonklotz mit einem Loch drin", sagt Kudlich. Die mehr als ein Stockwerk hohe Überbauung nennt er "städtebaulich unbefriedigend".

Die Bepflanzung: Deplatziert sei die grüne Arkade vor der "Feuerwache". Damit werde die attraktivste Fassade am Platz und teilweise der Blick zur Plasenburg verdeckt. Besser wäre eine schwerpunktmäßige Begrünung an den Ecken.

Kein Kommentar

Keine Stellungnahme zu der Kritik gibt es vom Büro H 2 M mit Verweis auf das laufende Verfahren. "Wir haben zwar den Wettbewerb gewonnen, aber nun folgt noch ein öffentliches Vergabeverfahren. Alles Weitere entscheidet der Stadtrat", so Johannes Müller.

Genauso sieht man es im Rathaus. "Kein Kommentar", sagt Stadt-Sprecher Simon Ries. "Zu Details Stellung zu beziehen, wäre zu früh."