Nach dem Wegfall der Arbeitsschranken blieb der befürchtete Zuzug von Bulgaren und Rumänen im Landkreis Kulmbach aus. Aber auf einem anderen Gebiet hat die Ausländerbehörde mehr zu tun.
Anfang des Jahres machte der Wegfall der letzten Arbeitsschranken für Rumänen und Bulgaren zum 1. Januar Schlagzeilen. Denn seitdem dürfen die Bürger dieser Länder überall in der Europäischen Gemeinschaft arbeiten. Viele befürchteten einen massiven Zuzug von Menschen, die auf den Arbeitsmarkt drängen - oder das deutsche Sozial-System ausnutzen wollen. Der Slogan "Wer betrügt, der fliegt" machte die Runde, nachdem Ministerpräsident Horst Seehofer ein scharfes Vorgehen gegen den Missbrauch von Sozialleistungen gefordert hatte.
Ein halbes Jahr ist inzwischen vergangen. Wir haben beim Jobcenter Kulmbach und bei der Ausländerbehörde im Landratsamt nachgefragt, wie sich die Öffnung des Arbeitsmarktes für diese beiden Staaten hier ausgewirkt hat.
Zum Jahreswechsel 2013/14 gab es im Landkreis Kulmbach nur einen Rumänen, der Arbeitslosengeld II, also Hartz IV, bezog.
Und daran hat sich bis heute nichts geändert. "Die Einwanderungsflut ist an uns vorüber gegangen", erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenters Kulmbach, Josef Kinscher.
In größeren Städten sehe das aber anders aus. "In Duisburg müssen es viele sein", sagt er und räumt ein, dass es zu Jahresanfang nicht abzuschätzen gewesen sei, welche Auswirkungen die Gesetzesänderung nach sich ziehe.
Die fehlende Qualifikation und mangelnde deutsche Sprachkenntnisse sind seinen Worten zufolge die häufigsten Hürden für die Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt.
Insgesamt gibt es in Kulmbach 1975 Arbeitslose. Davon beziehen 941 Arbeitslosengeld I, arbeitslose Hartz-IV-Empfänger gibt es 1034.
Der Ausländeranteil liege bei den Hartz-IV-Beziehern bei 9,7 Prozent.
Mit Blick auf die allgemeinen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt hat er positive Nachrichten parat: "Die Zahlen verbessern sich von Monat zu Monat".
Dass der befürchtete Strom von Bulgaren und Rumänen ausgeblieben ist, bestätigt auch Isabella Burger, Sachbearbeiterin in der Ausländerbehörde im Landratsamt. Sie legt die Zahlen vor: Im Jahr 2013 zogen 18 Rumänen und zwei Bulgaren in den Landkreis. Heuer kamen in den ersten sechs Monaten sieben Rumänen und drei Bulgaren. "Das ist ganz normal und wie in den vergangenen Jahren. Es kann aber sein, dass sich im nächsten halben Jahr noch was ändert."
Anders als in Großstädten habe sich die Neuregelung in der Region also bislang nicht bemerkbar gemacht.
"Dort, wo es viel Industrie gibt, beispielsweise im Ruhrgebiet, werden wahrscheinlich schon mehr Leute gekommen sein."
Anders als bei den Rumänen und Bulgaren ist dagegen ein Anstieg bei den Asylbewerbern zu verzeichnen. Das sei aber eine allgemeine Entwicklung.
Im Gegensatz zu anderen Landkreisen habe es in Kulmbach die ganze Zeit schon zwei Unterkünfte gegeben. Nachdem nun auch in Neuenmarkt eine Asylbewerber-Unterkunft eröffnet hat, liege der Landkreis bei der Aufnahmequote "eigentlich ganz gut. Die Verteilung wird von der Regierung in Bayreuth koordiniert. Und die versuchen, das gerecht zu machen".
stimmt das Hotel mit angeschlossener Parkanlage hat jetzt geöffnet. Schön da.....
mfg