Der Andreasbrunnen in Stadtsteinach wird saniert.
In kompakter Besetzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses tagte am Montag der Stadtsteinacher Stadtrat wegen kurzfristig notwendiger Maßnahmen. Umgehend begonnen werden muss die Sanierung des Andreasbrunnens gegenüber der Polizei und die des Marterls an der Bundesstraße 303 an der Einmündung zur Kläranlage.
Der Brunnen muss abgedichtet und das Marterl muss saniert werden. Beide stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Maßnahmen sind zwar schon länger beschlossen, aber die Bewilligung für einen 5000-Euro-Zuschuss vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege traf erst jetzt ein - mit der Maßgabe, dass die Arbeiten bis 1. November abgeschlossen sein müssen. Die Brunnenabdichtung ist mit 24 000 Euro veranschlagt, und für das Marterl sind 6000 Euro angesetzt. Der Stadtratsausschuss gab nun die Vergabe der Arbeiten frei.
Es wird heller
Für 12 000 Euro gestattete der Ausschuss eine Teil-Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Bei den demnächst anstehenden Wartungsarbeiten werden 237 Langfeldleuchten auf LED umgerüstet, ebenso 44 Glockenleuchten außerhalb des Stadtkerns. Das rechnet sich in 1,22 beziehungsweise 1,7 Jahren.
Die neuen LED seien mit 2700 Kelvin insektenfreundlicher. Zudem werde man mit der Zeit die Lichtqualität in diese Richtung vereinheitlichen.
Schon öfter stand das Heimatmuseum zur Diskussion im Stadtrat. Ins Gebäude selbst ist zum Erhalt immer wieder investiert worden; als Nächstes müsse man wohl an die Heizung denken, sagte Bürgermeister Wolfrum am Montag.
Ein tragfähiges Museumskonzept fehle. Die Räume wurden immer mehr vollgestopft, so dass sich das Haus mittlerweile eher zu einem Historienlager und unübersichtlichem Stadtarchiv entwickelt habe. Niemand habe mehr einen Überblick, was alles im Haus gelagert sei. Auf ein Konzept drängt auch schon längere Zeit Alfred Neupert, der sich seit Jahren im Museum engagiert.
Wolfgang Martin (BLS) hatte die Bayreuther Museumskuratorin Martina Ruppert bei einem Rundgang durch die 250-Quadratmeter-Ausstellung um Anregungen gebeten. Aktuell liegt nun auf Vermittlung von Karin Witzgall (SPD) das Angebot von Doreen Scheler-Eckstein aus Oberzaubach vor, die mit ihren Schülern im Kronacher Gymnasium im Zug eines MINT-Seminars die Inventarisierung der Sammlung vornehmen könnte. Der Stadtrats-Ausschuss würde das Angebot gern annehmen.
Bürgermeister Wolfrum wird die Lehrerin daher in eine der nächsten Sitzungen des gesamten Stadtrat einladen.
Was das Konzept für eine künftige Ausstellung betrifft, so regte Theresa Will die Beteiligung von Kreisheimatpfleger Siegfried Sesselmann mit Alfred Neupert an. Zudem sprach sich der Ausschuss dafür aus, den neuen Stadtentwicklungsausschuss mit der Angelegenheit zu betrauen, der sich öffentlich und auch mit Beteiligung interessierter Bürger treffen wird.
Schranke für Camper kostet 13 000 Euro
Die Schranke zum Stadtsteinacher Campingplatz muss dringend erneuert werden. Sie war schon öfter defekt, erinnerte Bürgermeister Roland Wolfrum, konnte aber immer wieder "gerade noch so" repariert werden. Jetzt fehlen dazu laut Bauhof Ersatzteile.
Pächter Jörg Schmidt erläuterte die Notwendigkeit der doppelten Schranke: Unabhängig von den Nutzungsgebühren müsse man wissen, wer sich auf dem Platz aufhalte. Kürzlich sei in einem versteckten Eck des Platzes ein nicht registriertes Zelt entdeckt worden - voll ausgestattet, aber über mehrere Tage ohne "Bewohner". Laut Rückmeldung der Polizei hätte er das Zeit nach zwei Tagen abbauen können, berichtete Schmidt. In der Zwischenzeit sei das Zelt aber wieder verschwunden gewesen. "Man weiß unter solchen Umständen halt nicht, wer sich mit welcher Absicht mitten unter den Campern einnistet", begründete er seine Sicherheitsbedenken.
Derzeit seien die Schranken nur manuell zu bedienen. Das sei während der Bürozeiten ein kleineres Problem. Nach Büroschluss werde sie geschlossen, was aber auf Dauer keine Lösung sei: "Bei einem Notfall kommt keiner raus. Schmidt hatte sich deshalb vorab mit dem Lieferanten der Schranke in Verbindung gesetzt.
Der habe ein Angebot über knapp 13 000 Euro für eine neue Anlage abgegeben, die registrierte Camper erkennt und automatisch öffnet, beziehungsweise, die Berechtigte selbst öffnen können.
Die Stadträte waren von den Kosten überrascht, im Haushalt 2020 stehen nur noch 10 000 Euro für unvorhergesehene Reparaturen zur Verfügung. Tobias Schöffel (CSU) und Marcel Ott (FW) schlugen deshalb vor, dass Schmidt mit dem Lieferanten zunächst eine "Grundausstattung" für die neue Anlage bespreche, die im nächsten Haushaltsjahr ausgebaut werden könnte.
Theresa Will (FW) regte zudem an, weitere Angebote einzuholen, damit man auch einen Kostenvergleich anstellen könne. Der Ausschuss vertagte daher eine Entscheidung über die Schranke.