Jugendliche haben an der Kulmbacher Fachschule für Lebensmitteltechnik Trend-Lebensmittel entwickelt. Salami aus Kichererbsen schmeckt besonders lecker, und die blaue Cola hat beste Chancen, ein Kultgetränk zu werden.
An der Fachschule für Lebensmitteltechnik werden Zukunftstrends entwickelt - von den Schülern, den zukünftigen Fachkräften. Viele Ideen, die einst in Kulmbach entwickelt worden sind, sind bei Industrieunternehmen längst in die Großproduktion gegangen. Auch in diesem Jahr haben sich die Schüler wieder ziemlich innovative Dinge einfallen lassen.
Ein echter Trendsetter könnte Bluetonium zum Trinken werden. "Wir wollten eigentlich eine transparente Cola entwickeln, aber die hat es schon einmal gegeben", erklärt Manuel Rösch, der bei der Firma Altmühltaler Mineralwasser seine Ausbildung macht. So entschied sich seine Gruppe dafür, ein anderes Getränk zu kreieren. Es sollte nach Cola schmecken, doch auch eine Heidelbeernote sollte deutlich erkennbar sein, so Manuel Rösch.
Echtes Potenzial "Es ist nicht so einfach, denn bei den Aromen muss man aufpassen. Es kommt oft auf 0,1 Gramm pro Liter an", erläutert Rösch. Doch das Experimentieren ist geglückt. Die Vermarktung unter dem Namen Bluetonium könnte auch funktionieren. Lässt sich das Getränk auch mit Wodka mischen? Manuel Rösch lacht: "Das fragen alle. Ich habe das zwar noch nicht ausprobiert, aber es müsste funktionieren." Eines scheint klar: Die 0,3-Liter-Flasche mit dem Atomzeichen drauf, kombiniert mit einem gelben Strohhalm, hat bei einem jungen Publikum echtes Potenzial.
Doch nicht nur Rösch hat mit Getränken experimentiert. Auch Nicole Grybos, Marina Ott und Dominik Kirschner wollten ein neues Lebensmittel in flüssiger Form entwickeln. Auf der Basis von Tee haben sie einen ÄpplT im Superman-Design entwickelt: süffig und erfrischend.
Drin ist Tee, Apfelsaft und Holunder blütensiurp. "Wir haben zehn Versuche gemacht, es sollte nicht so süß sein", erklärt Nicole Grybos. Das Besondere: ÄpplT ist kalt und heiß genießbar.
Doch die angehenden Fachkräfte für Lebensmitteltechnik können noch mehr. Die Gruppe von Sascha Bauernfeind hat sich an süßen Chips versucht. Sie sind aus Buchweizenmehl gebacken. "Sie schmecken nach Banane - und man isst am besten einen Kirschdipp dazu", sagt Bauernfeind. Benjamin Eibgisch, eigentlich bei einer Großmetzgerei beschäftigt, hat eine vegane Salami - eine Veggilami" aus Kichererbsen, Rote Beete und Pastinaken entwickelt. "Die ist vermarktungsfähig", sagt er.
Tester absolut begeistert Auf absolute Begeisterung bei den Besuchern stieß außerdem die Idee von Sebastian Weidenhammer und Alexander Stütz.
Ein warmes Baguette mit Füllung. Laut Stütz, der bei der Ireks arbeitet, ist es eine Wissenschaft für sich, genau so viel Füllung ins Baguette zu geben, dass es nicht matschig wird und schmeckt. "Am Anfang ist das Baguette immer aufgeplatzt", erzählt Weidenhammer. Doch die jungen Experten haben ausch dieses Problem gelöst.
Kann man aus Balsamicozwiebeln, Rosinen, weißer Schokolade und Frischkäse einen leckeren Aufstrich machen? Man kann. "Das Problem war der Wasserabsatz, aber das haben wir mit Zuckerrübenfasern in den Griff bekommen", so Maila Bayer. Sie hofft wie alle ihr Mitschüler, dass auch große Unternehmen Interesse an ihren neuentwickelten Lebensmitteln haben. Denn die schönste Belohnung wäre natürlich, wenn die Kulmbacher Entwicklungen tatsächlich in Serie gehen würden.