Die Kulmbacher Arbeiterwohlfahrt einigt sich mit den Anwohnern. Der Millionen-Investition steht nun nichts mehr im Wege.
Eine Punktlandung hat die Kulmbacher Arbeiterwohlfahrt hingelegt: Donnerstagvormittag - wenige Stunden vor der Stadtratssitzung - einigt man sich mit den Anwohnern der Weidenleite, die Einspruch gegen die Generalsanierung und den Anbau des Altenheims Am Rasen eingelegt haben.
"Wir wollen keinen Streit mit den Anwohnern", versichert Landtagsabgeordnete Inge Aures (SPD) in ihrer Funktion als Awo-Kreisvorsitzende. Das Architekturbüro Drenske habe einen veränderten Plan vorgelegt, der nur noch einen zweigeschossigen Anbau vorsieht, und die Nachbarn hätten nun zugestimmt. Die Arbeiterwohlfahrt investiere insgesamt 13 Millionen Euro für die Generalsanierung des Gebäudes und für den kleinen Anbau.
Nachdem das Kriegsbeil wieder begraben worden ist, gibt der Stadtrat grünes Licht für das Millionen-Projekt in der Siedlung. "Damit ist die Sache erledigt. Man hat dem Anliegen der Anwohner Rechnung getragen", erklärt Rainer Ludwig (WGK), der die Interessen mehrerer Familien in der Weiden leite vertreten hat.
"Voll im Schatten" Die Bürger hätten vor allem wegen des dreigeschossigen Anbaus Bedenken geäußert. Ihre Wohnqualität wäre gemindert worden, durch die geplante Gebäudehöhe hätte man weniger Sonne gehabt. "Die Leute wären voll im Schatten gesessen", zeigt Ludwig Verständnis. Ein zweiter Streitpunkt seien die Parkplätze in der Weidenleite gewesen, die die Nachbarn weiterhin nutzen möchten.
Nach den Worten von Landtagsvizepräsidentin Aures gibt es auch für die Stellplätze eine Lösung: Sie werden öffentlich sein und somit von jedem nutzbar.
Zerstrittene Dörfer Einen Schlussstrich zog der Stadtrat unter das Thema Windpark auf der Kirchleuser Platte. Gegen die Stimme von Horst Zahr (CSU) nahm man die Genehmigung der sieben Windräder, zwei davon auf Kulmbacher Gebiet, zur Kenntnis. Auf eine Klage wird mangels Erfolgsaussichten verzichtet. Zahr begründete seine Ablehnung mit einer verfehlten Politik, was die Energiewende angeht. Es sei offenbar zu viel Strom auf dem Markt, der Windpark Schimmendorf werde nicht gebraucht. Gebracht habe das Projekt bisher, dass die Dorfgemeinschaften in Kirchleus und in Ober-/Unterdornlach zerstritten sind. Er wies auf die Verschandelung der Landschaft hin und warnte vor "schlimmen Folgen" durch Infraschall.
Stadtrat kurz & bündig Straßensanierung: Auch heuer werden im Kulmbacher Stadtgebiet Straßen saniert. Der Stadtrat beschloss gestern einstimmig, das Programm fortzuführen. Insgesamt stehen Mittel von 320.000 Euro zur Verfügung. Kleinere Reparaturen wie die Beseitigung von Spurrillen an der "Fritz"-Kreuzung und beim Baugebiet "Auf der Höhe"/Petzmannsberger Straße erledigt der Bauhof. Komplette Deckensanierungen sind im Schwedensteg (Sutte bis Mainpark), in der Gustav-Adolf-Straße, zwischen Katschenreuth und Frankenberg (400-Meter-Abschnitt) und zwischen Höferänger und Lehenthal (270-Meter-Abschnitt) vorgesehen.
Bauplätze in Mangersreuth: Beim Projekt der Firma Immobilien Höfner, die ein südlich an den Magister-Goldner-Platz angrenzendes Grundstück mit knapp 9000 Quadratmeter bebauen will, sprach sich der Stadtrat für die kleine Lösung aus. Das heißt, auf der als unproblematisch angesehenen Teilfläche stehen sechs Bauplätze zur Verfügung. Der Rest soll wegen wertvoller Baumbestände und Biotopflächen freigehalten werden. 2. Bürgermeister Stefan Schaffranek (WGK) warb dennoch dafür, auch das restliche Grundstück mit neun weiteren Bauplätzen zu erschließen.
Wohnanlage Dobrachstraße:Keine Einwände gab es gegen das Bauvorhaben des Diakonischen Werks, das in der Dobrachstraße 25 ein Wohnheim für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, die rund um die Uhr Betreuung brauchen, errichten will. In dem zweigeschossigen Bau sollen 25 Wohnungen sowie Gemeinschafts- und Wirtschaftsräume untergebracht werden.
Bohrpfahlwand: Parallel zum Ausbau der Karl-Jung-Straße im Jahr 2011 wurde die Bohrpfahlwand hinter dem Parkhaus Basteigasse ertüchtigt. Dabei wurden nahezu alle Anker saniert. Schon damals stellte man fest, dass einige Anker gerissen sind und erneuert werden müssen, um die auftretenden Lasten sicher ableiten zu können. Die Arbeiten wurden nun an die Himmel & Papesch GmbH in Dachau vergeben und sollen Ende März beginnen. Zum Preis von knapp 77.000 Euro werden zur Ertüchtigung der Bohrpfahlwand vier neue Anker angebracht.