Als die Pauker in Kulmbach das Kochen lernten

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Susanne Striegl unterrichtet eigentlich Deutsch und Geschichte, doch sie versuchte sich im Team "Die heißen Hühner" als französische Köchin - und plötzlich bestand der Galettes-Wender aus zwei Teilen. Foto: Sonny Adam
Susanne Striegl unterrichtet eigentlich Deutsch und Geschichte, doch sie versuchte sich im Team "Die heißen Hühner" als französische Köchin - und plötzlich bestand der Galettes-Wender aus zwei Teilen. Foto: Sonny Adam
Susanne Striegl (rechts) und Schulleiterin Ulrike Endres. Foto: Sonny Adam
Susanne Striegl (rechts) und Schulleiterin Ulrike Endres. Foto: Sonny Adam
 
Schulleiterin Ulrike Endres schaute Religionslehrer Raimund Pretzer über die Schultern. "Ich mache zu Hause eher Pfannkuchen, aber schauen wir mal, wie das schmeckt", sagte Pretzer. Foto: Sonny Adam
Schulleiterin Ulrike Endres schaute Religionslehrer Raimund Pretzer über die Schultern. "Ich mache zu Hause eher Pfannkuchen, aber schauen wir mal, wie das schmeckt", sagte Pretzer. Foto: Sonny Adam
 
"Wichtig ist, dass der Teig nicht zu dick ist", erklärte Nina Moritz, eine Profi-Gallettes-Macherin, ihrer Kollegin Corinna Hörath. Foto: Sonny Adam
"Wichtig ist, dass der Teig nicht zu dick ist", erklärte Nina Moritz, eine Profi-Gallettes-Macherin, ihrer Kollegin Corinna Hörath. Foto: Sonny Adam
 
Auch kleine Missgeschicke passierten den Lehrern - so manche Galette klumpte. Foto: Sonny Adam
Auch kleine Missgeschicke passierten den Lehrern - so manche Galette klumpte. Foto: Sonny Adam
 
"Super!", beurteilte Hega Metzel aus der Jury die Rosen. "Das Auge isst mit - das ist eine schöne Anregung", sagte sie. Foto: Sonny Adam
"Super!", beurteilte Hega Metzel aus der Jury die Rosen. "Das Auge isst mit - das ist eine schöne Anregung", sagte sie. Foto: Sonny Adam
 
Tomatenröschen hatte nur eine Gruppe: Die "Les crêpes chouettes". Foto: Sonny Adam
Tomatenröschen hatte nur eine Gruppe: Die "Les crêpes chouettes". Foto: Sonny Adam
 
Beim Kochwettbewerb nach französischer Art ging es ganz schön hektisch zu. Alle Teams kochten dieselbe Menüfolge - und alle gaben ihr Bestes. Foto: Sonny Adam
Beim Kochwettbewerb nach französischer Art ging es ganz schön hektisch zu. Alle Teams kochten dieselbe Menüfolge - und alle gaben ihr Bestes. Foto: Sonny Adam
 
Wenn ein Jury-Mitglied das Essen beurteilen konnte, dann war das Isabelle Hofmann von der deutsch-französischen Gesellschaft. Denn sie stammt aus Paris. Foto: Sonny Adam
Wenn ein Jury-Mitglied das Essen beurteilen konnte, dann war das Isabelle Hofmann von der deutsch-französischen Gesellschaft. Denn sie stammt aus Paris. Foto: Sonny Adam
 
Elisabeth Nerrlich war für die Deko zuständig. Während die anderen kochten, schnitzte sie aus Tomaten Rosen. Foto: Sonny Adam
Elisabeth Nerrlich war für die Deko zuständig. Während die anderen kochten, schnitzte sie aus Tomaten Rosen. Foto: Sonny Adam
 
Markus Lagnier hatte eine duftende Aufgabe: Er schnippelte Knoblauchzehen en masse - für die Sauce. Foto: Sonny Adam
Markus Lagnier hatte eine duftende Aufgabe: Er schnippelte Knoblauchzehen en masse - für die Sauce. Foto: Sonny Adam
 
Koch Andreas Schulz von der Zunftstube schmeckte nicht nur, sondern schnupperte auch. Foto: Sonny Adam
Koch Andreas Schulz von der Zunftstube schmeckte nicht nur, sondern schnupperte auch. Foto: Sonny Adam
 
Voilà lachte Thomas Greim. Seine Galettes waren einfach perfekt. Foto: Sonny Adam
Voilà lachte Thomas Greim. Seine Galettes waren einfach perfekt. Foto: Sonny Adam
 
Anke Emminger hat beim Kochwettbewerb 2016 gerne mitgemacht. Foto: Sonny Adam
Anke Emminger hat beim Kochwettbewerb 2016 gerne mitgemacht. Foto: Sonny Adam
 

Gymnasiasten des CVG schickten ihre Lehrer an den Herd. Die bereiteten ein französisches Menü zu.

Ein P-Seminar muss gut organisiert und von A bis Z durchgeplant sein. Einige Jugendliche des Caspar-Vischer-Gymnasium hatten eine witzige Idee. Sie initiierten im museumspädagogischen Zentrum (Mupäz) einen Kochwettbewerb der etwas anderen Art: Die Lehrer sollten kochen - und zwar nicht irgend etwas, sondern typisch französische Gerichte.


Auch "heiße Hühner" am Start


Die Rezepte hatten natürlich die 14 P-Seminar-Teilnehmer vorgegeben. In vier Teams traten die Lehrer an - als "Les cordons bleu", als "Les crêpes chouettes", als "Die heißen Hühner" und "Die Franzosen". Sieger - wie konnte es anders sein - wurden "Die Franzosen".

Die Aufgaben, die die Lehrer meistern mussten, waren nicht einfach: Als Entrée standen frische Galettes mit Lachs auf der Speisekarte.
Als "Plat principal" gab es provencalisches Gemüse mit Fleisch und als Dessert saftigen Schokokuchen mit Birnenkompott. Jede Gruppe musste alle Gerichte zubereiten.


Eine echte Könnerin


"Auf jeden Fall müssen die Galettes schön dünn sein", konstatierte Corinna Hörath, die Wirtschaft und Geschichte unterichtet. "Wichtig ist, dass der Teig mit Buchweizenmehl gemacht wird. Denn Galettes sind ja herzhaft", erklärte Nina Moritz, eine echte Könnerin.

"Man soll das Öl so lange in der Pfanne schwenken, bis nichts mehr davon zu sehen ist", rätselte indes Thomas Greim. Er hatte ein bisschen Vorbehalte, ob die hauchdünnen Fladen wirklich gelingen würden. Denn die Pfanne war hoch. "Crêpes mache ich auch zu Hause, aber Galettes nicht so. Ich bin selber gespannt", sagte er. Doch Greim stapelte tief. Denn seine Galettes gelangen prächtig. Selbst seine Kolleginnen staunten.


Tomatenrosen am laufenden Band


Elisabeth Nerrlich indes zeichnete für die Deko zuständig. Sie schnitzte Tomatenrosen am laufenden Band. "Das ist ganz einfach, man schält die Tomaten und rollt sie dann zusammen", lachte Nerrlich. "Das ist eine gute Anregung. Ich dekoriere zu Hause viel mit Hopfen", verriet Jury-Mitglied Helga Metzel von der Kulmbacher Brauerei.

Koch Andreas Schulz probierte nicht nur den Geschmack, sondern beschnupperte die Speisen auch. Isabelle Hofmann von der deutsch-französischen Gesellschaft verließ sich auf ihre Intuition. Denn sie ist gebürtige Französin. "Ich komme aus Paris, auch wenn ich schon seit 1979 in Deutschland bin. Aber die Rezepte, die die Schüler ausgesucht haben, sind wirklich typisch", sagte Hofmann.


Schokokuchen mit flüssigem Kern


Für den Nachtisch schwärmte Hofmann besonders. "Die kleinen Schokoladenkuchen müssen einen flüssigen Kern haben. Das ist der Clou", sagte sie. "Wenn das Innere nicht flüssig ist, ist der Reiz weg", betonte die Französin.

Die Schüler hatten den Abend nicht nur organisiert, sondern durften natürlich die Speisen, die ihrer Lehrer zubereitet hatten, auch probieren. Und die Gäste taten es ebenso. "Ich esse ja sehr gerne französisch, vor allem Fisch, wie man ihn in Südfrankreich macht oder Bouillabaisse", erklärte die Leiterin des CVG, Ulrike Endres.
Die P-Seminar-Schüler bereicherten das französische Diner mit Referaten über Land und Leute. "Es ist uns gelungen, unsere Gäste einzufangen und zu begeistern", freute sich Emma Friedlein, Mitorganisatorin des Kochwettbewerbs.