Gymnasiasten des CVG schickten ihre Lehrer an den Herd. Die bereiteten ein französisches Menü zu.
Ein P-Seminar muss gut organisiert und von A bis Z durchgeplant sein. Einige Jugendliche des Caspar-Vischer-Gymnasium hatten eine witzige Idee. Sie initiierten im museumspädagogischen Zentrum (Mupäz) einen Kochwettbewerb der etwas anderen Art: Die Lehrer sollten kochen - und zwar nicht irgend etwas, sondern typisch französische Gerichte.
Auch "heiße Hühner" am Start
Die Rezepte hatten natürlich die 14 P-Seminar-Teilnehmer vorgegeben. In vier Teams traten die Lehrer an - als "Les cordons bleu", als "Les crêpes chouettes", als "Die heißen Hühner" und "Die Franzosen". Sieger - wie konnte es anders sein - wurden "Die Franzosen".
Die Aufgaben, die die Lehrer meistern mussten, waren nicht einfach: Als Entrée standen frische Galettes mit Lachs auf der Speisekarte.
Als "Plat principal" gab es provencalisches Gemüse mit Fleisch und als Dessert saftigen Schokokuchen mit Birnenkompott. Jede Gruppe musste alle Gerichte zubereiten.
Eine echte Könnerin
"Auf jeden Fall müssen die Galettes schön dünn sein", konstatierte Corinna Hörath, die Wirtschaft und Geschichte unterichtet. "Wichtig ist, dass der Teig mit Buchweizenmehl gemacht wird. Denn Galettes sind ja herzhaft", erklärte Nina Moritz, eine echte Könnerin.
"Man soll das Öl so lange in der Pfanne schwenken, bis nichts mehr davon zu sehen ist", rätselte indes Thomas Greim. Er hatte ein bisschen Vorbehalte, ob die hauchdünnen Fladen wirklich gelingen würden. Denn die Pfanne war hoch. "Crêpes mache ich auch zu Hause, aber Galettes nicht so. Ich bin selber gespannt", sagte er. Doch Greim stapelte tief. Denn seine Galettes gelangen prächtig.
Selbst seine Kolleginnen staunten.
Tomatenrosen am laufenden Band
Elisabeth Nerrlich indes zeichnete für die Deko zuständig. Sie schnitzte Tomatenrosen am laufenden Band. "Das ist ganz einfach, man schält die Tomaten und rollt sie dann zusammen", lachte Nerrlich. "Das ist eine gute Anregung. Ich dekoriere zu Hause viel mit Hopfen", verriet Jury-Mitglied Helga Metzel von der Kulmbacher Brauerei.
Koch Andreas Schulz probierte nicht nur den Geschmack, sondern beschnupperte die Speisen auch. Isabelle Hofmann von der deutsch-französischen Gesellschaft verließ sich auf ihre Intuition. Denn sie ist gebürtige Französin. "Ich komme aus Paris, auch wenn ich schon seit 1979 in Deutschland bin.
Aber die Rezepte, die die Schüler ausgesucht haben, sind wirklich typisch", sagte Hofmann.
Schokokuchen mit flüssigem Kern
Für den Nachtisch schwärmte Hofmann besonders. "Die kleinen Schokoladenkuchen müssen einen flüssigen Kern haben. Das ist der Clou", sagte sie. "Wenn das Innere nicht flüssig ist, ist der Reiz weg", betonte die Französin.
Die Schüler hatten den Abend nicht nur organisiert, sondern durften natürlich die Speisen, die ihrer Lehrer zubereitet hatten, auch probieren. Und die Gäste taten es ebenso. "Ich esse ja sehr gerne französisch, vor allem Fisch, wie man ihn in Südfrankreich macht oder Bouillabaisse", erklärte die Leiterin des CVG, Ulrike Endres.
Die P-Seminar-Schüler bereicherten das französische Diner mit Referaten über Land und Leute. "Es ist uns gelungen, unsere Gäste einzufangen und zu begeistern", freute sich Emma Friedlein, Mitorganisatorin des Kochwettbewerbs.