Es fängt meist ganz harmlos an: Haaaaatschi! Dann kommt das Kratzen im Hals. Man trinkt einen Kräutertee und kümmert sich nicht weiter drum. Doch was wir für einen klugen Schachzug halten, ärgert Viren und Bakterien. Sie wollen unsere Aufmerksamkeit. Ungeteilt. Ganz für sich allein.
Und sie kennen Mittel und Wege, wie sie sie bekommen. Mit Schädelweh, Schniefnase, Husten, Übelkeit und Magenschmerzen werfen sie uns aus der Bahn und ins Bett - natürlich erst, sobald ihre Opfer weitere Mitmenschen infiziert haben. In Großraumbüros mit Klimaanlage ein Kinderspiel.
So hat es diese Woche auch eine Reihe meiner Kollegen knallhart erwischt. In der Redaktion hält ein kleines Häufchen resistenter Redakteure unerschütterlich die Stellung und blickt dabei neidvoll zu den Kollegen der Fachverlage, die sich mit medizinischen Themen beschäftigen: Die sind alle gesund! Kennen die vielleicht eine Geheimwaffe?
Das will ich jetzt genau wissen und frage nach. Der Kollege lächelt, zeigt auf die überdimensionierten Teetassen auf fast jedem Schreibtisch. Hmmm. So neu ist die Idee "Tee kontra Viren" ja nun nicht. Stimmt, sagt der Kollege: "Viel wichtiger ist, dass wir uns von euch Kranken fernhalten." Spricht's, wäscht sich die Hände und geht nach Hause.