Na das ist mal ein Zeichen: Für 27 Euro dürfen wir 90 Tage lang im Öffentlichen Personennahverkehr fahren.
Na das ist mal ein Zeichen: Für 27 Euro dürfen wir 90 Tage lang im Öffentlichen Personennahverkehr fahren. Eine (fast) freie Fahrt in Bus und Bahn ist das, was die Regierung uns anbietet, die angesichts der stark gestiegenen Benzin- und Dieselpreise eine Alternative zur teuren Autofahrt schaffen will.
Viele Fragen
Wie das umgesetzt wird, wo und mit wem fast für lau fahren darf? Es gab und gibt viele offen Fragen, auf deren Beantwortung all die warten, die sich mit dem Gedanken tragen, auf den ÖPNV umzusteigen. Für den, der etwa täglich von Grafengehaig nach Kulmbach pendelt, könnte es nämlich mit Blick auf den ohnehin arg strapazierten Geldbeutel ein lohnenswertes Angebot sein. 27 Euro Fahrtkosten für drei Monate, in denen man ansonsten für 2000 bis 3000 Kilometer Fahrtstrecke mit dem Auto Hunderte Euro an Spritkosten an der Tankstelle hinblättern müsste - da lässt wohl manch einer den Wagen gerne mal in der Garage stehen.
Das flache Land
Schön, dass auch wir auf dem flachen Land zum Zug kommen sollen, auch wenn wir in Kulmbach (noch) keinem großen Verkehrsverbund angehören. Schön, weil wir ja ohnehin jahrein jahraus einige Kröten schlucken müssen. Von einem Großstadt-ÖPNV, bei dem U- und S-Bahn im Zehn-Minuten-Takt vor der Haustür halten, können wir nur träumen. Eine Tatsache, die unseren politischen Entscheidungsträger, die oft nur auf die vielen Millionen Wähler in den Metropolen schauen, meist nicht im Blick haben.
Das Angebot muss stimmen
Wenn es denn finanzierbar wäre (bei den Milliardenspritzen, die heute für Gott und die Welt ausgegeben werden, dürfte das ja auch nicht mehr ins Gewicht fallen), sollte dass 9-Euro-Monatsticket zudem kein Strohfeuer bleiben. Wer den Öffentlichen Personennahverkehr ankurbeln will, der muss auch den Leuten auf dem flachen Land Bus und Bahn dauerhaft schmackhaft machen. Da müsste dann allerdings nicht nur der Preis, sondern auch das Fahrtangebot stimmen.
