Wo geht's in Zukunft durch Küps?

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Bislang steht lediglich fest: So, wie der Verkehr im Moment durch Küps fließt, soll es künftig nicht mehr sein. Archivfoto: Alexander Müller
Bislang steht lediglich fest: So, wie der Verkehr im Moment durch Küps fließt, soll es künftig nicht mehr sein.  Archivfoto: Alexander Müller
 

Am Dienstagabend wählt der Gemeinderat aus vier potenziellen Ortsdurchfahrten aus. Ob die bevorzugte Variante zu Stande kommt, steht indes in den Sternen.

Zwischen 12.000 und 16.000 Fahrzeuge werden im Jahr 2025 auf der B173 pro Tag durch Küps fahren, schätzt das Staatliche Bauamt in Bamberg. Auf bayerischen Bundesstraßen sind es im Schnitt nur 9500.
Es überrascht daher nicht, dass über eine Ortsumgehung geredet wird. Genau genommen sind es vier, die möglich wären: Eine Nordlinie, die nördlich an Tüschnitz vorbeiführt und in die geplante Lerchenhoftrasse münden soll, eine Südlinie, die in großem Bogen südwärts von Küps verläuft und am nördlichen Ortseingang von Küps in die B173 mündet.
Für beide Varianten finden sich sowohl auf Seiten des Gemeinderats als auch im Staatlichen Bauamt keine Anhänger - zu teuer, zu große Eingriffe in die Natur. Spannender wird es da bei der Bahnlinie, die zwischen Küps und Tüschnitz entlang der Bahnstrecke verläuft und in die geplante Lerchenhoftrasse mündet.
Hinzu kommt eine Tunnel- beziehungsweise Troglösung, die unter der bestehenden Ortsdurchfahrt realisiert werden könnte.

Heute geben die Räte ihr Votum ab, welche Lösung in ihren Augen die beste ist. Mit einem großen Ziel: Dass der vordringliche Bedarf der Ortsumgehung, wie es im Behördendeutsch heißt, im Bundesverkehrswegeplan 2015 festgehalten wird, damit das Projekt möglichst schnell angegangen werden kann. Die Tunnel- beziehungsweise Troglösung wird dabei von den Fraktionen und Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) bevorzugt. "Das wäre optimal, denn innerorts könnte der Verkehr besser organisiert werden", sagt Schneider.
"Mit Blick auf Lärm und Landverbrauch wäre der Bestandsausbau das Beste." Auch die SPD sieht darin die beste Lösung: "Das ist die kürzeste Verbindung. Der Flächenverbrauch ist gering und wir haben weniger Betroffenheiten zum Beispiel durch Lärm", sagt Fraktionsvorsitzender Dieter Lau.

Ein Tunnel für Küps?
Auch die CSU/CSB-Fraktion in Küps hätte gerne die Tunnel-Trog-Lösung. "Mit der Tunnellösung wird erreicht, dass für den enorm belasteten Ortskern von Küps etwas vorangebracht werden kann", sagt Fraktionsvorsitzende Ursula Eberle-Berlips. Helga Mück (FW) betont, dass "die Südtrasse und Nordtrasse mit wahnsinnigen Eingriffen in die Natur verbunden sind". Für sie laute die Frage daher nur Bahntrasse oder bestandsorientierter Ausbau, wobei erstere "im Wesentlichen eine Verlagerung der Probleme" darstelle, weshalb die Freien Wähler sie ablehnen.

Norbert Schmitt vom Staatlichen Bauamt Bamberg gibt Folgendes zu bedenken: Je größer die Kosten sind, desto größer muss auch der Nutzen der Maßnahme sein. Er verweist darauf, dass die bislang bevorzugte Bestandslinie mit rund 80 Millionen Euro Baukosten auch die teuerste Lösung sei. Die Bahnlinie ist hingegen mit zirka 50 Millionen Euro die billigste.

"Wir sind der Auffassung, dass die Bahnlinie diejenige wäre, die die größten Chancen auf eine Aufnahme in den Bedarfsplan hätte. Wenn die Gemeinde eine andere Variante favorisiert, dann ist die Gemeinde aufgerufen, sich zu äußern", sagt Schmitt. Dabei betont er, dass es nicht ausschließlich auf die Kosten ankomme. Umweltverträglichkeitsstudien und inwiefern Menschen von den Veränderungen betroffen seien, spielten ebenfalls eine Rolle in der Bewertung des Bundesverkehrsministeriums. "Das Staatliche Bauamt geht erst einmal von seiner Meinung als Optimum aus", sagt Bürgermeister Herbert Schneider, "aber da darf man ja geteilter Meinung sein."


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