Windpocken breiten sich im Kreis Kronach aus

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Der rote Ausschlag ist charakteristisch: Deshalb können Windpocken ganz leicht diagnostiziert werden. Foto: epd
Der rote Ausschlag ist charakteristisch: Deshalb können Windpocken ganz leicht diagnostiziert werden. Foto: epd

Erst erkrankten Kinder an der Schule in Ludwigsstadt an Windpocken. Inzwischen ist auch ein Fall der meldepflichtigen Krankheit bei einem Erwachsenen aufgetreten. Bei Erwachsenen - besonders bei Schwangeren - kann eine Erkrankung zu schweren Komplikationen führen, warnt das Gesundheitsamt.

In der Schule in Ludwigsstadt treten derzeit Fälle von Windpocken unter den Schülern auf. Hierbei handelt es sich um eine meldepflichtige Erkrankung, betont Amtsarzt Matthias Georgi.

Am Dienstag sei dem Gesundheitsamt Kronach ein erster Fall außerhalb der Schule gemeldet worden, bei dem ein Zusammenhang mit den anderen Erkrankungen hergestellt werden konnte, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Da es sich hierbei um einen Erwachsenen mit entsprechenden altersgemäßen Kontakten handle, könne nun das Auftreten weiterer Fälle auch außerhalb von Ludwigsstadt nicht ausgeschlossen werden.

Durch familiäre Kontakte können auch andere Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten betroffen sein, betont der Sprecher des Gesundheitamts des Landkreises.

Übertragung durch Tröpfchen

Windpocken sind - wie der aktuelle Ausbruch zeige - eine hochansteckende Erkrankung, die durch ein Virus verursacht wird. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen, die beim Atmen oder Husten ausgeschieden werden, oder durch direkten Kontakt mit dem Ausschlag von Erkrankten.

Der Ausschlag ist üblicherweise so charakteristisch, dass Windpocken eine Blickdiagnose sind. Allerdings kann man andere Menschen bereits vor dem Auftreten dieses Ausschlags anstecken.

Windpocken gelten allgemein als harmlose "Kinderkrankheit". Tatsächlich verlaufen sie bei Kindern auch meistens "harmlos". Bei Erwachsenen und Schwangeren können jedoch schwere Komplikationen und Verläufe auftreten. Es kann beispielsweise zu Entzündungen der Lunge oder des Gehirns kommen, erklärt der Mediziner.

Impfstatus in Erfahrung bringen

Das Gesundheitsamt empfiehlt daher allen Bürgern im Landkreis, ihren Impfstatus zu überprüfen. Erwachsene werden in aller Regel nicht geimpft sein. Sie sollten in Erfahrung bringen, ob sie Windpocken früher schon durchgemacht haben.

Nach Kontakt mit Menschen, die an Windpocken erkrankt sind, besteht die Möglichkeit, sich innerhalb von bis zu fünf Tagen impfen zu lassen. Das kann unter Umständen eine eigene Erkrankung verhindern. Bei Schwangeren kann die Gabe von speziellen Antikörpern erforderlich sein.

Die behandelnden Ärzte werden zusammen mit ihren Patienten entscheiden, ob eine Impfung im jeweiligen Fall angezeigt ist. Wer einmal an Windpocken erkrankt war, kann sich normalerweise nicht mehr damit anstecken. Jedoch kann man später eine Gürtelrose entwickeln, die durch das gleiche Virus verursacht wird, da dieses lebenslang im Körper verbleibt.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts www.rki.de unter Infektionskrankheiten A-Z - W - Windpocken. Das Gesundheitsamt des Landratsamts Kronach steht für allgemeine Fragen unter 09261/678 227 zur Verfügung. red