Am Sonntagabend fand das traditionelle Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Josef in Wilhelmsthal statt, ein besinnliches Programm, das zu Herzen ging.
Nachdenklich und melancholisch, flott und beschwingt, aber immer stimmungsvoll: Die Bläsergruppe der Trachtenkapelle und der Männerchor "Cäcilia" Wilhelmsthal, die "Haache Stöckraache" aus Haig, die Musikgruppe "Cantate Nova" aus Teuschnitz, das Großmutter-Mutter-Tochter-Gespann Agnes, Andrea und Anna Müller, Harald Kalamala, Thomas Greser und die Mundart-Dichterin Ulla Steiner - sie alle bereiteten ihrem Publikum eine wunderbare musikalische Stunde. Die unterschiedlichen Beiträge harmonierten prächtig miteinander und verschmolzen zu einem "runden Ganzen" - Musik wie aus einem Guss.
Große Klangvielfalt
Über was für eine Klangvielfalt verfügt doch ein "schlichter" Männerchor wie der von "Cäcilia" Wilhelmsthal, wenn er auf eindringliche Art und Weise das Wort Gottes verkündet! Strahlende Glanzpunkte waren die von "Cantate Nova" harmonisch und tonschön dargebotenen Lieder "Wir warten auf dich" und "Love shine a light".
Ein bedeutender Kulturträger sind die "Haache Stöckraache". Die Männer-Singgruppe im Heimat- und Trachtenverein Haig ließ mit "Es ist für uns eine Zeit angekommen" und "Ihr Hirten hört's Wunder" tatsächlich schon etwas winterliche Stimmung aufkommen. Gleiches gilt für das zauberhafte Familien-Gespann Agnes, Andrea und Anna Müller. Ihre Liedvorträge, liebevoll eingebettet in das Zitterspiel von Andrea Müller, waren ein wahrhaft hinreißendes Erlebnis.
Loslösung von der Alltagshast
Nachdenkliche Gesichter sah man im Publikum, als Harald Kalamla seine beeindruckende Eigenkomposition "Lass los und lass dich ein" ebenso einfühlsam zu Gehör brachte wie "El shaddai", Musik zum Eintauchen und zur völligen Loslösung von der Hast unserer Zeit.
Gleiches gilt auch für die von der Empore herab durch das Kirchenschiff schwebenden anmutigen Orgel-Klänge von Thomas Greser.
Förmlich vor Energie sprühte die Bläsergruppe der Trachtenkapelle, die so schwungvoll spielte, dass man einfach zu den fröhlich-flotten Klängen mitwippen musste.
In charmanter Weise las Ulla Steiner zwei von ihr verfasste Mundartgeschichten vor. In "Wos versprochn is, is versprochn" löst ein Junge ein Versprechen an den lieben Gott ein. Während sie damit die Lacher auf ihrer Seite hatte, regte "Relativ" zum Nachdenken an über das, was wirklich wichtig im Leben ist - mit der Botschaft: "Die Natur ist nicht so käuflich wie wir. Irgendwann bezahlen wir ganz garstig dafür."