Das Stockheimer Puppentheater "Muggnpfiffer" zeigt am Wochenende ein neues Stück. Langwierig waren die Vorbereitungen für die "Regentrude". Die bis ins Detail aufwierig gestalteten Puppen werden ihre Zuschauer am Wochenende in eine faszinierende Welt entführen.
So pfiffig, wie der Name sich anhört, so ausgeklügelt sind Figuren, Kostüme, Texte und Kulissen, sehenswert und faszinierend. Doch das Programm ist nicht nur für Kinder lehrreich, sondern auch Eltern und Großeltern verfolgen oft mit Spannung und Interesse das kleine Puppentheater. Gemeint sind die "Muggnpfiffer", ein einzigartiges Marionettentheater aus Stockheim. Etwa sechs bis acht Frauen schreiben seit den 1990er-Jahren eine unglaubliche Erfolgsstory mit ihrem selbst erfundenen Marionettentheater. Heute, 14., und morgen, 15. November, jeweils um 16 Uhr werden sie ihr neuestes Stück "Regentrude" präsentieren.
Schon im Jahre 2002 wurden die Marionetten- Strippenzieher aus dem Landkreis Kronach für ihr lehrreiches und lustiges Stück "Die kleine Hexe" mit dem Umweltpreis 2001 des Landkreises Kronach ausgezeichnet.
Damals lobte Landrat Oswald Marr (CSU) die Kreativität, Fantasie und den Idealismus, mit dem sich die Frauen und Mütter um die Erziehung zu Umweltbewusstsein verdient gemacht haben - und das ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken.
Fast drei Jahre daran gearbeitet
"Es geht uns auch gar nicht ums Geld", sagt die Initiatorin Elke Schülner, als sie in das Geheimnis ihrer Puppenwelt in ihrem Privatkeller einführt. ",Die Regentrude‘ war bisher das aufwendigste Stück, und wir haben daran fast drei Jahre gearbeitet", erzählt Elke Schülner. Zwischendurch gab es auch mal Personalprobleme, aber nun kann man der Premiere optimistisch entgegensehen, auch wenn die Kasse leer ist, denn die Vorbereitungen haben die Geldreserve verbraucht.
Sie haben alles selbst in der Hand
Das Faszinierende an den Inszenierungen ist, dass die Frauen
buchstäblich alles selbst in der Hand haben, also nicht nur die Fäden ihrer Marionetten ziehen, sondern texten, werken und Kulissen und Kostüme selbst bauen. Bei der Aufführung selbst ist dann vor allem Fingerfertigkeit gefragt, um die Marionetten nach der vorgegebenen Choreografie auch richtig in Szene zu setzen.
Im Keller von Elke Schülner geht es zeitweise zu wie in einer Werkstatt. Für einen Puppenbau benötigt sie gut und gerne 30 bis 40 Stunden, bis eine Marionette funktionsfähig hergestellt ist. Zuerst werden Kopf und Hände aus Pappmaché modelliert. Der Marionettenkörper wird aus Holz gefertigt, wobei die Körperteile mit Ringschrauben einzeln verschraubt werden, damit die Puppe beweglich ist.
Weitere akribische Arbeit erfordern das Fadenkreuz und das Einfädeln der Körperteile. Die Kleidung nähen, die Kulissen bauen, gestalten und bemalen sind weitere handwerkliche Arbeitsschritte.
Die Text- Idee wird dann umgesetzt und die Sprecherin spricht auf Band; die Umrahmung mit Musik wird im Tonstudio eingefügt. Nachdem die ersten Stücke von Isabella Moser komponiert wurden, die, aus privaten Gründen ausscheiden musste, führen dies nun Ute Fischer Petersohn und Alexandra Förtsch, beide Musikerinnen und Sängerinnen, weiter. Alexandra Förtsch sprach beim neuesten Stück "Regentrude" auch die Texte. Anne Schlick und Diane Kreul füllten weitere Personallücken.
Elke Schülner, Ruth Lehnhardt und Anni Falat (alte Hasen) sind froh, auch Christina Zehnter nach einer Pause wieder im Ensemble zu haben. So freut sich die Marionetten-Schauspielgruppe "Muggnpfiffer" auf ihre Premiere heute und morgen, jeweils um 16 Uhr im Pfarrheim St. Wolfgang in Stockheim und lädt Kinder, Eltern und Großeltern ein.