Diese Auswirkungen hat das WM-Aus auf die Wirtschaft im Kreis Kronach

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Schon weit vor dem Abpfiff glaubten in der Kühnlenzpassage offenbar einige Besucher des Public Viewings "Kronacher Fußball-Fieber" nicht mehr daran, dass sie die deutsche Nationalmannschaft "zusammen ins Finale" begleiten werden. Foto: Marian Hamacher
Schon weit vor dem Abpfiff glaubten in der Kühnlenzpassage offenbar einige Besucher des Public Viewings "Kronacher Fußball-Fieber" nicht mehr daran, dass sie die deutsche Nationalmannschaft "zusammen ins Finale" begleiten werden. Foto: Marian Hamacher

Genau eine Woche ist es her, dass sich die Nationalmannschaft aus der WM verabschieden musste. Besonders zu "leiden" hatte darunter das Public Viewing in Kronach.

Besser lässt sich die Faszination Fußball wohl nicht auf nur einen Satz komprimieren: "Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht", lautet eine von gleich vielen lakonischen Weisheiten, die der ehemalige Bundestrainer Sepp Herberger der Fußball-Welt hinterlassen hat.

Eine Definition, der sich auch Steffen Mahr anschließt. "Sport ist halt nicht kalkulierbar. Wenn ich wüsste, dass wir ins Finale kommen, wäre es ja auch langweilig", sagt der Mit-Organisator des Public Viewings "Kronacher Fußball-Fieber". Mit großem ehrenamtlichen Aufwand hatten er und einige Mitstreiter die Kronacher Kühnlenzpassage mit einer Leinwand, Bänken und Getränkeständen zu einem Ort verwandelt, an dem zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft im fernen Russland mitgefiebert werden konnte.


Das Wetter ist wichtiger

Dass die Elf von Trainer Jogi Löw wie schon die letzten Titelverteidiger ein äußerst kurzes Gastspiel gab und bereits nach der Vorrunde das ungeliebte Quartier in Watutinki verlassen musste, hätte Mahr vor dem ersten Anpfiff nicht für möglich gehalten. "Aufgrund der letzten Turniere hatten wir schon mit fünf Spielen kalkuliert", erklärt der 40-Jährige. Hätte die deutsche Elf das Viertelfinale erreicht, wären die Veranstalter wohl bei einer schwarzen Null gelandet, vermutet er.
Zwei Spiele hätte "Die Mannschaft" also noch überstehen müssen - entsprechend voll waren die Lager. "Da geht jetzt natürlich einiges wieder Retour", so Mahr knapp eine Woche nach dem WM-Aus. "Finanziell wird das Ausscheiden bei uns aber keinen ruinieren."

Obwohl nun ein überschaubarer wirtschaftlicher Verlust zurückbleibt, sei er im Nachklang fast froh, dass dem "Fußball-Fieber" die K.O.-Runde erspart geblieben ist. Denn für eine Abi-Verabschiedung musste die Kühnlenzpassage am Freitag extra hergerichtet werden. "Da hätten wir dann fürs Public Viewing alles noch mal aufbauen müssen. Den Aufwand hätten wir natürlich gerne betrieben, aber nach der Leistung wäre es dann wahrscheinlich auch nur für dieses eine Spiel gewesen", vermutet Mahr.


Leichte Steigerung

Neben der Bayreuther Brauerei Maisel erhielt auch die Kronacher Brauerei Kaiserhof von dem bestellten Gerstensaft zurück. Sonstige Auswirkungen habe das überraschend frühe WM-Aus allerdings nicht, erzählt Geschäftsführer Ulrich Kaiser. "Ob wir während einer Fußball-WM mehr oder weniger verkaufen, ist schwer messbar." Eine viel entscheidendere Rolle spiele dabei das Wetter. "Bier wird halt immer getrunken", so Kaiser. Und ist es warm, eben noch ein bisschen mehr.
Auf eine erhöhte Nachfrage könne zudem schnell reagiert werden, weil in den Tanks immer ungefähr 1500 Hektoliter lagern. Eine leichte Umsatzsteigerung hat hingegen Stefan Bauer festgestellt. "So eine WM merken wir schon", sagt der Geschäftsführer des Wilhelmsthaler Rewe-Markts. "Wir machen jetzt zwar nicht den doppelten Umsatz oder so ähnlich, aber man merkt es schon."

Die Stimmung im Laden sei während eines Turniers auch euphorischer als sonst. Da werde dann doch der eine oder andere Artikel mehr eingekauft. "Etwa die Tüte Chips, weil ja noch ein paar Leute zum Fußball-Gucken vorbeikommen", so Bauer.

Besonders oft legen Fußball-Fans daher neben alkoholischen Getränken auch Grillsachen oder Knabbereien auf das Kassenband. "Das hat sich nach dem Ausscheiden aber auch nicht verändert", erzählt der Geschäftsführer.

Einbußen, weil Deutschland nicht mehr bei der WM dabei ist, habe sein Markt nicht. Kein Wunder: Nach einer Woche Zeit, das Aus zu verdauen, lassen sich die Partien doch längst wieder genießen. Denn wie wusste schon Sepp Herberger: "Nach