Wallenfelser Schüler sagen: "Stopp!"

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Lara zeigt Bastian ganz deutlich: "Stopp! Bis hierher und nicht weiter!" Fotos: Hugo Lippert
Lara zeigt Bastian ganz deutlich: "Stopp! Bis hierher und nicht weiter!" Fotos: Hugo Lippert
Valentin (rechts) macht durch seine Mimik Ben deutlich klar, dass dieser ihm zu nahe gekommen ist.
Valentin (rechts) macht durch seine Mimik Ben deutlich klar, dass dieser ihm zu nahe gekommen ist.
 
Ich kämpfe fair! Das war das Größte für Leon und Leon.
Ich kämpfe fair! Das war das Größte für Leon und Leon.
 

Die Wallenfelser Schüler lernten, wie sie Grenzen setzen können. Spielerisch durften sie testen, wie groß ihre "Macht" ist - und sie mussten erkennen, welche Verantwortung sie damit tragen.

Wenn Nähe unangenehm wird oder einem irgendjemand zu dicht auf die Pelle rückt, man das einfach nicht will, dann sollte man "Nein!" sagen. Aber das ist gar nicht so leicht. Entweder man traut sich nicht, weil der andere größer ist, aggressiver auftritt und man Angst vor ihm hat oder weil man denkt, den anderen zu verletzen, ihm allzu deutlich zu zeigen, dass man ihn nicht mag.

Im Workshop "Wilde Kerle, mutige Mädchen" lernten die Kinder der ersten und dritten Klasse, dass sie ihre Stimme und Körperhaltung einsetzen können, um solche unangenehmen Dinge entweder zu vermeiden oder ihnen aus eigener Kraft ein Ende setzen zu können.

Wann ist Schluss?

Marie und Daniel, Trainer des Instituts für innovative Bildung aus Bamberg, testeten spielerisch mit den Kindern aus, wie nah ihnen ein Klassenkamerad kommen darf und ob es da Unterschiede gibt.
Die Schüler fanden schnell heraus, dass sich jemand, den man mag, mehr nähern darf. Anschließend wurde geübt, wie die Kinder überzeugend "Nein!" sagen und dabei Stimme und Körperhaltung einsetzen können.

Doch nicht nur das "Nein!" übten die Jungen und Mädchen. Einen richtigen Umgang mit Kraft und Aggression zu lernen, respektvoll mit sich selbst und anderen umzugehen und dadurch Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zu gewinnen, war der Sinn dieses Workshops.

Mit dynamischen Spielen und freiwilligen, fairen Kämpfen wurden aktiv wichtige soziale Kompetenzen wie Grenzen setzen, Körperbewusstsein sowie Regeln und Verhalten in schwierigen Situationen erlernt und erlebt. Wie "stark" die Kids eigentlich sind, konnten sie bei verschiedenen Spielen testen. Beim Schildkrötenspiel musste man es zum Beispiel schaffen, ein Kind aus dem Vierfüßlerstand so umzukippen, dass es auf dem Rücken liegen blieb.

Ringkämpfe zeigen Grenzen auf

Am interessantesten für die Jungen, aber auch viele Mädchen waren die Ringkämpfe, die mit genauen Spielregeln ausgetragen wurden. Vor allem die Fairness stand hier im Mittelpunkt, deshalb wurden auch beim Begrüßungshandschlag die Worte "Ich kämpfe fair" ehrlich ausgesprochen.

Wem es dennoch zu viel wurde, der konnte selbstbewusst "Nein!" oder "Stopp!" sagen. Die Mädchen waren über sich selbst verwundert, welche Kräfte in ihnen stecken, und für manchen Jungen war die Erfahrung lehrreich, die Grenzen seiner "Kraft" zu erkennen.

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