Man sieht sie immer häufiger: Automaten, an denen man 24 Stunden Milch, Eier oder Wurst kaufen kann. Vor allem auf dem Land, wo es wenig Supermärkte gibt, klingt das neue Lebensmittel-Angebot einleuchtend. Wallenfels im Frankenwald ist nur ein Beispiel.
Man hat spontan Lust aufs Kuchenbacken, aber die Eier sind aus? Oder aufs Grillen, aber kein Steak eingekauft? In vielen ländlichen Gemeinden gibt es allerdings keinen Supermarkt, oft auch keine Bäckerei mehr oder eine Metzgerei.
Die Lösung könnten Automaten sein, die 24 Stunden am Tag das Einkaufen von Lebensmitteln ermöglichen. Sie könnten Lücken füllen, wenn die Infrastruktur an herkömmlichen Läden fehlt oder viele Kilometer entfernt sind.
Wallenfels: Automaten in ehemaliger Tankstelle - Grillgut im Sommer, Süßes im Winter
Ein Beispiel dafür hat in Wallenfels im Landkreis Kronach im Frankenwald eröffnet: Dort hat Dominik Stumpf in einer ehemaligen Tankstelle Automaten aufgestellt. Die Idee sei ihm gekommen, als vor einigen Jahren die letzte Metzgerei in dem Ort in Oberfranken geschlossen habe, sagte er.
Ernst sei es geworden, als auch die Tankstelle mit Kiosk zumachte. Nun können sich die Wallenfelser Einwohner sowie Ausflügler und Touristen an den Automaten versorgen.
Stumpf hat sie etwa mit Grillsachen bestückt, aber auch mit Süßigkeiten und Getränken. Die Grillwaren liefen besonders gut im Sommer, im Winter sei eher Süßes gefragt.
Direktvermarkter setzen in Bayern auf Lebensmittel-Automaten
Besonders viele landwirtschaftliche Direktvermarkter setzen inzwischen in Bayern auf Automaten, wie die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) herausgefunden hat. Die Zahl der Automaten bei Landwirten in der Direktvermarktung habe sich von 2016 bis 2022 verdreifacht, zitierte LfL-Expertin Sophia Goßner aus einer Studie.
"Die ersten Direktvermarkter sind in Bayern bereits im Jahr 1999 in die Automatenvermarktung eingestiegen. Viele Betriebe betreiben mittlerweile nicht nur ein, sondern mehrere Geräte. Während der Corona-Pandemie war diese Form des Einkaufens ganz besonders gefragt – kontaktlos und rund um die Uhr, das entsprach perfekt dem Zeitgeist", sagte Goßner.
Solche Automaten sind eine gute ergänzung zu sumermärkten und bieten oft regionale Produkte an. Allerdings liest man hier immer wieder, dass diese Automaten aufgebrochen werden. Der Schaden am Automaten ist wesentlich höher als das gestohlene Geld. In Rödental u. a. Orten gibt es deshalb Automaten, die kein Bargeld, sondern nur noch die kontaktlose Kartenzahlung akzeptieren. Evtl. sollte der Betreiber das auch einführen.