Überreste von Babys in Wallenfels entdeckt - Obduktion am Freitag

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Die Polizei hat in einem Wohnhaus in Wallenfels Überreste von Säuglingen gefunden. Foto: Nicolas Armer, dpa
Die Polizei hat in einem Wohnhaus in Wallenfels Überreste von Säuglingen gefunden. Foto: Nicolas Armer, dpa

In einem Wohnhaus in Wallenfels im Kreis Kronach sind am Donnerstag sterbliche Überreste von mehreren Säuglingen gefunden worden. Am Freitag soll noch eine Obduktion stattfinden.

Nach den Funden von mindestens zwei toten Babys am Donnerstagabend in einem Wohnhaus in Wallenfels im Kreis Kronach sollen die Überreste am Freitag obduziert werden.
Die Überreste sollen im Erdgeschoss und im Dachboden des Hauses gefunden worden sein. Bislang gibt die Polizei nur sehr spärliche Informationen heraus mit Verweis auf "ermittlungstaktische Gründe".

Fest steht, dass es gegen 16 Uhr am Donnerstag dort einen Notarzteinsatz gab, danach wurde die Polizei über den Fund informiert.


Die anschließenden Ermittlungen am Abend ergaben, dass es sich um Überreste von mehreren Säuglingen handelt, wie Anne Höfer, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, am Donnerstagabend auf Nachfrage von inFranken.de bestätigte. Berichte von "Babyleichen" wollte sie jedoch nicht bestätigen. Um wie viele tote Babys es sich handelt, könne man noch nicht sagen.


Bürger von Wallenfels sind geschockt

Die Bürger von Wallenfels indes sind geschockt. Eine Anwohnerin erklärte gegbenüber inFranken.de: "Wir waren alle geschockt, als wir von dieser schlimmen Nachricht hörten und konnten es gar nicht glauben."

Der Wallenfelser Bürgermeisters Jens Korn ist fassunglos: "Der ganze Ort ist fassungslos angesichts der Ereignisse hier. In Wallenfels gibt es eine intakte Gemeinschaft, in der jeder jedem hilft. Daher stellen sich nun auch viele Bürger die Frage, ob sie nicht hätten helfen können, um eine solche Tragödie zu verhindern."


Genaue Infos am Freitag erwartet

Spurensicherung und Rechtsmedizin ermitteln vor Ort in Wallenfels. Am Freitagmittag will die Polizei die Öffentlichkeit über genauere Erkenntnisse zu dem grausamen Fund informieren.

"Dieser Fall schockt die Gemeinde - das sind Sachen, die normalerweise weit weg passieren und nicht in der heilen Welt unserer Ortschaft", meint der bürgermeister Korn.

Einen ähnlich schrecklichen Fund hatte am Mittwoch ein Mann im Raum Landshut gemacht. Im Kofferraum des Autos seiner Tochter entdeckte er nach Angaben der Polizei eine Babyleiche in einem Plastiksack. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 22-Jährige ihre Schwangerschaft verheimlicht und den Säugling nach der Geburt getötet hat.

Auch in den vergangenen Jahren sorgten Funde von Babyleichen in Deutschland immer wieder für Aufsehen. Im Mai stand eine Frau in Siegen (Nordrhein-Westfalen) vor Gericht, sie war die Mutter zweier toter Säuglinge, die in Kühltruhen entdeckt worden waren. Sie wurde zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.

In Bad Alexandersbad in Oberfranken waren im Oktober 2013 zufällig bei Bauarbeiten zwei Babyleichen gefunden worden, die Mutter soll sie in den 1980er Jahren geboren, aber nicht versorgt haben. Das Landgericht Hof sprach sie vor fast genau einem Jahr frei: Mord sei ihr nicht mehr nachzuweisen - und Totschlag sei bereits verjährt. pg/ci/dpa