In der Silvesternacht war der nördliche Landkreis Kronach von einem flächendeckenden Stromausfall betroffen. Während die Haushalte bald wieder mit Strom versorgt waren, hinterließ der Vorfall bei Heinz-Glas spürbare Auswirkungen.
Ausgerechnet vier Minuten vor Jahreswechsel fiel der Strom im nördlichen Kreis Kronach flächendeckend aus. Nebel, Frost und Wind hatten die Hochspannungsleitung vereisen lassen, informiert Bayernwerk-Pressesprecher Michael Bartels inFranken.de am Freitag (3. Januar 2025). Neben Ludwigsstadt, Pressig, Teuschnitz oder Reichenbach war auch das Unternehmen Heinz-Glas mit Sitz in Tettau betroffen.
Stromausfälle bedeuten für Glasproduzenten ein besonderes Risiko. In großen Wannen werden Rohstoffe bei über 1000 Grad verschmolzen. Das Erkalten des Glases würde die teuren Anlagen zunichtemachen. Der hohe Energiebedarf war auch Anlass für Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Heinz-Glas im August 2024 zu besuchen.
Mehrere 100.000 Euro Kosten durch Stromausfall im Kreis Kronach für Heinz-Glas
"Viel Stress und viel Aufwand" bedeutete der Silvester-Vorfall für das Unternehmen, wie Pressesprecher Moritz Bauer inFranken.de berichtet. Gegen 3.14 Uhr konnte Bayernwerk die betroffenen Orte über benachbarte Stromkreise wieder versorgen. Sachschaden sei glücklicherweise nicht auf Heinz-Glas zugekommen, die volle elektrische Leistung allerdings erst am Neujahrsabend wieder erreicht worden, so Bauer weiter. Die Wannen liefen so zwischenzeitlich auf Sparflamme.
"Nach und nach wurde die Produktion wieder hochgefahren." Bis die Wannen ihre nötige Temperatur wieder erreichten, dauere seine Zeit. Erst dann sei die Glasproduktion in gewohnter Qualität wieder möglich, erklärt der Pressesprecher. Mit einer brauchbaren Produktion rechnete er unter Vorbehalt im Lauf des Freitags. Mehrere 100.000 Euro an Folgekosten bedeute der Vorfall für den Industriebetrieb. Da die Produktion rund um die Uhr laufe, seien Verluste schwer auszugleichen. Vor etwa einem Jahr blickte die Heinz-Glas-Gruppe auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz von knapp einer halben Milliarde Euro zurück. Für 2024 plante man weitere Investitionen und neue Arbeitsplätze in Franken.
Von dem Stromausfall waren in der Spitze 15.000 Haushalte betroffen, erklärt Bartels. Neben vereisten Hochspannungsleitungen waren auch Freileitungen abgerissen, die inzwischen wieder repariert sind. "Dank des sonnigen Wetters an Neujahr war das Eis schnell abgetaut." Weitere Nachrichten aus Kronach und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
Wieder einmal Gejammere auf hohem Niveau. Auch andere Glashütten und Firmen waren betroffen. Wahrscheinlich soll Habeck nochmal 16 Mio. heraus rücken.