In der Küpser Jakobikirche wurde mit einem Konzert der Todestag des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) begangen. Vier Musiker spielten "Requiem KV 6262" - die letzte Komposition des Meisters.
Das Stück war mit Bedacht gewählt. Wolfgang Amadeus Mozarts Arbeit daran endete mit seinem Tod am 5. Dezember 1791. Sein "Requiem" interpretierten Beatrix Seidlitz (Violine), Felix Eichler (Violine), Neli Lancheva (Viola) und Ulrike Gossel (Violincello) in der Küpser Jakobikirche. Sie hauchten diesem "musikalischen Kaleidoskop", wie Kenner das Stück nennen, in der Fassung für Streichquartett von Peter Lichtenthal Töne ein.
Pfarrer Friedrich Seegenschmiedt begrüßte die Künstler 223 Jahre nach Mozarts Todestag vor ordentlich gefüllten Reihen.
Dem Jenseits verhaftet Die Tonart D-Moll, in der Mozarts "Requiem KV 6262" von 1791 angelegt ist, gilt als ernste, dem Jenseits verhaftete Tonart. Sie passt zu der letzten Lebensphase, in der sich Mozart beim Schreiben dieses Werks - einer Totenmesse - befand.
Mozart war davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, als er daran schrieb.
So verlieh er wohl Angst, Wut, Verzweiflung und Traurigkeit Ausdruck in dem Stück, von dem er ahnen konnte, dass es sein letztes sein würde. Aber auch Hoffnung und Trost kann man heraushören, wenn die vier Streicher in der Jakobikirche aufspielen. Sie präsentieren "Requiem" vielschichtig, eindringlich und damit passend zur Weihnachtszeit, die für viele auch eine emotionale Zeit ist.
Präsent, aber nicht wuchtig Der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann (1776 - 1822) aus der Zeit der Romantik schrieb in einer Kritik zu Mozarts "Requiem", dieser habe "in einem einzigen Kirchenwerke sein Inneres aufgeschlossen: und wer wird nicht von der glühendsten Andacht, von der heiligsten Verzückung ergriffen, die daraus hervorstrahlt?"
Da drängt sich die Frage auf, ob Beatrix Seidlitz, Felix
Eichler, Neli Lancheva und Ulrike Gossel es schaffen, das zu transportieren. Freilich fehlt ihnen die Wucht eines Orchesters, für das Mozart sein Werk wohl primär vorsah, nicht aber dessen Präsenz. Fein akzentuiert und mit einer glaubwürdigen emotionalen Tiefe streichen die Musiker durch die Passagen des Werks.